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Walross

Steckbrief Walross

Größe 2,2-3,6 m
Geschwindigkeit Bis 35 km/h
Gewicht 400-1.700 kg
Lebensdauer 20-30 Jahre
Nahrung Muscheln, Schnecken, Krebse
Feinde Orcas, Eisbären
Verbreitung Arktis
Lebensraum Meer, Treibeis
Ordnung Raubtiere
Familie Walrosse
Wissenschaftl. Name Odobenus rosmarus
Merkmale Meeressäuger mit langen Stoßzähnen und Tasthaaren

Merkmale und Besonderheiten

Walrosse sind große, schwere Robben, die in kalten Meeren um den Polarkreis herum leben. Ihre auffälligsten Merkmale sind die großen, langen Stoßzähne und die langen Tasthaare. Beute können sie mit ihren Stoßzähnen nicht fangen, denn dafür sind sie zu groß und unpraktisch.

Walross Walross - Foto: BMJ/Shutterstock

Arten

Es gibt zwei Arten: das Atlantische Walross und das etwas größere Pazifische Walross. Sie sind eng verwandt mit Hundsrobben und Ohrenrobben.


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Verbreitung und Lebensraum

Walrosse gibt es ausschließlich in den arktischen Gewässern des Polarkreises. Sie leben im Beringmeer, der Tschuktschensee sowie in den Meeren vor Grönland, Sibirien, Spitzbergen, Island und Kanada. Ihr Lebensraum sind Treibeis, Eisschollen sowie felsige, abgelegene Küsten.

Lebensweise

Walrosse verbringen mehr als zwei Drittel ihre Lebenszeit im Wasser. Sie haben keinen festen Tages- oder Nachtrhythmus. Sie können bis zu 84 Stunden wach bleiben. Oft schlafen sie nur nur für wenige Minuten, aber manchmal auch bis zu 19 Stunden am Stück. Sie sind sehr soziale Tiere, die in großen Gruppen mit tausenden von Tieren leben. Die meisten Zeit verbringen sie damit, nach Nahrung zu suchen oder sich auf einer Eisscholle auszuruhen.

Walross Merkmale Walross Merkmale - Foto: Pascal Halder/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Das Walross ist die zweitgrößte Robbenart – gleich nach dem See-Elefanten. Ein ausgewachsener Bulle kann 800-1.700 kg schwer werden. Eine Kuh wiegt 400-1.250 kg. Die Körperlänge beträgt 2,2-3,6 m. Wer ist eigentlich größer und schwerer, Walross oder Eisbär? Der Eisbär bringt „nur“ 900 kg auf die Waage und wird nur 3,1 m lang.


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Stoßzähne

• Länge

Walrosse haben bis zu 96 cm lange Stoßzähne. Diese unglaubliche Länge bestätigte das Guinness Buch der Rekorde bei einem männlichen Tier, dessen Stoßzähne 1997 vermessen wurden. So ungewöhnlich lange Zähne hat aber nicht jedes Tier. Normalerweise sind die Zähne etwa 50 cm lang.

• Altersringe

Was hat das Walross mit einem Baum gemeinsam? Das Alter eines Baumes kann man leicht anhand der Anzahl seiner Ringe im Stamm bestimmen. Beim Walross ist das ähnlich. In seinen Zähnen befinden sich ebenfalls „Altersringe“.

Tasthaare

Von allen Robben haben Walrosse die meisten Tasthaare. Sie besitzen 400-700 Stück an ihrem Maul. Sie sind etwa 8 cm lang und 3 mm dick.

Speckschicht

Walrosse haben eine Fett- oder Speckschicht, die bis zu 15 cm dick wird. Sie sorgt dafür, dass die Tiere, bei den eisigen Temperaturen nicht zu erfrieren. Im Winter macht sie ein Drittel ihres ganzen Gewichts aus.

Haut

Walrosse haben eine etwa 4 cm dicke Haut. Wenn sie sich auf Eisschollen sonnen, färbt sie sich rot. Sie können sogar Sonnenbrand bekommen.

Haare

Walrosse scheinen keine Haare zu haben. Wenn man sie jedoch aus der Nähe betrachtet, kann man erkennen, dass sie ein etwa 1 cm langes, stoppeliges Haarkleid besitzen.

Walross Tasthaare Walross Tasthaare - Foto: tryton2011/Shutterstock

Walross oder Manati – Wo ist der Unterschied?

Walrosse und Manatis sehen sich sehr ähnlich. Beide haben einen großen, schweren Körper, der etwas unförmig und plump wirkt. Sie sind aber nicht verwandt und es gibt auch sonst sehr viele Unterschiede. Die Manatis (auch Seekühe genannt) zählen zur Tierordnung der Afrotheria und sind eng mit den Elefanten verwandt. Sie haben keine Stoßzähne, leben in warmen, tropischen Gewässern und ernähren sich von Wasserpflanzen.

Walross oder Manati – Wo ist der Unterschied? Walross oder Manati – Wo ist der Unterschied? - Foto: tryton2011 (links)/Shutterstock, Harry Collins (rechts)/stock.adobe.com

Walross oder See-Elefant – Wo ist der Unterschied?

Walrosse und See-Elefanten gehören beide zur Tierfamilie der Hundsrobben. Sie sind ähnlich groß und schwer. Der See-Elefant hat jedoch keine Stoßzähne, dafür aber einen „Rüssel“. Außerdem ernährt er sich vor allem von Fischen.

Walross oder See-Elefant – Wo ist der Unterschied? Walross oder See-Elefant – Wo ist der Unterschied? - Foto: tryton2011 (links), Jeremey Richards (rechts)/Shutterstock

Ernährung

Walrosse sind Raubtiere. Sie ernähren sich hauptsächlich von Muscheln. Sie fressen aber auch Schnecken, Würmer und Tintenfische. Um satt zu werden, benötigen pro Tag etwa 3-6 % ihres eigenen Körpergewichts. Bei einem großen, schweren Männchen mit 1.700 kg Gewicht sind das 50-100 kg.

Verhalten

Laute

Walrosse haben eine Reihe lustiger Laute: Sie pfeifen, klopfen, grunzen, grummeln, klicken, bellen und krächzen.

Jagd

Früher dachte man, Walrosse jagen mit ihren Stoßzähnen. Heute weiß man: Es sind die Tasthaare, die den Tieren zu einer schmackhaften Mahlzeit verhelfen. Mit ihnen spüren sie am Meeresboden Muscheln und andere Beutetiere auf. Sie pusten sie an, damit sie sich bewegen und schnappen dann zu. Um an das Fleisch in einer Muschel zu gelangen, pressen sie ihre Lippen auf die harte Schale und saugen es heraus. Sie fressen 3.000-6.000 Muscheln bei einer einzigen Mahlzeit.

Sind Walrosse gefährlich?

Walrosse sind Raubtiere, aber sie haben es nicht auf Menschen abgesehen. Und die wenigsten leben in den eisigen Meeren rund um den Polarkreis. Trotzdem: Sie werden schnell aggressiv, wenn man sie bedrängt. Sie können plötzlich angreifen und Menschen schwer verletzen. Während der Paarungszeit sind die Männchen besonders angriffslustig. Vor einem Walross kann man übrigens nicht wegrennen. Es ist schneller als ein Mensch.

Walross Stoßzähne Walross Stoßzähne - Foto: Joe McDonald/Shutterstock

Stoßzähne

Eines der auffälligsten Merkmale von Walrossen sind ihre Stoßzähne. Früher dachte man, sie würden mit ihnen auf Beutefang gehen. Sie dienen aber völlig anderen Zwecken. Sie sind so vielseitig einsetzbar wie ein Schweizer Messer und haben sogar eine Aufgabe im sozialen Zusammenleben.

• Verteidigung

Walrosse verteidigen sich mit ihren Stoßzähnen gegen hungrige Eisbären. Meistens ist der Eisbär dabei der Verlierer. Er trägt nicht selten sogar tödliche Stichwunden davon.

• Kletterhilfe

Hauptsächlich benutzen sie Walrosse ihre Stoßzähne, um sich vom Wasser auf Eisschollen oder Felsen zu ziehen.

• Eispickel

Walrosse leben nicht auf dickem Packeis, sondern auf losen Eisschollen und Treibeis. Wenn doch mal kein Loch vorhanden sein sollte, um ins Wasser zu gelangen, benutzen sie ihre Stoßzähne wie Eispickel. Sie hacken damit ins Eis, bis es zerbricht.

• Anker

Wenn Walrosse müde sind, das Wasser aber nicht verlassen wollen, hauen sie ihre Stoßzähne in eine Eisscholle. Auf diese Weise bleibt der Kopf über Wasser und sie können gefahrlos ein kleines Nickerchen machen.

• Soziale Bedeutung

Wer die längsten Stoßzähne hat, ist meistens der Anführer der Herde.

Walross auf einer Eisscholle Walross auf einer Eisscholle - Foto: Inger Hogstrom/Danita Delimont/stock.adobe.com

Fähigkeiten und Sinne

Tauchen

Auf der Suche nach Nahrung tauchen Walrosse zum Meeresboden hinab. Früher dachte man, sie würden sich in einer Tiefe von 80-90 m aufhalten. Seit 2018 weiß man, dass sie 500-600 m tief tauchen können. Sie sind unter den Top 10 der Säugetiere, die am tiefsten tauchen. Sie können bis zu 30 min. unter Wasser bleiben.

Schlafen

Das Walross ist das Tier, das am längsten ohne Schlaf auskommt. Es kann ohne Unterbrechung 40-84 Stunden am Stück wach bleiben. Es liegt aber nicht etwa faul herum, sondern schwimmt und sucht nach Nahrung. Um sich gut zu erholen, geht es nach einer so langen Wachphase an Land und schläft 2-19 Stunden am Stück. Im Wasser macht es nur kurze Nickerchen, die 4-5 Minuten dauern.

Geschwindigkeit

Walrosse können bis zu 35 km/h schnell schwimmen. Sie mögen plump und schwerfällig aussehen, aber auch an Land ist ihre Geschwindigkeit überraschend schnell. Sie können so schnell laufen wie ein Mensch.

Fortbewegung

Im Wasser nutzen Walrosse ihre vorderen Flossen, um die Richtung zu bestimmen und die hinteren Flossen für den Antrieb. Wenn sie sich an Land fortbewegen, drehen sie ihre hinteren Flossen nach vorne, um sich mit ihnen abzustützen.

Walrosse auf einer Eisscholle Walrosse auf einer Eisscholle - Foto: Ellen Goff/Danita Delimont/stock.adobe.com

Lebenserwartung

In freier Wildbahn können Walrosse 20-30 Jahre alt werden.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Walrosse sind sehr groß, schwer und durch ihre langen Stoßzähne sehr wehrhaft. Sie haben nur Orcas und ausgehungerte Eisbären zum Feind.

Der Mensch

Die größte Bedrohung für die Walrosse ist der Klimawandel und die Verschmutzung der Meere. Ihr Lebensraum wird außerdem durch das giftige Öl von Tankern und Transportschiffen verschmutzt. Auch der Lärm, der von den Schiffen ausgeht, bedeutet für sie großen Stress. Außerdem werden sie gejagt, um ihr Fleisch zu essen und, um ihre Haut, ihr Fett und ihre Stoßzähne zu verarbeiten.

Wie viele Walrosse gibt es noch?

Walrosse gelten als gefährdete Tierart. Die IUCN hat im Jahr 2016 geschätzt, dass es noch etwa 225.000 Walrosse gibt, davon sind 25.000 atlantische und 200.000 pazifische.

Bedeutung für das Ökosystem

Auf der Suche nach Muscheln und anderen Tieren, die sich im Sand vergraben, durchwühlen Walrosse große Flächen am Meeresboden. Dadurch führen sie dem Wasser wieder Nährstoffe zu. Von diesen ernähren sie wiederum kleine Krebstiere und von Krebstieren ernähren sich wiederum andere Tiere. Ihr Einfluss auf den Lebensraum ist so groß, dass sie als Schlüsselart bezeichnet werden.

Fortpflanzung

Walrosse paaren sich zwischen Januar und März. Das befruchtete Ei ruht 4-5 Monate und fängt dann erst an, sich zu entwickeln. Nach einer Tragzeit von 11 Monaten kommt ein 45-75 kg schweres Kalb zur Welt. Es wird sechs Monate gesäugt. Die männlichen Jungtiere bilden nach 2-3 Jahren eine eigene Gruppe. Die weiblichen Nachkommen bleiben in der Nähe ihrer Mutter.

Walross Walross - Foto: tryton2011/Shutterstock

Fun Facts

Walross Antje

Antje war ein weibliches Walross, das im Hamburger Tierpark Hagenbeck gelebt hat. Sie war das Maskottchen des Fernsehsenders NDR.

Walross Wally

Wally ist männliches Walross, das im März 2021 berühmt wurde, weil es sich weit von seinem natürlichen Lebensraum, den arktischen Gewässern, entfernte. Wally schwamm quer durch Europa und wurde an den Küsten Englands, Irlands, Frankreichs, Spaniens und Sizilien gesichtet. Er schlief mit Vorliebe auf kleinen Booten, die in Häfen ankerten. Im September 2021 schwamm er wieder Richtung Norden und wurde in Island gesehen.

Walross Freya

Freya war ein weibliches Walross, das im Juli 2022 berühmt wurde, weil sie sich gerne auf kleinen Booten sonnte und sie (unabsichtlich) zum Kentern brachte. Sie wurde in der Nordsee an den Küsten in Deutschland, Dänemark, Niederlande, Schottland und Norwegen gesichtet. Sie war sehr beliebt, weshalb viele Menschen ihr zu Nahe kamen, sie anfassen und füttern wollten. Sie fühlte sich dadurch teilweise bedroht und jagte die Menschen weg. Sie wurde leider getötet, weil die Menschen einerseits verärgert waren (wegen den kaputten Booten) und andererseits Angst vor ihr hatten.

Plural

Die Mehrzahl von Walross ist nicht Walrösser, sondern Walrosse.

Englisch

Auf Englisch heißt es „walrus“. Die Mehrzahl ist „walruses“.

Das Walross ist verwandt mit:
  • Seebär
  • See-Elefant
  • Seehund
  • Seelöwe
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Quellen:

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