Wolf
Steckbrief Wolf
Größe | 80-85 cm (Schulterhöhe) |
Geschwindigkeit | bis 8 km/h (Langstrecke) |
Gewicht | 28-40 kg |
Lebensdauer | 6-8 Jahre |
Nahrung | Rehe, Hirsche, Wildschweine, Hasen, Wildschafe, Gämsen |
Feinde | - |
Verbreitung | Europa, Asien, Nordamerika |
Lebensraum | Tundra, Wald, Grasland, Buschland, Steppe, Gebirge |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Hunde |
Wissenschaftl. Name | Canis lupus |
Merkmale | von ihm stammen alle Hunde ab |
Merkmale und Besonderheiten
Der Wolf ist ein Raubtier, von dem alle heute bekannten Hunderassen abstammen. Wölfe sind etwa so groß und schwer wie ein Schäferhund. Es gibt zahlreiche Unterarten, z. B. den Polarwolf, den Tundrawolf und den Timberwolf.
Lebensraum und Verbreitung
Wölfe leben vor allem auf der Nordhalbkugel und bewohnen Wälder, aber auch Gras- und Buschland, felsige Regionen oder Gebirge. Es gibt sie in Europa, Asien und Nordamerika.
Körperbau und Aussehen
Körper
Der Wolf hat einen ähnlichen Körperbau wie ein Schäferhund. Er hat lange, schlanke Beine, einen großen Kopf und eine lange Schnauze. In Europa haben Wölfe eine Schulterhöhe von 80-85 cm. Sie wiegen zwischen 28 und 40 kg.
Fell
Wölfe, die in Europa leben, sind gelblich-grau, graubraun oder dunkelbraun. Bauch, Beine und Schnauze sind etwas heller.
Ernährung
Wölfe fressen Rehe und Hirsche. Sie ernähren sich aber auch von Wildschweinen, Hasen, Wildschafen und Gänsen. Sie erbeuten außerdem Echsen, Schlangen, Frösche und Insekten. Ab und zu fressen sie auch Äpfel, Pfirsiche, Feigen, Melonen, Blaubeeren, Himbeeren und Kirschen.
Lebensweise
Wolfsrudel
• Familie
Wölfe leben in Familien, so genannten Rudeln. Für gewöhnlich hat eine Familie um die acht Mitglieder, es wurde aber auch schon von Rudeln mit 20-30 Wölfen berichtet. Eine Wolfsfamilie besteht normalerweise aus zwei erwachsenen Tieren (die das Oberhaupt bilden) und ihrem Nachwuchs.
• Alpha- und Omega-Tiere
Früher glaubte man, dass ein Rudel vom ranghöchsten, ältesten, stärksten Männchen angeführt würde. Dieses wurde als „Alpha-Tier“ bezeichnet. Alpha, weil dies der erste Buchstabe im griechischen Alphabet ist. Das Omega-Tier ist demnach das rangniedrigste Tier, weil es der letzte Buchstabe ist. Dieses Verhalten zeigen aber nur Wölfe, die in Gefangenschaft leben. In freier Wildbahn gibt es kein Ausfechten einer Rangordnung.
Revier
Die Größe des Reviers richtet sich vor allem danach, wie viel Platz ihm der Mensch lässt. In Europa hat ein Wolfsrevier etwa 250 km2, was in etwa so groß ist wie 35.000 Fußballfelder. In Kanada und Alaska können sie dreimal so groß sein.
Verhalten
Wieso heulen Wölfe den Mond an?
Das Wolfsgeheul kann vieles bedeuten: „Schnell, kommt alle her!“, „Stop, Fremdling, keinen Schritt weiter, das hier ist mein Gebiet!“ oder auch „Auf zur Jagd!“ Mit dem Mond hat das jedoch nichts zu tun.
Sind Wölfe gefährlich?
In „Rotkäppchen“ verschlingt der große, böse Wolf die Oma und in „Der Wolf und die sieben Geißlein“ wandern kleine Ziegenkinder in seinen Magen. Auch sonst genießt er keinen besonders guten Ruf, weil er gerne die Ziegen, Schafe und Rinder des Menschen frisst.
Ihm wird sogar nachgesagt, dass er Menschen angreift. Doch es gibt keinen einzigen offiziellen Bericht darüber, dass ein gesunder Wolf jemals einen Menschen attackiert hätte, um ihn zu fressen. Für gewöhnlich halten sich Wölfe von Menschen fern. Da der Mensch aber immer weiter in seinen Lebensraum eindringt, hat der Wolf immer weniger Rückzugsmöglichkeiten.
Fähigkeiten und Sinne
Sinne
Wölfe haben ein ausgezeichnetes Gehör und einen sehr guten Sehsinn. Ihr wichtigster und bester Sinn ist aber der Geruchssinn. Wenn der Wind aus der Richtung seiner Beute kommt, kann ein Wolf sie in einer Entfernung von bis zu 2,5 km wittern.
Wie schnell sind Wölfe?
Wölfe können bis zu 60 km/h schnell werden. Aber nur auf kurzen Strecken. Sie sind vor allem ausdauernde Langstreckenläufer und legen bei der Suche nach Futter 40-60 km pro Tag zurück. Sie trotten dabei eher langsam vor sich hin, mit etwa 8 km/h im Durchschnitt.
Entwicklung
Ist der Wolf nur ein wilder Hund?
Das Gegenteil ist der Fall. Der Hund hat sich über Jahrhunderte hinweg durch Zucht aus dem Wolf entwickelt. Alle Haushunde vom Schäferhund, dem Pudel über den Labrador und Chihuahua bis hin zum Husky haben daher den Wolf als Vorfahren. Wölfe und Hunde haben zwar noch viele anatomische und biologische Merkmale gemeinsam, sind aber dennoch völlig verschieden.
Bedeutung für das Ökosystem
Wölfe sind wichtig für das Gleichgewicht in der Natur, weil sie häufig kranke oder schwache Tiere erlegen.
Feinde und Bedrohungen
In Deutschland hat ein ausgewachsener Wolf keine natürlichen Feinde. Bären, Adler und große Eulen können für die Jungtiere gefährlich werden.
Fortpflanzung
Nach der Paarung dauert es zwischen 62 und 75 Tage, bis ein bis zwölf Jungen in einer Höhle zur Welt kommen. Die Welpen sind blind und taub und öffnen erst nach 11-15 Tagen die Augen. Nach 20 Tagen verlassen sie das erste Mal die Höhle und werden noch bis zu einem Alter von 6-8 Wochen gesäugt. Mit einem Jahr sind sie ausgewachsen.
Fun Facts
Wölfe spielen gerne
Wie wär’s mit einer Runde Fußball? Wölfe spielen gerne. Sie schießen sich „Spielzeuge“ wie Knochen oder Äste zu.
Wolf im Schafspelz
Als Wolf im Schafspelz wird jemand bezeichnet, der böse Absichten durch ein harmloses Aussehen verstecken will.
Der Wolf ist verwandt mit:
- Hund
- Kojote
- Schakal
- Wildhund
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Biber
- Braunbär
- Eisbär
- Elch
- Feldhase
- Lemming
- Luchs
- Moschusochse
- Polarhase
- Polarfuchs
- Reh
- Schnee-Eule
- Schwarzbär
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