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Marder

Steckbrief Marder

Größe 36-65 cm (Körper), 12-45 cm (Schwanz)
Geschwindigkeit 25-30 km/h
Gewicht 500 g bis 3 kg
Lebensdauer 8-10 Jahre
Nahrung Kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten
Feinde Eulen, Füchse, Adler
Verbreitung Eurasien, Nordamerika, China, Russland, Indonesien, Malaysia
Lebensraum Wald, Buschland, felsiges Gelände
Ordnung Raubtiere
Unterordnung Hundeartige
Familie Marder
Wissenschaftl. Name Martes
Merkmale Kleines, schlankes Raubtier, das Autokabel zerbeißt

Merkmale und Besonderheiten

Marder sind kleine Raubtiere aus der Familie der Hunde. Wenn wir von einem Marder sprechen, meinen wir meistens Arten wie den Steinmarder und den Baummarder. Häufig fällt sein Name, weil Kabel im Motorraum eines Autos zerbissen wurden. In diesem Steckbrief erfährst du alles über seine Lebensweise. Außerdem erklären wir dir, warum das Tier Autokabel so mag.

Steinmarder Steinmarder - Foto: zmachacek/stock.adobe.com

Arten

Die Familie der Marder ist groß. Zu ihnen gehören 60 Arten, zum Beispiel Dachs, Nerz, Iltis, Hermelin, Vielfraß, Otter, Wiesel und Frettchen. In diesem Artikel geht es um die Gattung „Echte Marder“. Dazu zählen zum Beispiel Steinmarder, Baummarder, Fichtenmarder und Buntmarder.


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Verbreitung und Lebensraum

Steinmarder und Baummarder sind in Europa, Russland, im Kaukasus und in Asien. Der Buntmarder kommt in Asien und Sibirien vor und der Fichtenmarder in Nordamerika. Marder leben vor allem in Wäldern. Nur der Steinmarder bevorzugt offenes Gelände mit Büschen und Felsen, aber auch Parks, Scheunen, Ställe und Dachböden. Daher trägt er auch den Namen Dachmarder oder Hausmarder.

Lebensweise

Nacht- oder tagaktiv

Die meisten Marder sind nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in hohlen Baumstämmen, Felsspalten, Steinhaufen und verlassenen Nestern (von Eichhörnchen oder Greifvögeln). Eine Ausnahme bildet der asiatische Buntmarder. Er ist nicht nachts aktiv, sondern tagsüber.

Suche nach Nahrung

Marder verbringen viel Zeit damit, auf der Suche nach Nahrung ihren Lebensraum zu durchstreifen. Mit ihren scharfen Krallen klettern sie geschickt Bäume hinauf und springen von Ast zu Ast, um Beutetiere aufzuspüren. Der lange Schwanz hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Sie halten sich aber auch häufig am Boden auf, denn dort finden sie die meisten Beutetiere.

Marder Merkmale Marder Merkmale - Foto: WildMedia/stock.adobe.com


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Körperbau und Aussehen

Körperbau

Marder sind sehr schlank. Sie haben einen langen, schmalen Körper. Arme und Beine sind kurz. An ihren Pfoten sitzen scharfe Krallen. Ihr langer Schwanz ist buschig und ähnelt dem eines Eichhörnchens.

Größe und Gewicht

Marder sind etwa so groß und schwer wie eine Katze. Ihre Körperlänge beträgt 36-65 cm. Der Schwanz wird 12-45 cm lang. Ihr Gewicht liegt bei 500 g bis 3 kg. Der größte und schwerste ist der Buntmarder mit bis zu 65 cm Körperlänge und 3 kg Gewicht. Der kleinste ist der Fichtenmarder mit 36 cm und 500 g.

Fell

Marder haben hellbraunes bis dunkelbraunes Fell. Sie lassen sich leicht durch die Fellzeichnungen an der Kehle voneinander unterscheiden.

• Steinmarder

Der Steinmarder hat dunkelbraunes Fell. An der Kehle und an den Vorderbeinen hat er weiße Haare. Sie haben die Form einer umgedrehten Gabel. Der „Griff“ sitzt an der Kehle und die „Zacken“ laufen die Vorderbeine hinunter.

Steinmarder Steinmarder - Foto: Bohuš Číčel (https://www.flickr.com/photos/bcicel/) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

• Baummarder

Der Baummarder ist dunkelbraun. Sein Kehlfleck ist gelb. Die Fellzeichnung hat keinen gabelförmigen Verlauf.

Baummarder Baummarder - Foto: David/stock.adobe.com

• Buntmarder

Der Buntmarder ist gelb-braun bis gold-braun. Nur Kopf, Beine und Schwanz sind dunkelbraun bis schwarz.

Buntmarder Buntmarder - Foto: Thipwan/Shutterstock

• Fichtenmarder

Der Fichtenmarder ist braun. Der Kopf ist eher grau, die Beine und der Schwanz dunkelbraun bis schwarz. Er hat einen weißen Kehlfleck.

Fichtenmarder Fichtenmarder - Foto: Martin/stock.adobe.com

Marder oder Frettchen – Wo ist der Unterschied?

Marder, Frettchen, Hermeline, Wiesel, Nerze – sie sehen alle sehr ähnlich aus. Kann man sie auf den ersten Blick unterscheiden? Das könnte eine große Herausforderung sein, aber wir haben einige Merkmale für dich, die helfen können, die Tierarten von einem Marder zu unterscheiden:

  • Frettchendunkle Haarspitzen, helle Unterwolle, helle Zeichnungen im Gesicht
  • Hermelin: kleiner, ansonsten sehr ähnlich
  • Wiesel: kleiner, ansonsten sehr ähnlich
  • Nerz: kleiner, einfarbig dunkel, längeres Deckhaar, kein buschiger Schwanz

Marder oder Frettchen – Wo ist der Unterschied? Marder oder Frettchen – Wo ist der Unterschied? - Foto: David (Marder)/stock.adobe.com, Alfredo Gutiérrez (Frettchen) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Ernährung

Marder ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Wühlmäusen, Ratten, Spitzmäusen und Eichhörnchen. Außerdem erbeuten sie kleine Vögel und deren Eier. Sie fressen auch Reptilien, Frösche, Schnecken, Insekten und Beeren.

Verhalten

Sozialverhalten

Marder sind Einzelgänger. Sie markieren ihr Revier mit Kot und verteidigen es gegen Eindringlinge.

Winterschlaf

Marder halten keinen Winterschlaf. In unserem Video erfährst du, welche Tiere Winterschlaf halten.

Geräusche

Marder können sehr laut schreien und kreischen. Sie hören sich ähnlich an wie eine Katze, die gerade mit einem Artgenossen kämpft.

Sind Marder gefährlich?

Manchmal nistet sich ein Marder auch im Dachboden ein. Da stellt sich die Frage: Sind Marder gefährlich? Greifen sie Menschen an? Für gewöhnlich gehen sie uns Menschen aus dem Weg. Sie greifen nur an, wenn man sie sehr stark bedrängt. Normalerweise meiden sie auch Begegnungen mit Hunden und Katzen. Sollte es jedoch zu einem Kampf kommen, kann der Marder den Staupevirus übertragen.

Steinmarder Steinmarder - Foto: zmachacek/stock.adobe.com

Marder und Autokabel

Wieso beißen Marder in Autokabel?

Das hat vor allem mit seiner Lebensweise und seinem Sozialverhalten zu tun. Sie mögen keine offenen, weiten Flächen, weil sie dort von Greifvögeln leicht erbeutet werden könnten – z. B. von nachtaktiven Eulen. Daher bewegen sie sich von Unterschlupf zu Unterschlupf. Das kann auch schon mal der Motorraum eines Autos sein. Marderschäden werden vor allem zur Paarungszeit gemeldet. Dann sind die Männchen besonders aggressiv. Wenn sie in „ihrem“ Auto den Geruch eines Rivalen riechen, werden sie angriffslustig und verteidigen ihr Revier durch Beißattacken. Zusammengefasst dreht es sich um diese drei Verhaltensweisen, die zu kaputten Autokabeln führen:

  • Marder verstecken sich gerne (z. B. im Motorraum)
  • Marder sind neugierig
  • Marder markieren ihr Revier (Beißattacken bei fremden Gerüchen)

Welche Kabel werden von Mardern zerbissen?

Die Tiere beißen gerne in weiche Kunststoffe wie bei Zündkabeln und Schläuchen für Kühl- und Scheibenwischwasser. Zum Schutz bringen manche Autobesitzer ein Gitter unter dem Motorraum an. Das soll sie davon abhalten, in den Motorraum zu gelangen.

Welcher Marder zerbeißt Kabel?

Der „Automarder“ ist in den meisten Fällen ein Steinmarder.

Marder im Garten

Marder sind keine gern gesehenen Gäste im Garten. Sie erbeuten Singvögel und deren Eier. Außerdem hinterlassen sie Aas und Kot. Um sie zu vertreiben, kann man Ultraschallgeräte im Garten aufstellen. Sie erzeugen einen Ton, der für Menschen kaum hörbar, aber für das Tier sehr unangenehm ist.

Baummarder Baummarder - Foto: Imunoz/stock.adobe.com

Sinne und Fähigkeiten

Klettern und Springen

Marder können sehr gut klettern und springen. Vor allem der Baummarder bewegt sich besonders geschickt zwischen Bäumen hin- und her. Er springt 2 m weit von Ast zu Ast – ähnlich wie das Eichhörnchen. Außerdem kann er seine Füße um 180 Grad drehen. Das hilft ihm beim Klettern.

Lebenserwartung

In freier Wildbahn leben 8-10 Jahre.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde von Mardern sind Luchse, Adler, Habichte und andere Greifvögel. Junge Marder werden manchmal von Füchsen und Katzen erbeutet.

Der Mensch

Baummarder und Fichtenmarder sind so gut wie nie in Städten zu sehen. Dennoch geht vom Menschen die größte Bedrohung aus. Die Marder brauchen alte, langsam gewachsene Wälder mit großer Artenvielfalt. Die moderne Forstwirtschaft setzt jedoch meistens auf schnell wachsende Wälder und pflanzt nur wenige Baumarten.

Fortpflanzung

Marder paaren sich im Sommer. Doch das befruchtete Ei wird sozusagen „aufbewahrt“ und entwickelt sich erst im Frühjahr. Die eigentliche Tragzeit beginnt im März oder April und dauert einen Monat. Im April oder Juni bringen 3-5 Junge zur Welt. Die Baby sind bei ihrer Geburt blind und taub. Nach 35-40 Tagen öffnen sie die Augen und nach 12-14 Wochen können sie sich alleine ernähren.

Fun Facts

Name

Der Marder heißt auf Englisch Marten. Das ist gleichzeitig auch ein beliebter Vorname. Dieser geht aber eigentlich auf den Kriegsgott Mars zurück.

Waschbär

Oft wird gefragt, ob der Waschbär ein Marder ist. Der Waschbär ist zwar mit ihm verwandt, allerdings ist er ein Kleinbär.

Marderhund

Auch der Marderhund ist kein Marder. Er sieht dem Waschbären sehr ähnlich, gehört aber zu den Füchsen.

Der Marder ist verwandt mit:

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