Fischotter
Steckbrief Fischotter
Größe | 57-90 cm |
Geschwindigkeit | 8-11 km/h |
Gewicht | 7-12 kg |
Lebensdauer | 8-13 Jahre |
Nahrung | Fische, Krebse, Frösche, Insekten |
Feinde | Wölfe, Luchse, Seeadler |
Verbreitung | Weltweit bis auf Australien und Antarktis |
Lebensraum | Flüsse, Seen |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Marder |
Wissenschaftl. Name | Lutra lutra |
Merkmale | Kleiner Marder, der vorwiegend im Wasser lebt |
Merkmale und Besonderheiten
Otter gehören zur Familie der Marder. Sie sind die einzigen, die die meiste Zeit im Wasser verbringen. Deshalb werden sie auch Wassermarder genannt. Sie haben Schwimmhäute, ein dichtes Fell und einen schlanken, stromlinienförmigen Körper, der sich perfekt für Schwimmen und Tauchen eignet. Am bekanntesten sind der Fischotter und der Seeotter.
Arten
Es gibt 14 Otterarten, zum Beispiel den Fischotter, der in Flüssen und Seen lebt, und den Seeotter, der im Meer lebt. Der größte ist der Riesenotter und die kleinste der Zwergotter.
Verbreitung und Lebensraum
Otter kommen fast überall auf der Welt vor, außer in Australien und in der Antarktis. Der Eurasische Fischotter ist am weitesten verbreitet. Er lebt in Europa, Nordafrika und Asien. Sein bevorzugter Lebensraum sind Flüsse und Seen.
Lebensweise
Fischotter sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Die meiste Zeit verbringen sie damit, nach Nahrung zu tauchen und zu fressen. Sie pflegen ihr Fell mehrmals täglich, indem sie es mit ihren Krallen kratzen. Außerdem reiben sie sich an Gras, Steinen oder Bäumen. Sie leben sowohl an Land als auch im Wasser.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Fischotter haben eine Körperlänge von 57-90 cm. Der Schwanz ist etwa 35-45 cm lang. Die Männchen wiegen 10-12 kg, die Weibchen etwa 7 kg.
Schwimmhäute
Wie alle Otter hat auch der Fischotter Schwimmhäute, um im Wasser schnell voranzukommen.
Tasthaare
Otter haben lange Tasthaare am Maul. Sie helfen, im trüben Wasser Beute zu finden.
Speckschicht
Otter haben keine Speckschicht - im Gegensatz zu anderen Säugetieren, die im Wasser leben. Stattdessen besitzen sie ein dichtes Fell, das sie warm hält.
Fell
Otter haben zwei Fellschichten: die Unterwolle und das Deckhaar. Die dichte Unterwolle hält sie warm und trocken. Das Deckhaar besteht aus langen Haaren, die das Wasser davon abhalten. Der Fischotter hat 60.000 bis 80.000 Haare pro Quadratzentimeter. Der Seeotter sogar noch mehr. Zum Vergleich: Ein Mensch hat bis zu 150.000 Kopfhaare – aber nicht pro Quadratzentimeter, sondern insgesamt.
Fischotter oder Seeotter – Wo ist der Unterschied?
Fischotter und Seeotter haben viele Gemeinsamkeiten. Sie verbringen sehr viel Zeit im Wasser, haben ein dichtes Fell, Schwimmhäute, einen langen Körper und Schwanz und kleine Ohren. Es gibt aber auch eine Menge Unterschiede. Der Fischotter ist deutlich kleiner und leichter, hat weniger Haare pro Quadratzentimeter und ernährt sich von Fischen, Fröschen und Krebsen. Er schläft auch nicht im Wasser, sondern sucht sich ein sicheres Plätzchen an Land.
Ernährung
Fischotter sind Fleischfresser. Sie müssen sehr viel fressen, um im kalten Wasser ihre Körpertemperatur halten zu können. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Fröschen, Krebsen, Krabben und Weichtieren. Sie benötigen etwa 1 kg Nahrung pro Tag.
Verhalten
Spielen
Fischotter sind sehr verspielte und neugierige Tiere. Sie rennen gerne an Land umher, tollen herum und ringen mit ihren Artgenossen. Sie bauen sogar Rutschen aus Schlamm und schlittern im Winter mit Begeisterung über den Schnee.
Fellpflege
Otter verbringen jeden Tag viel Zeit damit, ihr Fell zu pflegen, damit es wasserdicht bleibt.
Sind Fischotter gefährlich?
Fischotter vermeiden es, Menschen zu begegnen. Aber wenn wir sie bedrängen, können sie sehr aggressiv werden. Sie sind sehr stark und haben scharfe Krallen, mit denen sie sich wehren. Außerdem können sie Krankheiten übertragen. Wer einen Fischotter in Ruhe lässt, braucht keine Angst vor ihm zu haben.
Der Fischotterbau
Lage und Bauweise
Fischotter graben am Ufer einen Bau, um dort zu schlafen, sich auszuruhen und ihre Jungen aufzuziehen. Der Eingang zum Bau liegt meistens 50 cm unter der Wasseroberfläche, ebenso die Tunnel. Nur die Wohnkammer ist trocken, weil sie oberhalb der Wasseroberfläche liegt. Sie wird durch einen Luftschacht mit Sauerstoff versorgt.
Was macht der Fischotter in einer Biberburg?
Fischotter sind nicht wählerisch. Sie bewohnen manchmal auch verlassene Tierbauten wie Biberburgen.
Fähigkeiten und Sinne
Schwimmen
Otter können sehr ausgezeichnet schwimmen. Sie sind sehr flink und wendig.
Tauchen
Fischotter können Art bis zu acht Minuten lang tauchen. Damit kein Wasser in Ohren und Nase gelangt, können sie sie vorher verschließen.
Geruchssinn
Fischotter haben einen sehr guten Geruchssinn. Sie können wahrscheinlich sogar unter Wasser riechen.
Lebenserwartung
In freier Wildbahn werden Fischotter 8-13 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden des Fischotters zählen Wölfe, Luchse, Seeadler und Hunde.
Der Mensch
Der Verlust ihres Lebensraum ist für Otter die größte Bedrohung. Für den Bau von Siedlungen und die Landwirtschaft werden Flüsse trocken gelegt, Flussläufe verändert und Wälder gerodet. Außerdem werden Gewässer immer stärker durch Abfälle und Pestizide verschmutzt. Die Tiere werden auch von Fischern getötet – oder durch deren Netze.
Wie viele Fischotter gibt es noch?
Laut IUCN gibt es noch 58.000-360.000 Fischotter auf der Welt. Sie gelten insgesamt noch nicht als gefährdete Tierart, in Deutschland sind sie jedoch vom Aussterben bedroht.
Bedeutung für das Ökosystem
Fischotter sorgen dafür, dass sich andere Tierarten nicht zu schnell vermehren. Außerdem ernähren sie sich von schwachen, kranken, alten oder verletzten Beutetieren. Auf diese Weise halten sie die Natur in ihrem Lebensraum im Gleichgewicht.
Fortpflanzung
Fischotter paaren sich zwischen Februar und März. Nach etwa 60 Tagen kommen etwa 3-4 Junge auf die Welt. Die Babys sind in den ersten Wochen hilflos und öffnen ihre Augen erst nach 31 Tagen. Nach sechs Wochen lernen sie zu schwimmen. Sie werden bis zu einem Alter von 14 Wochen gesäugt. Danach lernen sie von ihrer Mutter das Jagen. Sie bleiben insgesamt 14 Monate bei der Mutter.
Otterspuren
Die Spuren eines Fischotters kann man im Schlamm oder Schnee recht einfach erkennen. Beim Laufen entsteht eine „Kette“ von vier Pfotenabdrücken hintereinander. Danach kommt eine kleine Lücke und dann wieder die nächste Kette. Manchmal wird seine Spur mit der eines Waschbären verwechselt, denn er hat vorne und hinten ebenfalls fünf Zehen. Aber seine Abdrücke sehen eher nach Händen mit Fingern aus. Und sie verlaufen auch nicht in Viererketten. Tierspuren nennt man übrigens auch Trittsiegel.
Otter als Haustier
Fischotter sind lustige, quirlige Tiere. Sie kaufen oder fangen, um sie als Haustier zu halten – das wünschen sich viele. Schließlich gibt es viele Videos, in denen YouTuber (vor allem in Asien) einen Fischotter als Haustier halten - wie eine Katze oder einen Hund. Eine artgerechte Haltung ist aber kaum möglich, weil die Tiere viel Platz, einen Flusslauf und täglich einige Kilo Fisch benötigen. Außerdem stellen die Tiere auch eine Gefahr für Menschen dar, weil sie beißen und kratzen. Abgesehen davon braucht man in Deutschland eine amtliche Genehmigung für die Haltung.
Fun Facts
Name
Der Name des Tiers geht auf das englische Wort für Wasser zurück: Water.
Auf Englisch
In der englischen Sprache heißt der Fischotter „Eurasian Otter“.