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Erdmännchen

Steckbrief Erdmännchen

Größe 24-35 cm (Körperlänge)
Geschwindigkeit Bis 32 km/h
Gewicht 620-970 g
Lebensdauer 10-14 Jahre
Nahrung Insekten, Schnecken, Nager, Eier, Reptilien
Feinde Falken, Schakale, Schlangen
Verbreitung Südliches Afrika
Lebensraum Savanne
Ordnung Raubtiere
Familie Mangusten
Wissenschaftl. Name Suricata suricatta
Merkmale Kleines Raubtier, stellt sich oft auf die Hinterbeine

Merkmale und Besonderheiten

Erdmännchen sind kleine Raubtiere, die in heißen, trockenen Savannen Afrikas leben. Ihre auffälligsten Merkmale sind die dunklen Augenringe, der schlanke Körper und die langen Krallen. Sie leben in geselligen Gruppen und stellen sich häufig auf die Hinterbeine, um während der Futtersuche nach Raubtieren Ausschau zu halten.

Erdmännchen - Foto: Sylvie Bouchard/Shutterstock

Verbreitung und Lebensraum

Erdmännchen leben in Afrika, vor allem in Südafrika, Namibia, Botswana und Angola. Sie bevorzugen trockene Landschaften wie Savannen und Halbwüsten, in denen es nur kurzes Gras gibt.


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Anpassung an den Lebensraum

Erdmännchen sind perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Hier sind die fünf wichtigsten Anpassungen:

  • Die dunklen Augenringe schützen wie eine Sonnenbrille vor der hellen Sonne
  • In unterirdischen Bauen sind sie vor Raubtieren sicher
  • Sie können ihre Ohren verschließen, damit beim Graben kein Sand hineingelangt
  • Das helle Fell schützt vor der heißen Sonne und ist eine gute Tarnung
  • Sie sind immun gegen das Gift von Skorpionen und Spinnen

Lebensweise

Erdmännchen sind tagaktive Raubtiere. Morgens spitzen sie erst einmal vorsichtig aus ihrem Bau heraus, um sicherzugehen, dass am Eingang kein Feind auf sie wartet. Dann gehen sie auf Futtersuche, arbeiten an ihrem Bau oder gönnen sich ein Sonnenbad. Sie sind sehr sozial und leben in Gruppen von bis zu 30 Tieren. Die meiste Zeit verbringen sie mit der Suche nach Futter, einem Partner oder mit Spielen. In einer Gruppe haben die Frauen „das Sagen", aber es gibt immer ein „herrschendes“ Pärchen.

Erdmännchen Merkmale - Foto: Francois Vanneste/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Erdmännchen haben eine Körperlänge von 24-35 cm. Der Schwanz ist 19-24 cm lang. Sie wiegen 620-970 g.


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Körper

Erdmännchen haben einen langen, schlanken Körper und kurze, kräftige Beine. Die Ohren sind klein und rund.

Augenringe

Wozu haben Erdmännchen dunkles Fell um ihre Augen? Die „Augenringe“ verhindern, dass die Sonne sie blendet.

Pfoten und Krallen

Erdmännchen haben kräftige Vorderbeine und lange Krallen, mit denen sie mühelos tiefe Tunnel graben können.

Erdmännchen oder Präriehund – Wo ist der Unterschied?

Erdmännchen und Präriehunde haben viele Gemeinsamkeiten: Sie haben etwa die gleiche Körpergröße, das gleiche Gewicht, die gleiche Fellfarbe und sie bauen unterirdische Tunnel. Ein ziemlich auffälliger Unterschied sind aber die Augenringe. Präriehunde haben keine. Außerdem sind Erdmännchen Raubtiere und Präriehunde sind Nagetiere. Die beiden Tierarten leben auch an völlig unterschiedlichen Orten. Die Erdmännchen sind in Afrika zuhause und die Präriehunde in Amerika.

Erdmännchen oder Präriehund – Wo ist der Unterschied? - Foto: Martin (links)/stock.adobem.com, Tom Reichner (rechts)/Shutterstock

Ernährung

Was fressen Erdmännchen?

Erdmännchen ernähren sich vor allem von Insekten wie Käfern und Schmetterlingen. Sie fressen aber auch Eier, Amphibien, Reptilien, kleine Vögel, Pflanzen und Samen. Ihre Nahrung ist sehr vielfältig. Trotzdem gelten Erdmännchen nicht als Allesfresser, sondern als Fleischfresser.

Stimmt es, dass Erdmännchen giftige Tiere essen?

Ja, bei den Erdmännchen stehen auch giftige Schlangen und Skorpione auf dem Speiseplan. Aber wie geht das? Wie können sie diese töten und essen, ohne sich dabei zu vergiften? Die kleinen Raubtiere haben einen ziemlich praktische Eigenschaft: Sie sind gegen die meisten Schlangen- und Skorpion-Gifte immun (= unempfindlich).

Erdmännchen - Foto: Daan De Haas Van Dorsser/Wirestock/stock.adobe.com

Verhalten

Warum stellen sich Erdmännchen auf die Hinterbeine?

Erdmännchen klettern gerne auf hohe Felsen, Termitenhügel oder Büsche und stellen sich auf ihre Hinterbeine, um möglichst viel von ihrer Umgebung zu sehen. Sie halten Ausschau nach Feinden wie Schakalen, Adlern und Falken.

Erdmännchen wechseln sich beim Aufpassen ab

Gleichzeitig nach Raubtieren schauen und nach Futter suchen ist anstrengend und gefährlich. Doch Erdmännchen haben eine Lösung dafür: Sie verteilen die Aufgaben untereinander. Während die einen aufpassen, können die anderen sorglos nach Futter suchen. Die „Wachposten“ geben zu Beginn ihrer „Schicht“ einen bestimmten Ruf von sich. Wenn die Luft rein ist, ist ein langsames, gleichmäßiges Piepen zu hören.

Was machen Erdmännchen, wenn sich Feinde nähern?

Wenn Feinde in Sicht sind, fangen die „Wachposten“ an, zu bellen oder zu pfeifen. Dann wissen alle, dass sie möglichst schnell zum nächsten Erdloch rennen müssen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Verteidigung

Erdmännchen können sich nicht gut gegen Raubtiere verteidigen. Bei Gefahr fliehen sie in das nächste Erdloch. Wenn das aber zu weit weg ist, haben sie noch einen Plan B: Sie legen sich auf ihren Rücken, zeigen die Zähne und spreizen die Krallen. Sie spielen tot und hoffen darauf, dass der Angreifer kein Aas mag.

Kommunikation

Erdmännchen haben viele verschiedene Laute. Sie bellen, pfeifen, piepen, brummen, knurren, glucksen und schnurren. Sie haben auch einen „Kontakt-Ruf“, mit dem sie Artgenossen auffordern, eine Antwort zu geben. Wissenschaftler haben kürzlich entdeckt, dass sie außerdem einen kurzen „Hinweis-Ruf“ haben. Mit ihm geben sie ihrer Gruppe Bescheid, dass sie anwesend sind. Sie rufen abwechselnd immer wieder „Ich bin hier, ich bin hier!“. Das ist sehr wichtig, denn es lauern ständig Gefahren und auf diese Weise können die Tiere sicher sein, dass die Gruppe komplett ist.

Trinken

Erdmännchen leben in sehr heißen, trockenen Landschaften. Wie kommen sie an Wasser? Sind sie nicht immer furchtbar durstig? Die Antwort lautet überraschenderweise: Sie brauchen kein Wasser. Sie decken ihren Bedarf an Flüssigkeit über die Insekten, die sie fressen.

Abkühlen und Aufwärmen

Erdmännchen haben ein helles Fell, das die Sonnenstrahlen zurückwirft und dadurch die Hitze erträglicher macht. Wenn ihnen dagegen kalt ist, legen sie sich auf den Rücken, denn unter ihrem Bauchfell haben sie schwarze Haut. Sie nimmt die Wärme der Sonne auf und speichert sie.

Erdmännchen Erdmännchen - Foto: lendy16/Shutterstock

Erdmännchenbau

Größe

Ein Erdmännchenbau ist etwa 5 m lang und hat rund 15 Ein- und Ausgänge. Dazu kommen zahlreiche Tunnel und Kammern. Sie liegen in einer Tiefe von bis zu 2 m. Eine Gruppe bewohnt normalerweise fünf unabhängige Baue gleichzeitig.

Temperatur

Egal, ob es draußen kalt oder heiß ist, in den tieferen Gebieten des Baus herrscht immer eine angenehme Temperatur.

Wechsel

Eine Höhle wird alle paar Monate gewechselt und dann heißt es wieder: buddeln, buddeln, buddeln.

Erdmännchen Erdmännchen - Foto: shflickinger/Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Ohren verschließen

Erdmännchen sind sehr geschickt im Graben und Bauen von Höhlen. Damit sie beim Graben keinen Sand in die Ohren bekommen, können sie diese vorher verschließen.

Gedächtnis

Erdmännchen haben ein sehr gutes Gedächtnis. Sie haben den genauen Ort unzähliger Erdlöcher im Kopf.

Klettern

Erdmännchen klettern häufig auf halbhohe Sträucher und Bäume, um einen besseren Überblick zu haben. In Baumwipfeln sind sie jedoch nie zu sehen. Sie sind nicht besonders geschickt im Klettern. In ihrem Lebensraum gibt es ohnehin nicht viele hohe Bäume, also würde ihnen diese Fähigkeit sowieso wenig nutzen.

Schwimmen

Erdmännchen können schwimmen, aber sie sind nicht sehr gut darin. Die Fähigkeit ist für ihr Überleben allerdings auch nicht wichtig, denn in ihrem Lebensraum gibt es kaum Flüsse und Seen.

Erdmännchen Erdmännchen - Foto: Mrinal Pal/Shutterstock

Sind Erdmännchen gefährlich?

Erdmännchen sehen sehr süß aus und sind sehr sozial. Sie scheinen auch sehr freundlich zu sein, sind jedoch erstaunlich angriffslustig. Außerdem haben sie scharfe Zähne und können kräftig zubeißen. Ein Kampf zwischen zwei Artgenossen kann sogar tödlich enden. Aber kann ein so kleines Tier einem Menschen gefährlich werden? Ja. Erdmännchen sind sehr mutig und scheuen sich nicht, einen Menschen anzugreifen, wenn er sie bedrängt. Eine Bisswunde mag nicht lebensgefährlich sein, kann sich aber entzünden.

Lebenserwartung

In der freien Wildbahn werden Erdmännchen 5-15 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde der Erdmännchen sind vor allem Schakale, Adler und Falken.

Fortpflanzung

Erdmännchen paaren sich das ganze Jahr über. Die meisten Jungen kommen zur Regenzeit auf die Welt. Sie wiegen gerade mal 100 g. Die Augen und Ohren der Babys sind bei der Geburt geschlossen. Nach zwei Wochen öffnen sie sich und nach etwa vier Wochen trauen sich die Kleinen das erste Mal nach draußen. Ihre Mutter bringt ihnen abgebissene Schwänze von Skorpionen, um ihnen zu zeigen, wie sie gefährliche Tiere töten, ohne verletzt zu werden. Schließlich kann der Stachel böse Wunden verursachen – auch wenn sie gegen das Gift immun sind.

Erdmännchen Erdmännchen - Foto: Merrillie/stock.adobe.com

Erdmännchen als Haustier

Erdmännchen sind lustige kleine Kerlchen. Kein Wunder, dass sich viele wünschen, sie als Haustiere zu halten. In Deutschland ist das zwar nicht verboten, aber da sie Wildtiere sind, unterliegen sie der Meldepflicht. Außerdem gibt es zahlreiche Regeln und Bedingungen für die Haltung, die für die meisten Menschen schwer bis unmöglich umzusetzen sind. Dazu gehört beispielsweise ein 12 qm großes, beheizbares Gehege für ein Pärchen. Außerdem brauchen sie artgerechte Nahrung und müssen Tunnel und Höhlen graben können.

Fun Facts

Auf Englisch

Auf Englisch heißt das Erdmännchen „meerkat“. Der Begriff meerkat leitet sich vom niederländischen „meer“ (für Teich) und „kat“ (für Katze) ab.

Das Erdmännchen ist verwandt mit:
  • Mangusten
Weitere Tiere im Lebensraum:

Quellen: "Plauderei unter Erdmännchen" (https://www.campus.uni-konstanz.de)


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