Roter Panda
Steckbrief Roter Panda / Kleiner Panda
Größe | 51-64 cm |
Geschwindigkeit | Bis 38 km/h |
Gewicht | 3-6 kg |
Lebensdauer | 8-10 Jahre |
Nahrung | Bambus, Vögel, Eidechsen, Insekten |
Feinde | Schneeleoparde, Marder |
Verbreitung | Nepal, Burma, China |
Lebensraum | Mischwald, Bambuswald |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Ailuridae |
Wissenschaftl. Name | Ailurus fulgens |
Merkmale | Raubtier mit rotem Fell; langer, gestreifter Schwanz |
Merkmale und Besonderheiten
Rote Pandas sind kleine Raubtiere mit rot-weiß-schwarzem Fell und gestreiftem Schwanz. Genauso wie der Große Panda ernähren sie sich (fast) ausschließlich von Bambus. Sie werden auch Westlicher Kleiner Panda oder Himalaya-Katzenbär genannt.
Woher kommt der Name?
Das Wort Panda geht auf das nepalesische Wort „Ponya“ zurück. Es bedeutet „Bambusesser“.
Tierart
Was ist der Rote Panda für ein Tier? Die Biologen sind sich noch nicht einig geworden und so hat er eine eigene „Schublade“ erhalten: die Familie der „Ailuridae“.
Verbreitung und Lebensraum
Rote Pandas leben in Nepal, Bhutan, Indien, Myanmar, China und Tibet. Ihr Lebensraum sind Bambuswälder im Himalaya, die auf einer Höhe von 1.500-4.000 m liegen.
Lebensweise
Rote Pandas sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Sie verbringen viel Zeit auf Bäumen. Dort fressen sie Bambus, ruhen sich aus und schlafen.
Körperbau und Aussehen
Körper
Rote Pandas haben einen langen, schmalen Körper, dreieckige Ohren, lange Tasthaare, gebogene Krallen und einen gestreiften Schwanz.
Größe und Gewicht
Rote Pandas werden etwa so groß und so schwer wie eine große Katze. Ihre Körperlänge beträgt 51-64 cm und ihr Schwanz ist 28-48 cm lang. Das Gewicht liegt bei 3-6 kg.
Fellfarbe
Warum hat der Rote Panda rotes Fell? Zwischen grünen Bambuspflanzen scheint rotes Fell nicht besonders gut zu tarnen. Die Bäume, auf denen er lebt, sind aber oft mit roten Moosen und Flechten bewachsen.
Pfoten
Rote Pandas haben sogar unter ihren Pfoten ein dichtes Fell.
Schwanz
Der Schwanz des Roten Pandas kann fast genauso lang werden wie er selbst: bis zu 48 cm. Er hilft ihm, beim Laufen und Springen das Gleichgewicht zu behalten. Wenn er ein Nickerchen macht, hält er ihn wie eine Schlafmaske schützend vor das Gesicht. Außerdem wärmt er wie ein dicker Schal.
„Falscher“ Daumen
Rote Pandas haben einen sogenannten „Pseudodaumen“ (vom griechischen „pseudo“ für „täuschend ähnlich“). Er ist eigentlich ein verlängerter Handwurzelknochen, hilft aber ähnlich wie ein Daumen, etwas zu greifen oder sich festzuhalten.
Roter Panda oder Großer Panda – Wo ist der Unterschied?
Der Rote Panda und der Große Panda scheinen verwandt zu sein – weil beide Panda heißen. Aber eigentlich haben sie nur wenige Merkmale gemeinsam: Sie haben einen ähnlichen Lebensraum, ernähren sich von Bambus und besitzen einen extra Daumen. Es gibt viele Unterschiede: Der Rote Panda gehört nicht zu den Bären, sondern zur Tierfamilie Ailuridae. Außerdem ist er sehr viel kleiner, leichter, hat dreieckige statt runde Ohren, viel längere Tasthaare, einen deutlich schmaleren Körper und einen viel längeren Schwanz.
Roter Panda oder Waschbär – Wo ist der Unterschied?
Der Rote Panda und der Waschbär scheinen ebenfalls verwandt zu sein – weil sie eine ähnliche Größe, einen ähnlichen Körperbau und einen gestreiften Schwanz haben. Der Waschbär gehört jedoch zur Familie der Kleinbären. Er ist nicht in Asien, sondern in den USA und Europa verbreitet. Ein großer Unterschied ist auch, dass er ein Allesfresser ist und sich nicht von Bambus ernährt. Er hat zudem viel schlankere, beweglichere Finger und eine spitzere, längere Schnauze.
Ernährung
Rote Pandas zählen zu den Raubtieren. Sie ernähren sich jedoch zu 98 % von Pflanzen. Genauer gesagt von Bambus. Sie verbringen täglich 13 Stunden damit, junge Bambusblätter zu fressen. Da sie aber sehr wenig Nährstoffe enthalten, benötigen sie etwa 1-2 kg, um satt zu werden. Bei einem ausgewachsenen Männchen mit einem Gewicht von 6 kg macht der tägliche Bedarf an Bambus rund 20-30 % des eigenen Körpergewichts aus. Zum Vergleich: Ein Mensch, der 80 kg wiegt, würde täglich 16-24 kg Lebensmittel benötigen.
Verhalten
Putzen
Rote Pandas putzen ihren Körper und ihr Gesicht mit ihren Pfoten – wie Katzen.
Trinken
Wenn Rote Pandas Durst haben, tauchen sie eine Pfote ins Wasser und lecken sie ab.
Schlafen
Rote Pandas schlafen bis zu 17 Stunden pro Tag.
Verteidigung
Wenn sich Rote Pandas bedroht fühlen, senken sie ihren Kopf, krümmen ihren Schwanz, stellen sich auf die Hinterbeine, reißen die Arme nach oben und schnauben.
Fähigkeiten und Sinne
Geruchssinn
Rote Pandas haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Sie können nicht nur mit der Nase, sondern auch mit der Unterseite seiner Zunge riechen. Den Geruchssinn benötigen sie, um Futter zu finden und sich mit Artgenossen zu verständigen.
Geschmackssinn
Abgesehen von Primaten, sind Rote Pandas bislang die einzigen Tiere, die den künstlichen Süßstoff Aspartam schmecken können.
Laute
Der Rote Panda macht überraschend viele, unterschiedliche Laute. Er grunzt, brummt, quietscht, zischt und pfeift wie ein Vogel.
Geschwindigkeit
Rote Pandas sind auf kurzen Strecken bis zu 38 km/h schnell.
Klettern
Rote Pandas können ausgezeichnet klettern. Sie schlafen auf Bäumen und können sogar kopfüber nach unten klettern.
Springen
Rote Pandas können etwa 1,5 m weit springen.
Winter
Rote Pandas sind perfekt an den Winter angepasst. Ihr dichtes Fell (sogar unter den Pfoten!) und ihr buschiger Schwanz schützen sie perfekt vor den kalten Temperaturen.
Lebenserwartung
Rote Pandas werden in freier Wildbahn 8-10 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden des Roten Pandas zählen vor allem Schneeleoparden und Marder.
Der Mensch
Die größte Bedrohung für den Roten Panda ist der Mensch, insbesondere die Abholzung von Wäldern und der damit verbundene Verlust von Lebensraum. Aber auch Viehhaltung, freilaufende Hunde, Wilderei und Jagd sind ein großes Problem.
Wie viele Rote Pandas gibt es noch?
Es gibt nur noch 2.500-10.000 Rote Pandas in freier Wildbahn. Der Gefährdungsstatus ist laut der IUCN „stark gefährdet“.
Fortpflanzung
Die Tragzeit von Roten Pandas beträgt etwa drei Monate. Die Babys sind bei ihrer Geburt nicht rot, sondern grau-schwarz. Die roten Haare wachsen erst im Alter von 13-22 Wochen. Sie bleiben 18-20 Monate bei ihrer Mutter und gehen dann ihre eigenen Wege.
Fun Facts
Wer war zuerst da – der Große oder der Rote Panda?
Der Rote Panda wurde das erste Mal 1821 beschrieben, 48 Jahre bevor man den Großen Panda in wissenschaftlichen Dokumenten festhielt.
Namensgeber für den Webbrowser
Um im Internet zu surfen, benötigt man einen Webbrowser, in dem man Webadressen (= URLs) eingibt. Am bekanntesten sind Google Chrome, der Internet Explorer und Firefox. Letzterer wurde nach dem Roten Panda benannt, denn die Chinesen nennen das kleine Raubtier auch „Feuerfuchs“.
Rot – der Animationsfilm von Pixar
Im Film „Rot“ verwandelt sich eine 13-jährige aufgrund eines Zaubers in ein Tier, wenn sie starke Gefühle empfindet – und zwar in einen roten Panda. Auf Englisch heißt der Film „Turning Red“, also in etwa „Rot werden“.
Der Rote Panda ist verwandt mit:
Weitere Tiere im Lebensraum:
Video: 25 interessante Fakten über Rote Pandas (Video öffnet bei YouTube)
Quellen:
- "Analyses of Sweet Receptor Gene ( Tas1r2 ) and Preference for Sweet Stimuli in Species of Carnivora" (https://www.researchgate.net)
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