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Dachs

Steckbrief Dachs

Größe 60-90 cm (Körper)
Geschwindigkeit 25-30 km/h
Gewicht 7-14 kg
Lebensdauer 6-15 Jahre
Nahrung Regenwürmer, Insekten, Pflanzen, kleine Wirbeltiere
Feinde Wölfe, Luchse, Bären, Adler, Eulen
Verbreitung Europa, Asien
Lebensraum Wald, Hecke
Ordnung Raubtiere
Familie Marder
Wissenschaftl. Name Meles meles
Merkmale Raubtier mit schwarz-weißem Kopf; keilförmiger Körper

Merkmale und Besonderheiten

Europäische Dachse sind nachtaktive Raubtiere. Sie gehören zur Familie der Marder. Zu ihnen gehören auch Wiesel, Frettchen und Otter zählen. Ihr auffälligste Merkmal ist das schwarz-weiße Gesicht.

Dachs Dachs - Foto: Edward Hasting-Evans/Shutterstock

Arten

Es gibt fünf Arten: den europäischen, asiatischen, japanischen, transkaukasischen und den Schweinsdachs. In diesem Steckbrief geht es hauptsächlich um den Europäischen Dachs. In Europa ist er der zweitgrößte Marder, gleich nach dem Vielfraß.


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Verbreitung und Lebensraum

Dachse leben in ganz Europa, von Nordeuropa bis Südeuropa. Ihr bevorzugter Lebensraum sind hügelige Wälder.

Lebensweise

Dachse sind keine Einzelgänger. Sie leben in kleinen Gruppen, die aus 6-8 erwachsenen Tieren bestehen. Ihr Revier erstreckt sich über ein Gebiet von 30-150 Hektar. Das entspricht etwa 42-210 Fußballfeldern. Sie sind nachtaktiv und ruhen sich tagsüber in ihrem Bau aus.

Dachs Dachs - Foto: Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Der Europäische Dachs hat eine Körperlänge von 60-90 cm und eine Schulterhöhe von 25-30 cm. Der Schwanz ist 11-18 cm lang. Das Gewicht beträgt 7-14 kg.


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Körper

Europäische Dachse haben einen keilförmigen Kopf, eine lange Schnauze, einen breiten Körper und kurze, stämmige Beine.

Fell

Europäische Dachse haben ein sehr charakteristisches Aussehen: Das Fell an ihrem Kopf hat breite, schwarz-weiße Streifen, der Rest des Körpers ist grau, die Unterseite und die Pfoten sind schwarz.

Krallen

An den breiten Pfoten sitzen gebogene Krallen. An den Vorderpfoten sind sie doppelt so lang wie an den Hinterpfoten.

Ernährung

Dachse sind Allesfresser. Am liebsten fressen sie Regenwürmer, aber auch Würmer, Schnecken, Insekten und kleine Nagetiere. Im Sommer und im Herbst ernähren sie sich außerdem von Wurzeln, Beeren, Samen und Pilzen.

Dachsfamilie Dachsfamilie - Foto: Aleksander Bolbot/stock.adobe.com

Verhalten

Winterruhe

Wenn es kalt wird, bleiben Dachse lieber in ihrem Bau. Sie halten aber keinen Winterschlaf, sondern nur Winterruhe. Trotzdem sorgen sie bereits ab dem Sommer für ausreichend Fettreserven. Sie fressen so viel, dass sie im Herbst 15-17 kg wiegen.

Laute

Dachse haben mindestens 16 verschiedene Laute. Sie quietschen, gurren, grollen, schnurren, keckern, zirpen, gackern, grummeln, quieken, jammern, bellen, knurren, zischen, fauchen, schnauben, jaulen.

Sinne und Fähigkeiten

Hörsinn, Sehsinn und Geruchssinn

Europäische Dachse haben ein gutes Gehör, aber es ist bei weitem nicht so gut wie das von Füchsen. Sie können nicht besonders gut sehen, vor allem keine Farben. Dafür ist ihr Geruchssinn ausgezeichnet, es ist sogar ihr wichtigster Sinn.

Schwimmen

Dachse tun es zwar nicht gerne, aber sie können überraschenderweise recht gut schwimmen.

Klettern

Dachse haben lange Krallen, die wie fürs Klettern gemacht sind. Sie haben jedoch sehr kurze Beine und einen langen, breiten, schweren Körper. Deshalb fällt es ihnen schwer, Bäume hinaufzukommen. Sie klettern so gut wie nie.

Schwimmender Dachs Schwimmender Dachs - Foto: Vaclav Sebek/Shutterstock

Der Dachsbau

Lage

Für einen Bau suchen sie sich meist einen nach Süden ausgerichteten Hang, weil er dann von der Sonne gewärmt wird. Der Dachs bewegt sich im Umkreis von mehreren hundert Metern von seinem Bau, um nach Nahrung zu suchen. Wenn man also einen Dachs sieht, weiß man: Sein Bau kann nicht weit entfernt sein.

Größe

Der gesamte Bau kann eine Länge und Breite von 30 m haben. Der Eingang hat einen Durchmesser von etwa 30 cm.

Tunnel und Kammern

Dachse sind Meister im Graben. Sie legen mit ihren kräftigen Pfoten weit verzweigte Tunnel unter der Erde an. Die Kammern liegen in einer Tiefe von bis zu fünf Metern. Sie werden regelmäßig mit neuem Laub, Moos, Stroh und Gras ausgepolstert. Dachse sind in ihrem Bau sehr auf Sauberkeit bedacht: Sie bringen kein Futter mit hinein und auch das „Geschäft“ wird außerhalb verrichtet.

Der größte Dachsbau

Ein besonders großer Bau steht im Guinness Buch der Rekorde: Er hatte 50 Kammern, insgesamt 178 Eingänge bzw. Ausgänge und Tunnel in einer Gesamtlänge von 879 m.

Der älteste Dachsbau

Oft werden die Bauten über viele Jahrzehnte hinweg bewohnt und von Generation zu Generation weitergegeben. In Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) wurde 1968 ein Bau entdeckt, der vermutlich schon seit 10.000 Jahren (!) genutzt wird.

(Mit-)Bewohner

Dachse leben nicht immer allein in ihrem Bau. Sie teilen ihn oft mit Füchsen.

Dachsbau Dachs - Foto: Coatesy/Shutterstock

Sind Dachse gefährlich?

Für gewöhnlich halten Dachse Abstand und fliehen lieber in ihren Bau als uns Menschen zu begegnen. Sie sind so flink, dass wir nicht einmal in ihre Nähe kommen, selbst wenn wir ihnen hinterherrennen. Aber: Wenn man sie bedrängt, können sie aggressiv werden und angreifen. Deshalb sollte man die Tiere lieber in Ruhe lassen.

Dachs im Garten

Was tun, wenn man einen Dachs im Garten hat? Dachse können einen Garten bei der Nahrungssuche und beim Graben ganz schön verwüsten. Außerdem hinterlassen sie Duftmarken, die für uns Menschen sehr unangenehm riechen. Dachse dürfen nicht verletzt oder getötet werden. Mit ein paar Tricks und etwas Glück, lassen sie sich vertreiben:

  • 1. (Elektrischer) Zaun um den Garten
  • 2. Kein Zugang zu Nahrung
  • 3. Klimpernde Windspiele oder Ultraschallgeräte
  • 4. Außenbeleuchtung oder Sprinkleranlage mit Bewegungsmelder
  • 5. Gewürze wie Chili, Knoblauch oder Pfeffer am Eingang des Baus verteilen

Rennender Dachs Rennender Dachs - Foto: Ondrej Prosicky/Shutterstock

Lebenserwartung

Europäische Dachse werden in freier Wildbahn 6-15 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Dachse sind sehr wehrhaft. Wenn sie sich bedroht fühlen, werden sehr wild und aggressiv, was die meisten Angreifer in die Flucht schlägt. Gefährlich können ihnen Wölfe, Luchse, Braunbären, Adler und Eulen werden.

Der Mensch

Der größte Feind der Dachse ist der Mensch. Sie werden gejagt und getötet, weil sie Straßen und Bahndämme durch ihre unterirdischen Tunnel unsicher machen. Außerdem werden sie leider unter schlechten Bedingungen in kleinen Käfigen gehalten, um ihre Haare für Pinsel oder ihr Fett in Kosmetik zu verwenden.

Bedeutung für das Ökosystem

Dachse haben im Ökosystem eine sehr wichtige Rolle. Sie ernähren sich von Samen, verteilen sie über ihren Kot und helfen auf diese Weise, neue Pflanzen wachsen zu lassen. Sie bauen Tunnel und Kammern unter der Erde, die auch für andere Tiere ein wichtiger Zufluchtsort sind, zum Beispiel für andere Säugetiere, Amphibien und Wirbellose.

Dachs Foto: Maciej Jaroszewski/Shutterstock

Fortpflanzung

Dachse paaren sich zwischen Februar und Mai. Nach der Paarung entwickelt sich die befruchtete Eizelle nicht sofort. Es kommt zu einer sogenannten „Keimruhe“. Sie dauert einige Monate. Zwischen Dezember und Januar beginnt die eigentliche Tragzeit. Sie dauert 45 Tage. Die meisten Jungen kommen Anfang März auf die Welt. Die Jungen sind zuerst blind und kaum behaart. Nach 9-10 Wochen sind sie bereits groß und stark genug, den Bau zu verlassen. Mit einem Jahr sind sie fast so groß wie ihre Eltern.

Fun Facts

Dachse, die nur so heißen

Neben den fünf Dachsarten gibt noch andere Tiere, die das Wort „Dachs“ im Namen haben. Sie sind aber keine „echten“ Dachse, sondern andere Marder: Silberdachs, Honigdachs, Sonnendachs und Stinkdachs (dieser gehört zu den Skunks/Stinktieren).

Der Dachs im Märchen

In Märchen und Fabeln heißt der Dachs „Grimbart“.

Der Dachs in Harry Potter

In Harry Potter ist der Dachs das Maskottchen von Hufflepuff, einem der Häuser der Hogwarts-Schule.

Der Dachs ist verwandt mit:
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