Wahr oder unwahr?
Wir verraten dir, ob diese Sprichwörter und Redewendungen über Tiere stimmen!
Haben Elefanten wirklich Angst vor Mäusen, besitzen Katzen tatsächlich neun Leben und stecken Strauße ihren Kopf in den Sand? Es gibt eine Vielzahl von Sätzen, die als wahr hingenommen werden, aber nicht stimmen. tierchenwelt.de räumt mit den Gerüchten auf.
Sieben Hornissen-Stiche töten ein Pferd
... und drei Stiche einen Menschen. Da kann man nur hoffen, dass Hornissen nicht zählen können und sie nicht zufällig auch noch einen schlechten Tag haben.
Der Stich einer Hornisse ist schmerzhafter als das der Biene und der Wespe und kann starke allergische Reaktionen auslösen. Lebensgefährlich wird das bei Stichen in den Mund oder Rachenraum, weil die Einstiche anschwellen und der Mensch nicht mehr atmen kann.
Tödlich sind ihre Stiche aber nicht an sich. Im Gegenteil. Das Gift der Hornisse ist wesentlich schwächer als das der Biene oder Wespe. Die Brummer haben nur deshalb einen schlechten Ruf, weil sie sehr groß und laut sind und daher einen gefährlichen Eindruck machen.
Ein Mensch müsste mehrere hundert bis tausend Mal von einer Hornisse in die Haut gestochen werden, um zu sterben.
Katzen haben neun Leben
Mit neun Leben ließe sich das ein oder andere anstellen! Es gibt ganz unterschiedliche Meinungen darüber, wie der Spruch entstanden ist.
Die meisten sagen: Katzen landen immer auf ihren Pfoten und überleben daher hohe Stürze. Doch warum sind es dann insgesamt neun Leben und nicht etwa zwei oder drei oder unendlich viele Leben?
Es gibt da noch eine andere Theorie: Katzen wurden im alten Ägypten von den Pharaonen als Vorkoster eingesetzt. Ein Essen bestand meist aus bis zu neun Speisen und bei der Hitze kam es schon mal vor, dass die ein oder andere davon verdorben war. Also galt die Faustregel: Wenn die Katze die Pfoten von einer Speise lässt, ist es clever, die eigenen auch davon zu lassen.
Andererseits waren Katzen im alten Ägypten heilige Tiere und wurden als Grenzgänger zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verehrt. Wenn jemand für den Tod einer Katze verantwortlich war, musste derjenige sogar mit der Todesstrafe rechnen. Und wenn eine Katze starb, rasierten sich alle Hausbewohner die Augenbrauen.
Ob Katzen daher tatsächlich als Vorkoster eingesetzt wurden und in Kauf genommen wurde, dass sie dabei sterben, scheint fraglich.
Strauße stecken den Kopf in den Sand
Bei Gefahr steckt der Strauß den Kopf in den Sand. Wenn er die Bedrohung nicht mehr sieht, ist sie auch nicht mehr da. Wäre eigentlich ziemlich praktisch.
Dieser Irrtum stützt sich auf mehrere Verhaltensweisen des Straußes.
Bei Gefahr setzt er sich auf den Boden und legt seinen Kopf flach an seinen Körper und verharrt. Je nach Betrachtungsweise sieht er von der Ferne so aus wie ein Felsen, oder als hätte er seinen Kopf in den Sand gesteckt.
Wenn man einen Strauß von Weitem beim Picken zusieht, so scheint es, als würde er immer wieder seinen Kopf in den Sand stecken. Nebenbei bemerkt: Ein Strauß pickt nicht im Sand – wozu auch? Er pickt im leckeren Gras.
Stiere sehen rot
Der Torero schwingt stolz sein rotes Tuch, um den Stier zu reizen. Der Stier schnaubt, scharrt mit den Hufen und rennt wie wild auf das rote Tuch zu.
Aber die Farbe Rot ist nicht das, was den Stier so verärgert: Stiere sind "rot-farbenblind". Ihre Augen sind anders aufgebaut als unsere und sie können Rot nicht als Rot wahrnehmen.
Aber was ist dann der Grund dafür, dass der Stier den Torero angreift? Er reagiert auf das Flattern des Tuches. Das lässt ihn so richtig an die Decke gehen und wütend darauf los rennen. Vor allem deshalb, weil er vorher meist schlecht behandelt wurde und daher mit einer ziemlich miesen Laune in die Arena stapft.
Elefanten haben Angst vor Mäusen
Lustig ist die Vorstellung ja schon, dass die dicken Elefanten vor kleinen harmlosen Nagern wie Mäusen Angst hätten und in Panik verfallen würden.
Es heißt, Elefanten würden fürchten, dass die Mäuse durch ihren Rüssel hindurch kriechen. Aber das ist schlicht und ergreifend Quatsch.
Bernhard Grzimek (ein beliebter Tierfilmer und Zoologe) erlaubte sich den Spaß, die Frage in einem Experiment zu klären. Er setzte einem der grauen Dickhäuter eine Maus vor die Nase. Der Elefant fuhr seinen Rüssel aus, beschnupperte das Nagetier neugierig und ... zertrat das kleine Ding (leider).
Pech für die Maus und Klarheit für die Menschen. Der Elefant hat keine Angst.