Katze
Steckbrief Katze
Größe | 50 cm (Körperlänge) |
Geschwindigkeit | Bis 48 km/h |
Gewicht | 3,5-5,5 kg |
Lebensdauer | 12-15 Jahre |
Nahrung | Mäuse, Ratten, Vögel |
Feinde | - |
Verbreitung | Fast überall |
Lebensraum | Fast alle |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Katzen |
Wissenschaftl. Name | Felis silvestris catus |
Merkmale | Kleines Rabutier; wird seit 9.500 Jahren als Haustier gehalten |
Merkmale und Besonderheiten
Die Hauskatze stammt von der Afrikanischen Wildkatze ab, auch Falbkatze genannt. Aus ihr entwickelten sich mehr als 40 Katzenrassen. In Deutschland ist die Katze das häufigste Haustier.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Katzen haben eine Körperlänge von etwa 50 cm und wiegen 3,5-5,5 kg. Der Schwanz ist 25-30 cm lang. Je nach Rasse können Katzen auch deutlich größer, kleiner, leichter oder schwerer sein.
Farbe
Katzen können einfarbig, mehrfarbig, gescheckt, getigert oder getupft sein.
Ohren
Katzen haben in jedem Ohr 32 Muskeln. Dadurch können sie ihre Ohren um 180 Grad drehen. Menschen haben übrigens nur sechs Ohrmuskeln.
Zunge
Katzen haben eine raue Zunge mit hunderten von kleinen, weichen „Stacheln“. In der Fachsprache nennt man sie „Papillen“. Die Stacheln haben viele Vorteile. Sie helfen nicht nur beim Schmecken. Beim Putzen des Fells verhalten sie sich wie ein Kamm. Beim Trinken helfen sie, das Wasser in den Mund zu befördern.
Zehen
An den Vorderpfoten befinden sich fünf Zehen, an den Hinterpfoten sind es nur vier. Katzen sind übrigens Zehengänger. Das heißt, dass sie auf ihren Zehen gehen. Im Gegensatz dazu gibt es Knöchelgänger wie die Schimpansen und Sohlengänger wie Bären und Spitzengänger wie Huftiere.
Knochen
Katzen haben etwa 230 Knochen. Zum Vergleich: Ein Mensch hat etwa 206 Knochen. Ein Hund hat etwa 320 Knochen. Die meisten Knochen hat übrigens die Python-Schlange: Sie hat 600 Wirbel und etwa 1.800 Knochen.
Ernährung
Katzen sind Fleischfresser. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Ratten, aber auch von Vögeln. Man sollte ihnen keine Milch zum Trinken geben, denn sie haben eine Laktose-Unverträglichkeit. Laktose bezeichnet den Zucker in der Milch. Sie bekommen davon Verdauungsprobleme. Kätzchen vertragen nur in den ersten vier Wochen ihres Lebens die Milch ihrer Mutter.
Verhalten
Schlafen
Katzen schlafen täglich 15-16 Stunden. Wenn sie wach sind, fressen, spielen und jagen sie.
Putzen
Katzen putzen sich mit ihrer Zunge und ihren Pfoten. Auf diese Weise reinigen sie ihr Fell. Sie tun das aber auch, um sich zu beruhigen. Zum Beispiel, wenn sie gestresst sind oder nachdem sie mit einem anderen Tier gekämpft haben.
Laute
Katzen machen nicht einfach nur Miau. Sie geben über hundert verschiedene Laute von sich. Hunde nur zehn.
Gibt es Katzen, die Wasser mögen?
Es heißt, dass Katzen kein Wasser mögen oder sogar Angst davor haben. Sie haben kein wasserdichtes Fell. Das Wasser tropft nicht ab, ihnen wird schnell kalt und sie sind langsamer, weil nasses Fell schwerer ist. Es gibt jedoch Rassen, die Wasser sehr gerne mögen und sogar schwimmen. Zum Beispiel die Maine Coon, Turkish Angora, Norwegische Waldkatze, American Shorthair, Turkish Van und Bengal. Auch Raubkatzen wie Tiger und Jaguare schwimmen sehr gerne.
Fähigkeiten und Sinne
Hörsinn
Katzen haben ein sehr feines Gehör. Sie können vor allem sehr hohe Töne hören, zum Beispiel die von einer Maus.
Sehsinn
Neben dem Gehör ist auch der Sehsinn einer der wichtigsten Sinne der Katze. Sie sehen sechs Mal schärfer als Menschen. Und das, obwohl sie blind und taub geboren werden. Katzen sehen auch in der Dunkelheit besonders gut. Das liegt an drei Dingen: 1. Ihre Pupillen lassen sich sehr weit öffnen. 2. Sie haben besonders viele Zapfen für Hell-Dunkel-Sicht. 3. Sie haben eine besondere Schicht hinter der Netzhaut namens „tapetum lucidum“, also so viel wie „leuchtender Teppich“. Sie wirft das Licht, das ins Auge fällt, zurück und verhilft der Katze zu einer besseren Nachtsicht. Das ist übrigens auch der Grund, warum ihre Augen nachts leuchten, wenn sie angestrahlt werden.
Geschmackssinn
Katzen können nicht „süß“ schmecken. Davon abgesehen kann zu viel Zucker bei ihnen schwere gesundheitliche Probleme auslösen.
Tastsinn
Oft wird behauptet, dass Katzen ihre Tasthaare als eine Art Abstandsmesser benutzen. So würden sie herausfinden, ob sie durch ein Loch passen oder vielleicht dafür zu groß oder zu dick sind. Aber: Die Tasthaare werden nicht kürzer oder länger, wenn die Tiere zu- oder abnehmen. Sie werden auch nicht mit zunehmendem Alter länger. Die Länge ist von der Rasse und den Erbanlagen abhängig.
Schnurren
Katzen schnurren, wenn sie sich wohl fühlen. Sie erzeugen dabei Schallwellen, also Geräusche, die sich über die Luft ausbreiten. Sie haben eine ganz bestimmte Schwingung von 20-50 Hertz (Einheit für Häufigkeit/Frequenz). Sie fördert die Heilung von Knochengewebe, das Knochenwachstum und verbessert die Knochendichte. Übrigens auch beim Menschen.
Elektrizität
Es klingt unglaublich, aber Katzen können Schwingungen in elektrischen Leitungen wahrnehmen. Ob sie hören, wenn das Bügeleisen noch an ist?
Intelligenz
Der Spiegeltest dient dazu herauszufinden, ob sich ein Tier selbst erkennt. Wenn eine Katze an einem Spiegel vorbeiläuft, sieht sie sich darin jedoch nicht selbst, sondern einen Artgenossen. Dieser wird ignoriert, da er nicht wie ein Artgenosse „riecht“. Diese Form von Intelligenz-Test funktioniert bei Katzen nicht.
Feinde und Bedrohungen
Früher gehörten Luchse und Wölfe zu den natürlichen Feinden. Heute geraten sie ab und zu mit Mardern in einen Kampf. Die größte Bedrohung ist der Mensch - wenn er mit dem Auto fährt.
Bedeutung für die Natur
Wildvögel
Hauskatzen waren früher sehr beliebt, weil sie Mäuse jagten. Heute ist das kaum noch nötig. Stattdessen jagen sie nun vor allem Wildvögel - in Deutschland bis zu 200 Millionen jährlich. Auch wenn die Katzen keine Beute machen: Die Vögel weichen aus Angst oft in Gebiete aus, in denen sie weniger Futter finden. Das verringert wiederum die Fruchtbarkeit und das Wachstum.
CO2, Pestizide und Müll
Davon abgesehen erzeugt die Produktion von Katzenfutter riesige Mengen an CO2. Zudem wird für die Tiere, die später mal Katzenfutter viel kostbares Wasser verwendet, große Landflächen gerodet, Pestizide eingesetzt und Verpackungsmüll produziert. Das ist für das Gleichgewicht der Natur zunehmend ein Problem. Katzen können im Gegensatz zu Hunden nach derzeitigem Wissensstand nicht vegan ernährt werden. Wie kann man bei der Katzenhaltung also mehr Rücksicht auf die Natur und Wildtiere nehmen?
Tipps für die Katzenhaltung
Es gibt einige praktische Tipps, wie Katzenhalter mehr Rücksicht auf die Natur und die Wildtiere nehmen können:
- Mit der Katze mehrmals am Tag spielen – das verringert den Jagdtrieb
- Nicht in der Dämmerung oder Nachts rauslassen - dann sind Wildtiere ein leichtes Ziel
- Kein Freigang zwischen Mai und Juli – zu dieser Zeit brüten viele Wildvogelarten
- Eventuell ein Glockenhalsband umlegen – dadurch werden 30-50 % weniger Wildtiere erbeutet
- Eine kleine oder mittlere Katzenrasse wählen
- Nur eine Katze halten, statt zwei oder drei
Fortpflanzung
Nach der Paarung dauert es 63-67 Tage, bis 2-6 Kätzchen geboren werden. Sie sind zunächst blind und taub. In den ersten vier bis acht Wochen werden sie von der Mutter gesäugt. Nach 12-15 Monaten sind sie ausgewachsen.
Rekorde
Die schwerste Katze
Ein Guinness-Rekord: Die schwerste Hauskatze der Welt war der australische Kater Himmy im Jahr 1986. Er wog 21,3 kg. Solche Rekorde werden aber nicht mehr akzeptiert, um zu verhindern, dass Besitzer ihre Tiere überfüttern.
Die größte Katze
Als größte Hauskatzenart der Welt gilt im Moment die Maine Coon mit einer Länge (inklusive Schwanz) von 123 cm. Dieser Rekord ist im Guinness Buch der Rekorde von 2010 vermerkt.
Fun Facts
Katzen ohne Schwanz
Es gibt eine Rasse, die keinen Schwanz besitzt: die Manxkatze.
Schwarzbären
Eine Hauskatze kann einen Schwarzbären derart erschrecken, dass er auf einen Baum klettert. Zum Glück muss man bei diesem nicht die Feuerwehr rufen, damit er wieder herunterkommt.
Sonnenbrand
Wer hätte das gedacht: Auch Katzen können Sonnenbrand bekommen! Mehr dazu erfährst du in unserem ausführlichen Wissensartikel.
Postkatzen
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts benutzte man die Tiere als Briefträger. 1879 waren in Belgien 37 der Tiere im Dienst, um in Dörfern Post zuzustellen. Die Postkatzen setzten sich letztendlich aber nicht durch. Das lag weniger an den Hunden, sondern weil sie nicht „verantwortungsbewusst“ genug waren ...
Katzenkaffee
Die Schleichkatze produziert den teuersten Kaffee der Welt. Sie verputzt die Bohnen, die dann durch ihren Darm wandern. Dabei werden sie „veredelt“. Obwohl das ziemlich ekelhaft klingt, kommt 1 kg des Kaffees auf knapp 700 Euro. Pro Jahr werden nur etwa 230 kg hergestellt.
Quellen:
- "Gefährdungen – Katzen, Bedrohung für Vogelbestände nur im menschlichen Siedlungsbereich" (https://www.nabu.de)
- "Uncontrolled Outdoor Access for Cats: An Assessment of Risks and Benefits" (https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
- "A global synthesis and assessment of free-ranging domestic cat diet" (https://www.nature.com)
Die Katze ist verwandt mit:
- Europäische Wildkatze
- Raubkatzen
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Hund
- Kuh
- Kreuzotter
- Marder
- Schaf
- Ziege
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