Orca
Steckbrief Orca / Schwertwal
Größe | 6-8 m |
Geschwindigkeit | bis 56 km/h (Kurzstrecke), 10-20 km/h (Langstrecke) |
Gewicht | bis zu 6 t |
Lebensdauer | 50-80 Jahre |
Nahrung | Fische, Robben, Kalmare, Pinguine, Meeressäuger |
Feinde | Große Haie (nur Kälber) |
Verbreitung | alle Ozeane |
Lebensraum | Meer, Küste |
Ordnung | Wale |
Unterordnung | Zahnwale |
Familie | Delfine |
Wissenschaftl. Name | Orca orcinus |
Merkmale | schwarz-weißer, großer Wal |
Merkmale und Besonderheiten
Orcas sind große Meeressäuger aus der Familie der Wale. Ihre auffälligsten Merkmale sind die schwarz-weiße Farbe und die große Rückenflosse.
Tierart
Wenn man das Wort Delfin hört, hat man das Bild eines grauen, freundlich quietschenden Meeressäugers vor Augen. Es gibt jedoch rund 40 Delfinarten, die sehr unterschiedlich aussehen und unterschiedlich groß sind. Der Orca ist der größte und schwerste Delfin.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Orcas haben eine beeindruckende Größe. Die Bullen werden 6-8 m lang und wiegen bis zu sechs Tonnen. Die Kühe sind insgesamt etwas kleiner und leichter. Sie erreichen eine Länge von 5-7 m und wiegen 3-4 Tonnen.
Farbe
Warum sind Orcas schwarz-weiß? Die schwarz-weiße Färbung dient der Tarnung. Es geht dabei vor allem um den Blickwinkel. Wenn sich andere Tiere unter einem Orca befinden und nach oben sehen, ist der weiße Bauch von der hellen Wasseroberfläche kaum zu unterscheiden. Wenn sie sich über ihm befinden und nach unten blicken, sehen sie den schwarzen Rücken. Er hebt sich kaum von der Dunkelheit in der Tiefe ab. Der Fachbegriff lautet Konterschattierung oder auch Gegenschattierung. Übrigens: Auch Pinguine sind aus diesem Grund schwarz-weiß.
Augen
Wo genau sich die Augen befinden, ist schwer zu erkennen, denn die Haut um sie herum ist schwarz. Dahinter befinden sich jedoch weiße Augenflecken. Warum? Wenn der Orca angegriffen wird, sind die Augen häufig das Ziel. Die weißen Flecken lenken aber die Aufmerksamkeit auf sich und verwirren den Angreifer. Mit etwas Glück wird nur etwas Haut verletzt, aber die Augen selbst bleiben verschont.
Flossen
• Rückenflosse
Besonders auffällig ist die große Flosse auf seinem Rücken – man sagt auch „Finne“ dazu. Sie ist sehr schmal, ragt kerzengerade nach oben und sieht daher wie ein langes Schwert aus. Nach ihr wurde der Orca benannt. Sein deutscher Name lautet nämlich eigentlich Schwertwal. Die Finne wird bei männlichen Tieren bis zu 180 cm hoch.
• Brustflossen
Die Brustflossen heißen „Flipper“ und werden etwa 200 cm lang.
• Schwanzflosse
Die große Schwanzflosse wird „Fluke“ genannt und ist bis zu 280 cm breit.
• Geknickte Flossen
Wenn die Flosse auf dem Rücken schlapp herunter hängt, geht es dem Tier nicht gut. Besonders häufig ist das bei Tieren zu sehen, die in Gefangenschaft leben. Zum Beispiel in Delfinarien in großen Zoos. Hier ist vor allem der Bewegungsmangel die Ursache. Die Tiere sind es gewohnt, täglich weite Strecken zu schwimmen. In den kleinen Becken ist das aber nicht möglich. Die Muskeln werden nicht trainiert und erschlaffen. Orcas als Zootiere zu halten, steht deshalb stark in der Kritik.
Ernährung
Orcas benötigen täglich rund 200 kg Nahrung. Sie besteht aus 20-30 verschiedenen Säugetier-, Vogel- und Fischarten. Zum Beispiel Tintenfische, andere Wale, Robben, Seevögel und Pinguine.
Verhalten
Tauchen
Orcas schwimmen täglich Strecken von bis zu 160 km. Sie tauchen 30-150 m tief und können 15-20 Minuten unter Wasser bleiben. Für gewöhnlich tauchen sie aber alle zwei bis fünf Minuten auf, um Luft zu holen.
Jagen
Orcas sind intelligente Jäger, die in Teams jagen und vielfältige Strategien einsetzen. Sie verwirren ihre Beute beispielsweise mit Luftblasen. Dadurch verliert sie die Orientierung und lässt sich leicht schnappen.
Eine andere Taktik ist das Betäuben mit Flossenschlägen. Das macht die Beute bewegungsunfähig. Außerdem sind sie Meister darin, Beute zusammenzutreiben und ihr den Weg abzuschneiden.
Besonders eindrucksvoll ist es, wenn sie Beutetiere von Eisschollen schnappen. Mit einem kräftigen Flossenschlag erzeugen sie manchmal auch eine große Welle und „spülen“ ihre Beute kurzerhand von einer Eisscholle herunter.
Ab und zu kommen sie sogar bis an den Strand. Dort versuchen sie, Robben zu erbeuten. Um den Überraschungsmoment für sich zu haben, „schießen“ sie mit großer Geschwindigkeit heran und setzen mit ihrem wuchtigen Körper auf dem Sand auf. Mit etwas Glück sind sie nah genug, um eine Robbe zu erbeuten.
Sind Orcas soziale Tiere?
Ja, Orcas sind sehr sozial. Sie trennen sich nur selten, sondern schwimmen fast immer zusammen. Sie bilden kleine Gruppen von 10 bis höchstens 70 Tieren. In einer solchen Gruppe kümmern sich alle Tiere gemeinsam um den Nachwuchs. Ganz egal, ob sie direkt verwandt sind oder nicht. Da die Tiere in Ausnahmefällen 80 Jahre alt werden können, leben manchmal bis zu vier Generationen zusammen. Jede Gruppe hat sogar ihren eigenen „Dialekt“. Das heißt, sie haben eine bestimmte Art, Laute zu erzeugen und pflegen auf diese Weise den Zusammenhalt.
Angriffe auf Boote
Seit 2022 häufen sich Berichte, dass Orcas in der Straße von Gibraltar Boote angreifen. Diese Straße ist übrigens keine aus Asphalt, sondern eine Meerenge zwischen Spanien und Marokko. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Tiere durch den viel zu starken Schiffsverkehr stark unter Stress stehen. Eine andere Ursache ist möglicherweise, dass sie die Boote für Nahrungskonkurrenten halten. Forscher glauben, dass sie gezielt die Ruder angreifen, damit das Boot nicht mehr weiterfahren kann. Sie würden aber niemandem schaden wollen.
Lebenserwartung
Orcas können sehr alt werden. Ihre Lebenserwartung liegt bei etwa 50 Jahren. Manchmal werden sie sogar 80 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Erwachsene Orcas haben keine natürlichen Feinde. Nur große Haie schaffen es, schwache oder kranke Jungtiere zu erbeuten.
Fortpflanzung
Orcas haben eine Tragzeit von 12-18 Monaten. Bei der Geburt wiegt ein Kalb bereits 200 kg und ist 2,4 m lang. Mutter und Kind haben eine sehr enge Bindung, die meist ein Leben lang dauert.
Entstehung des Namens
Warum wird der Orca „Killerwal“ genannt? Seit Jahrhunderten wird der Orca als Killerwal gefürchtet. Menschen gegenüber ist er aber vor allem freundlich und neugierig. Wieso also Killerwal? Zuerst einmal: Eigentlich heißt das Tier Schwertwal. Der Name Orca leitet sich von seinem wissenschaftlichen Namen Orcinus orca ab. Der Name Killerwal entstand wahrscheinlich, weil er hin und wieder Wale frisst. Zum Beispiel kleine Delfine, Zwergwale und Grauwale. Die Fischer nannten ihn deshalb „whale killer“, was auf Deutsch „Walkiller“ heißt. Durch einen Verdreher wurde daraus „killer whale“.
Fun Facts
Orcas haben das zweitgrößte Gehirn aller Meeressäugetiere. Das größte besitzt der Pottwal.
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Eisbär
- Hammerhai
- Königspinguin
- Lederschildkröte
- Papageitaucher
- Seeotter
- Riesenmanta
- Unechte Karettschildkröte
- Walross
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