Ringelnatter
Steckbrief Ringelnatter
Größe | 75-120 cm |
Geschwindigkeit | Unbekannt |
Gewicht | 140-500 g |
Lebensdauer | 15-25 Jahre |
Nahrung | Amphibien |
Feinde | Krähen, Marder, Greifvögel, Eulen, Füchse, Katzen |
Verbreitung | Mitteleuropa, Osteuropa, Asien |
Lebensraum | Feuchte Gebiete, Teiche, Seen, Moore |
Klasse | Reptilien |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Familie | Nattern |
Unterfamilie | Wassernattern |
Wissenschaftl. Name | Natrix natrix |
Merkmale | Ungiftige Schlange mit „Halsring“ |
Merkmale und Besonderheiten
Die Ringelnatter ist die häufigste Schlange in Deutschland. Sie ist nicht giftig. Wenn sie sich bedroht fühlt, gibt sie einen unangenehmen Geruch ab und stellt sich tot. Sie heißt so, weil die Färbung an ihrem Hals wie ein Ring aussieht.
Lebensraum
Die Ringelnatter liebt feuchte Lebensräume. Besonders häufig ist sie daher in der Nähe von Teichen, Seen, Sümpfen und Mooren zu finden. Eigentlich vermutet man die Klapperschlange hauptsächlich in der Wüste. Manche Arten leben aber auch in Sumpfgebieten und können sehr gut schwimmen.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Ringelnattern werden etwa 75-120 cm lang. Die Männchen sind etwas kleiner und leichter, die Weibchen größer und schwerer.
Farbe
Das auffälligste Merkmal der Ringelnatter ist der „Halsring“. Damit sind zwei halbmondförmige, gelb-weiße Flecken gemeint, die hinter dem Kopf einen Ring bilden. Dahinter befinden sich schwarze Flecken. Ihr Körper ist hell- bis dunkelgrau bis schwarz. Manchmal sieht sie auch grünlich aus. In wärmeren Gebieten ist sie heller, damit ihr nicht zu warm wird und in kälteren dunkler, damit sie mehr Wärme speichern kann. Der Bauch ist gelb und hat ein Schachbrettmuster, das bei jeder Schlange so einzigartig ist wie ein Fingerabdruck.
Erkennungsmerkmale
• Ringelnatter oder Kreuzotter – Wo ist der Unterschied?
Wer im Wald spazieren geht, möchte gerne wissen, ob er eine Ringelnatter oder eine Kreuzotter gesehen hat. Die Kreuzotter ist nicht viel kürzer, daher hilft das nicht, die beiden Schlangen auf die Schnelle zu unterscheiden. Ein paar gute Erkennungsmerkmale sind: der Halsring, die Zeichnung auf dem Rücken und die Augen. Vor allem der Halsring macht die Ringelnatter unverwechselbar. Außerdem hat sie keine auffällige Rückenzeichnung und runde Pupillen. Die Kreuzotter hat ein auffälliges Muster auf dem Rücken sowie rote, schlitzförmige Pupillen.
• Ringelnatter oder Blindschleiche – Wo ist der Unterschied?
Die Blindschleiche ist keine Schlange, sondern eine Echse. Weil sie einen langen, schmalen Körper hat, wird sie jedoch oft für eine gehalten. Sie hat keinen Halsring und ihre Haut glänzt sehr stark. Außerdem ist ihr kleiner Kopf genauso schmal wie ihr Körper. Schlangen haben einen ovalen oder dreieckigen Kopf, der deutlich breiter ist als ihr Körper.
Lebensweise
Ringelnattern sind tagaktiv. Sie liegen oft in der Sonne, um sie aufzuwärmen. Auf der Suche nach Beutetieren durchstreifen sie ihren Lebensraum. Sie haben kein festes Revier, das sie verteidigen.
Ernährung
Ringelnattern ernähren sich von Fröschen, Kröten, Fischen, Vögeln und kleinen Säugetieren.
Verhalten
Winter
Von Oktober bis April befinde sich die Reptilien in der Winterstarre. Sie verstecken sich häufig in Komposthaufen, Laubhaufen oder frostfreier Erde.
Häutung
Ein Zeichen dafür, dass eine Ringelnatter in der Nähe ist, ist das „Natternhemd“. So nennt man die abgestreifte Haut einer Schlange. Die Tiere häuten sich mehrmals im Jahr, weil sie wachsen und ihre Haut zu eng wird. Sie streifen sie ab, indem sie über den Boden kriechen und beispielsweise an einem Ast hängen bleiben. Die Haut wird dadurch wie ein Strumpf ausgezogen.
Gift
Sind Ringelnattern giftig?
Ringelnattern sind weder für Menschen noch für Haustiere eine Bedrohung. Sie ist nicht giftig. Ihre Zähne verspritzen kein Gift und sie setzt sie nur ein, um kleine Beutetiere zu erlegen. Wenn sich ein größeres Tier oder ein Mensch nähert, flieht sie. Außerdem hat sie ein sehr friedliches Wesen. Sie ist daher nicht gefährlich, sondern als harmlos anzusehen.
Junge Hunde und Katzen, die mit einer Ringelnatter spielen, können jedoch gebissen werden. Den Biss sollte man zur Vorsicht von einem Tierarzt untersuchen lassen. Ebenso sollte man selbst keine Ringelnatter anfassen, denn dann kann es schon passieren, dass sie beißt. Es kann dabei zu allergischen Reaktionen kommen – durch die knoblauchartige Flüssigkeit, die sie abgibt.
Fähigkeiten und Sinne
Verteidigung
Ringelnattern sind sehr scheu. Sie fliehen, wenn sich ein Raubtier oder ein Mensch nähert. Wenn das nicht möglich ist, stellen sie ihren Körper auf wie eine Kobra und zischen. Sie stoßen mit dem Kopf nach vorne, was so aussieht, als würden sie zubeißen wollen. Zu einem Biss kommt es jedoch äußerst selten. Sie wollen damit nur drohen. Wenn sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen, geben sie einen unangenehmen, knoblauchartigen Geruch ab. Oder sie stellen sich tot, indem sie sich auf den Rücken legen, das Maul öffnen und die Zunge heraushängen lassen.
Lebenserwartung
Ringelnattern haben eine Lebensdauer von 15-25 Jahren.
Feinde und Bedrohungen
Zu den natürlichen Feinden der Ringelnatter gehören Krähen, Raben, Störche, Eulen, Füchse, Greifvögel, Marder, Katzen und Dachse. Die größte Bedrohung ist aber der Verlust ihres Lebensraums. Die Schlange findet immer weniger Orte zum Leben, weil immer mehr Feuchtgebiete für Häuser und Landwirtschaft trockengelegt werden. In Deutschland steht sie daher auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten und damit unter besonderem Schutz. Sie darf nicht gefangen oder getötet werden.
Ringelnatter im Gartenteich
Wer eine Ringelnatter in seinem Gartenteich sieht, hat eigentlich allen Grund zur Freude. Denn die Tiere halten sich nur dort auf, wo die Natur im Gleichgewicht ist. Wem das Tier trotzdem Angst macht, kann es ganz einfach verscheuchen: ein paar Mal kräftig aufstampfen und schon ist das scheue Tier weg. Achtung: Fangen, verletzen oder sogar töten ist verboten und steht unter Strafe. Was ist, wenn die Ringelnatter immer wieder kommt? Am besten ist es, mit der Gemeinde oder einem Naturschutzverein in der Nähe Kontakt aufzunehmen und um Hilfe zu bitten.
Fortpflanzung
Ringelnattern paaren sich zwischen Ende April und Ende Mai. Das Weibchen legt seine Eier zwischen Ende Juni bis Anfang August ab. Dafür sucht sie sich ein schönes, warmes Plätzchen. Am liebsten sind ihr verrottende Baumstümpfe, Mist- oder Komposthaufen. Sie legt 10-30 Eier, aus denen zwischen Ende Juli und Ende September der Nachwuchs schlüpft. Eine junge Ringelnatter ernährt sich vor allem von kleineren Amphibien wie Molchen, jungen Fröschen und Kaulquappen.
Die Ringelnatter ist verwandt mit:
- Schwimmnatter
- Strumpfbandnatter
- Würfelnatter