Buchfink
Steckbrief Buchfink
Größe | 14-18 cm (Körper), 24,5-28,5 cm (Spannweite) |
Geschwindigkeit | Unbekannt |
Gewicht | 18-25 g |
Lebensdauer | 3-5 Jahre |
Nahrung | Raupen, Samen, Mehlwürmer |
Feinde | Katzen, Sperber, Krähen, Raben |
Verbreitung | Europa, Nordafrika, Westasien |
Lebensraum | Wälder, Hecken, Gärten |
Ordnung | Sperlingsvögel |
Unterordnung | Singvögel |
Familie | Finken |
Wissenschaftl. Name | Fringilla coelebs |
Merkmale | Kleiner Sperlingsvogel; blaugraue Krone bei den Männchen |
Merkmale und Besonderheiten
Der Buchfink ist ein farbenfroher kleiner Sperlingsvogel. Er ist in ganz Europa verbreitet. In Deutschland ist er der siebthäufigste Gartenvogel. Er hat einen charakteristischen weißen Streifen in den Flügeln und einen gelbgrünen Rücken. Die Männchen haben außerdem eine sehr auffällige blaue Krone. Die Weibchen sind unauffällig braun. Wir zeigen dir, wie du den Vogel draußen in der Natur leichter erkennen kannst und Männchen von Weibchen auseinanderhältst.
Verbreitung und Lebensraum
Buchfinken leben in ganz Europa, in Nordafrika und in Teilen Westasiens. Als Lebensraum bevorzugen sie Wälder, Dickichte, Hecken und Sträucher. Man sieht sie auch oft in Gärten und Parks.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Buchfinken haben eine Körperlänge von 14-18 cm und eine Spannweite von 24,5-28,5 cm. Ihr Gewicht beträgt 18-25 g. Sie sind etwa so groß wie Haussperlinge.
Gefieder
Sowohl männliche als auch weibliche Buchfinken haben auffällige weiße Federn in ihren Flügeln und einen gelbgrünen Rücken.
Schnabel
Buchfinken haben einen keilförmigen Schnabel. Mit ihm zerquetschen sie die Samen, bevor sie sie herunterschlucken.
Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen
• Männchen
Männliche Buchfinken haben eine bräunlich bis rosafarbene Brust und ein ebenso bräunlich bis rosafarbenes Gesicht. Die Krone, der Nacken und der Schnabel sind blaugrau.
• Weibchen
Bei den weiblichen Buchfinken sind Krone, Nacken und Schnabel graubraun bis hell-olivbraun. Der Bauch ist heller als bei den Männchen und hat einen rötlichen bis gelblichen Ton. Sie ähneln ein bisschen den weiblichen Haussperlingen, unterscheiden sich aber von ihnen durch den weißen Streifen in ihren Flügeln.
Ernährung
Buchfinken sind Allesfresser. Im Sommer essen sie vor allem Beeren und Insekten, am liebsten Raupen. Im Winter gibt es jedoch keine Raupen, daher ändern sie für die kalte Jahreszeit ihren Speiseplan. Sie ernähren sich dann vor allem von Samen. Sie sind nicht besonders wählerisch, was ihr Futter angeht. Sie haben jedoch eine Vorliebe für Erdnüsse und Mehlwürmer.
Verhalten
Gesang
Einen Buchfinken hört man meistens, bevor man ihn sieht. Er ist sehr laut und trillert kurz hintereinander drei bis vier Mal ein scharfes, hartes „fink-fink“ oder auch „pink-pink“. Diesen Ruf nutzt er, um „Hallo“ zu sagen, aber auch als Warnruf. Im Flug hört sich sein Gesang wie ein „jüp jüp“ oder „jupp“ an. Wenn männliche Tiere in der Paarungszeit um Weibchen werben, hört man ein „zipzipzip“.
Melodien
Auch wenn Buchfinken an ihrem Ruf recht leicht zu erkennen sind, hat jedes Männchen bis zu sechs eigene Melodien. Sie haben sogar regionale Dialekte.
Flug
Buchfinken haben einen starken, kräftigen Flügelschlag. Trotzdem fliegen sie eher kurze Strecken. Dabei bewegen sie sich wellenförmig auf und ab.
Sind Buchfinken Zugvögel?
Jein. In Mitteleuropa sind Buchfinken Teilzieher. Während die männlichen Tiere in ihrem Brutgebiet bleiben, ziehen die meisten Weibchen Richtung Süden. Daher sieht man im Winter auch eher die Männchen. In Nord- und Osteuropa sind die Tiere echte Zugvögel, denn es ist ihnen viel zu kalt, um in den Regionen zu überwintern.
Lebenserwartung
Buchfinken werden in der Regel etwa 3-5 Jahre alt. In Litauen wurde ein beringtes Tier stolze 21 Jahre und 3 Monate alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Die natürlichen Feinde von erwachsenen Buchfinken sind vor allem Katzen und Greifvögel wie der Sperber. Aber auch auf ihre Eier und Küken haben es Raubtiere abgesehen. Krähen, Raben, Eichhörnchen, Marder und Wiesel plündern gerne die Nester.
Krankheiten
Buchfinken können von Parasiten befallen werden. Sie nennen sich Trichomonaden und können auch für Grünfinken und andere Vögel tödlich sein. Wer die Tiere gerne in seinem Garten füttert, sollte unbedingt darauf achten, die Futterstelle regelmäßig zu reinigen. So verhindert man auf ganz einfache Weise, dass sich die Krankheit ausbreitet.
Buchfinken anlocken
Warum gehen Buchfinken nicht ins Vogelhaus?
Buchfinken sind im Gegensatz zu vielen anderen heimischen Vögeln sogenannte Bodenfresser. Das heißt, dass sie keine hochgelegene Futterstellen anfliegen. Sie bleiben lieber am Boden und fressen beispielsweise das Futter, das vom Vogelhäuschen heruntergefallen ist. Am Boden fühlen sie sich einfach sicherer. Wer die Tiere füttern möchte, sollte das beachten.
Buchfinken füttern
Buchfinken lieben Mehlwürmer und Erdnüsse. Am einfachsten ist es, zerkleinerte Erdnüsse in eine Schale zu geben und auf den Boden zu stellen. Wer die Mühe nicht scheut, kann getrocknete Mehlwürmer in etwas Wasser einweichen und dann ebenfalls in eine Schale geben. Aber Achtung: Die Schalen sollten abends ins Haus geholt werden. Das Futter lockt sonst auch Mäuse und Ratten an. Außerdem sollten Futterschalen immer regelmäßig gereinigt werden.
Benutzen Buchfinken Nistkästen?
Buchfinken sind keine Höhlenbrüter. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sie Nistkästen benutzen.
Fortpflanzung
Paarungs- und Brutzeit
Buchfinken brüten zum ersten Mal, wenn sie ein Jahr alt sind. Die männlichen Tiere fangen meist schon im Februar damit an, ihre Brutgebiete zu verteidigen. In dieser Zeit wechselt die Farbe des Schnabels von Hornfarben zu einem leuchtenden Stahlblau. Auch das Gefieder verändert sich. Die Farben der Federn werden kräftiger und lebendiger, um bei den Weibchen den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen. Die eigentliche Brutzeit findet im April statt.
Das Nest
Standort und Höhe
Für den Nestbau sind die Weibchen zuständig. Im April beginnen sie, nach geeignetem Nistmaterial und dem perfekten Standort zu suchen. Sie bevorzugen dafür Hecken, dichte Sträucher oder Astgabeln. Meistens errichten sie es in einer Höhe von 2-10 m.
„Bauweise“ und Innenleben
Das Nest eines Buchfinken ist sehr hübsch. Es ist becherförmig und besteht aus kleinen Zweigen. Um es perfekt zu tarnen, wird es außen mit grünem Moos, Gras und Rindenstücken verziert. Innen wird das Nest mit Federn, Spinnweben und Wolle ausgestopft. Bis das Nest fertig ist, dauert es etwa sechs Tage. Buchfinken bauen jedes Jahr ein neues Nest – auch dann, wenn sie im selben Brutgebiet nisten.
Die Eier
Nach der Paarung legen die Weibchen 4-5 Eier. Sie sind cremefarben bis blassblau und können rote oder braune Flecken oder Streifen haben. Die Eier sind gerade einmal 19x15 mm groß und wiegen etwa 2 g. Die Eier werden etwa 14 Tage lang bebrütet.
Die Küken
Wenn die Küken schlüpfen, sind sie nackt und blind. Aber schon nach 14 Tagen haben sie ein Gefieder und können das Nest verlassen. Sie entfernen sich jedoch nicht weit, sondern bleiben die ersten zwei bis drei Wochen in der Nähe ihrer Eltern, um sich füttern zu lassen. Sie werden vor allem mit Raupen gefüttert, denn sie enthalten viel Protein. Das ist wichtig für ihr Wachstum. Nach fünf Wochen mausern sie sich zum ersten Mal. Nach der ersten Mauser ist das Gefieder ähnlich gefärbt wie das der Weibchen.
Fun Facts
Nach dem Rasenmähen erscheinen oft Buchfinken im Garten. Im kurzen Gras ist es viel leichter für sie, Futter zu finden.
Der Buchfink ist verwandt mit:
- Bergfink
- Gimpel
- Grünfink
- Stieglitz
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Amsel
- Blaumeise
- Buntspecht
- Eichhörnchen
- Eulen
- Katze
- Kohlmeise
- Marder
- Rabe
- Rotkehlchen
- Schnecken
- Sperber
- Spinnen
- Star
- Tagpfauenauge
- Wildschwein
- Würmer
- Zaunkönig
- Zitronenfalter
Quellen:
- „Chaffinch“ (https://birdfact.com)
- „Chapter Six - Learning and Cultural Transmission in Chaffinch Song“ (https://www.sciencedirect.com)
- „Four decades later: The highly conserved repertoire of song types in chaffinch (Fringilla coelebs)“ (https://www.sciencedirect.com)
- „Ergebnisse der Stunde der Wintervögel in Karte und Tabelle 2025“ (https://www.nabu.de)
- „EURING European Longevity Records 2023“ (https://euring.org)