Igel
Steckbrief Igel
Größe | 22-30 cm (Braunbrustigel) |
Geschwindigkeit | bis 7 km/h |
Gewicht | 500-800 g (Braunbrustigel) |
Lebensdauer | 3-6 Jahre |
Nahrung | Regenwürmer, Insekten, Asseln, Kröten, Schlangen |
Feinde | Eulen, Hunde, Füchse |
Verbreitung | Europa, Afrika, Asien |
Lebensraum | lichte Wälder, Grasland, Steppe, Wüste |
Ordnung | Insektenfresser |
Familie | Igel |
Wissenschaftl. Name | Erinaceidae |
Merkmale | graubraun, dichte Stacheln |
Merkmale und Besonderheiten
Igel sind kleine Säugetiere. Sie gehören zu den Insektenfressern. Ihr auffälligstes Merkmal sind ihre Stacheln. In Deutschland ist der Braunbrustigel am häufigsten. Es gibt insgesamt 24 Arten, zum Beispiel Weißbrustigel, Steppenigel, Wüstenigel und Rattenigel.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Braunbrustigel haben eine Körperlänge von 22-30 cm. Sie wiegen 500-800 g. Der kleinste ist der Rattenigel. Er wird nur 9-15 cm lang und wiegt 20-80 g. Der größte ist der "Große Rattenigel". Er wird 10-45 cm lang und wiegt bis zu zwei Kilogramm.
Stacheln
Igel besitzen ein Stachelkleid, das aus bis zu 8.000 Stacheln besteht. Die Stacheln sind innen hohl und können einzeln aufgerichtet werden. An der Wurzel sind sie weiß und an der Spitze braun.
Lebensraum
Ihr Lebensraum sind lichte Wälder, offenes Grasland, Hecken, Büsche, Weiden, Parks und Gärten. Es gibt auch Igel, die in Steppen, Wüsten und sogar in Regenwäldern leben.
Lebensweise
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie sind Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarung.
Ernährung
Braunbrustigel ernähren sich vor allem von (Regen)würmern, Käfern, Schmetterlingslarven, Ohrwürmern, aber auch von Mäusen und Maulwürfen. Andere Arten verzehren auch kleine Kröten oder Schlangen.
Verhalten
Warum rollen sich Igel zu einer Kugel?
Bei Gefahr rollen sich Igel zu einer stacheligen Kugel zusammen, um vor ihren Angreifern geschützt zu sein. Das hilft aber nicht immer. Der Rotfuchs hat zum Beispiel einen cleveren Trick, mit dem er den Igel dazu bringt, sich wieder aufzurollen. Gegen Autos haben die kleinen Tiere leider keine Chance.
Winterschlaf
Igel halten Winterschlaf. Das heißt, sie schlafen und fressen nichts - bis sie wieder aufwachen. Wozu ist das gut? Igel finden in der kalten Jahreszeit nichts zu fressen. Um nicht zu viel Energie zu verbrauchen, verlangsamen sie ihren Stoffwechsel, ihren Herzschlag, ihre Atmung und verringern ihre Körpertemperatur. Ihr Winterschlaf dauert etwa von Oktober/November bis März/April. Tatsächlich gibt es nur wenige Tiere, die das tun. Die meisten befinden sich stattdessen in Winterruhe, das heißt, sie wachen hin und wieder auf, um eine Kleinigkeit zu fressen.
Fortbewegung
Schwimmen und klettern
Igel sind erstaunlich. Wir kennen sie meistens nur als zusammengerollten „Ball“, aber was sie alles können, ist wirklich verblüffend. Igel können sogar schwimmen - wenn auch nur kurze Strecken. Igel können sogar ganz gut klettern.
Laufen
Igelmännchen sind gut zu Fuß. Man könnte sogar sagen, sie sind leidenschaftliche Langstreckenläufer. Auf der Suche nach Futter und Weibchen durchstöbern sie ein Gebiet von bis zu 100 Hektar, was etwa 130 Fußballfeldern entspricht. Ein riesiges Revier! Den Weibchen reicht ein Gebiet von 30 Hektar. Wozu sich die Füße wund laufen, wenn die Männer ohnehin zu ihnen kommen? Igel laufen übrigens bis zu 3 km am Tag und sind bis zu 7 km/h schnell.
Lebenserwartung
Braunbrustigel werden 3-6 Jahre alt. Von einem Wurf mit fünf Babys überleben oft nur ein oder zwei das erste Jahr. Wenn sie es aber überstanden haben, steigen ihre Chancen deutlich. Der älteste Igel, der in freier Wildbahn lebte, wurde 16 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Ihre natürlichen Feinde sind Eulen, Füchse und Hunde. Aber auch der Mensch stellt eine Gefahr für sie dar. Ihr natürlicher Lebensraum wird immer kleiner, denn es gibt immer mehr Siedlungen und immer mehr Straßen, auf denen Igel durch Autos verunglücken. In Gärten verletzten Mähroboter die Tiere tödlich. Die gut gemeinte Gabe von Milch oder Hundefutter führt zu schweren Magen-Darm-Problemen, an denen sie sterben können.
Milch
Darf man hungrigen Igeln Milch geben? Igel sollten niemals (!) Milch erhalten. Sie vertragen keine Milch und können daran sterben. Sie sollten auch kein Hundefutter bekommen. Igel können sich in der Regel gut selbst versorgen, so dass sie von uns Menschen kein Futter brauchen. Einen ungewöhnlich mager und krank aussehenden Igel sollte man lieber zum Tierarzt bringen (Handschuhe nicht vergessen). Der weiß am besten, wie dem kleinen Kerlchen zu helfen ist.
Laubhaufen
Igel verstecken sich in Laubhaufen. Wer im Herbst in seinem Garten Laub zusammenkehrt oder Laubhaufen aufräumt, sollte besonders vorsichtig sein, denn darin könnten sich Igel befinden!
Wissenswertes
Darf man Igel anfassen?
Igel sollte man grundsätzlich nicht anfassen. Die Tiere können sehr gut ohne uns Menschen überleben, auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, wir müssten unbedingt irgendwas tun. Wenn ein Igel im tiefsten Winter aber krank und mager über den gefrorenen Boden läuft oder sichtlich verletzt ist, kann es doch notwendig werden, einen Igel anzufassen, um ihn zum Tierarzt zu bringen. Dann sollte man immer Handschuhe tragen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man sich nicht verletzt. Igel haben manchmal Pilzerkrankungen, die sie übertragen können. Auf Menschen und auf Haustiere.
Fortpflanzung
Paarung
Zur Paarungszeit ist das sogenannte „Igelkarussell“ gut zu beobachten. Das Männchen läuft im Kreis um die Dame seiner Wahl herum. Wenn sie nicht „überzeugt“ ist, dreht sie sich mit, stellt die Stacheln auf und faucht. Das kann stundenlang so gehen.
Geburt
Wenn sich die Tiere gepaart haben, folgt eine Tragzeit von 30-48 Tagen, nach denen vier bis fünf blinde und taube Igelbabys auf die Welt kommen. Zu diesem Zeitpunkt haben sie schon um die 100 Stacheln. Da fragt man sich doch: Wie schafft es das Muttertier, ihre Kleinen auf die Welt zu bringen, ohne sich zu piksen? Die Stachel der Babys sind noch sehr weich und werden erst später hart und fest.
Fun Facts
Haarigel
Nicht alle Igelarten haben Stacheln, zum Beispiel besitzen die „Haarigel“ ein Fell. Interessant ist auch, dass es Tiere gibt, die Igel heißen (z. B. der Ameisenigel), aber nicht zu den Igeln, sondern zu den Kloakentieren gehören.
Bier
Wenn es Abend wird, ziehen Igel los, um das ein oder andere Bier zu trinken. Wirklich wahr! Dafür müssen sie in keine Kneipe, sondern einfach nur in Nachbars Garten, denn der stellt häufig kleine Schälchen mit Bier auf, um Nacktschnecken zu bekämpfen. Man nennt sie „Bierfallen“.
Igel genehmigen sich aus diesen Schälchen gerne einen Schluck, mit der Folge, dass sie betrunken durch die Gegend torkeln. Klingt lustig, ist es aber nicht. Warum? Die Igel rollen sich in diesem Zustand nicht mehr zu ihrem Schutz ein und sind leichte Beute für Uhus, Füchse und Marder. Manche sind so betrunken, dass sie mit ihrem Kopf im Schälchen liegen bleiben und ertrinken.
Transportieren Igel auf ihrem Rücken Essen?
Das ist auf gestellten Fotos oft zu sehen und klingt auch sehr praktisch, ist aber Unsinn. Wenn sich auf ihren Stacheln Pilze oder Apfelstücke befinden, dann weil sie sie versehentlich aufgespießt haben. Lustig sieht es aber auf jeden Fall aus!
Der Igel ist verwandt mit:
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Biene
- Blindschleiche
- Buntspecht
- Dachs
- Eichhörnchen
- Eichelhäher
- Eule
- Fledermaus
- Fuchs
- Glühwürmchen
- Hummel
- Kaninchen
- Kreuzotter
- Marder
- Marienkäfer
- Maus
- Uhu
- Wespe
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