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Biber

Steckbrief Biber

Größe 80-100 cm (Körper), 35-50 cm (Schwanz)
Geschwindigkeit Bis 8 km/h (beim Schwimmen)
Gewicht 11-30 kg
Lebensdauer 10-12 Jahre
Nahrung Baumrinden, Wasser- und Uferpflanzen
Feinde Wölfe, Bären, Luchse
Verbreitung Europa, Nordamerika
Lebensraum Flüsse, Seen, Ufer
Ordnung Nagetiere
Familie Biber
Wissenschaftl. Name Castoridae
Merkmale Zweitgrößtes Nagetier, paddelförmiger Schwanz, Schwimmhäute

Merkmale und Besonderheiten

Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier der Welt – nur das Wasserschwein, auch Capybara genannt, ist größer. Seine auffälligsten Merkmale sind die orangefarbenen Zähne, der paddelförmige Schwanz, die Schwimmhäute und das dichte Fell. Er baut Dämme, um Gewässer aufzustauen und eine Biberburg darin zu errichten.

Biber Biber - Foto: Ronnie Howard/Shutterstock

Arten

Es gibt den europäischen und den kanadischen Biber. Beide sind ähnlich groß und schwer. Der europäische hat jedoch einen längeren Kopf, eine längere Nase, ein helleres Fell und einen schmaleren Schwanz.


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Verbreitung und Lebensraum

Der europäische Biber ist in ganz Eurasien heimisch. In Deutschland leben rund 40.000 – allein die Hälfte davon in Bayern. Sie sind in allen Bundesländern zu finden. Der kanadische Biber war früher in ganz Nordamerika verbreitet, heute nur noch in den USA und Kanada. Biber bevorzugen als Lebensraum Flüsse, die von allerlei Pflanzen und Bäumen umgeben sind.

Lebensweise

Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie leben in den Uferbereichen von stehenden und fließenden Gewässern. Dort errichten sie eine Biberburg zum Wohnen und Leben sowie Biberdämme zum Aufstauen von Wasser. Sie sind sozial und leben in kleinen Familien zusammen.

Biber Merkmale Biber Merkmale - Foto: SERGEI BRIK/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Der Biber hat eine Körperlänge von 80-100 cm. Sein Paddelschwanz wird 35-50 cm lang. Er wiegt 11-30 kg.


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Körperbau

Der Biber hat einen kräftigen Körper, Schwimmhäute zwischen den Zehen, einen flachen Paddelschwanz, orangefarbene Zähne und kleine Ohren. An seinen Hinterfüßen hat er eine spezielle Kralle. Er benutzt sie wie einen Kamm und hält mit ihr sein Fell sauber.

Fell

Der Biber hat ein wasserdichtes Fell. Es besteht aus zwei Lagen. Er hat 2-3 cm kurzes, weiches Unterfell und ein 5-6 cm langes, raues Oberfell. Es schützt ihn vor Verletzungen und hält ihn im kalten Wasser warm. Auf einem Quadratzentimeter seiner Haut wachsen 12.000-23.000 feine Haare. Bei einem Menschen sind es gerade mal 600 Haare.

Zähne

Warum haben Biber gelbe oder orangefarbene Zähne? Weil sie sich nicht die Zähne putzen. Ok, ok, das war ein Scherz! Die Zähne haben diese Farbe, weil ihre Nahrung viel Eisen enthält – also Bäume und deren Rinde. Sie färbt den Zahnschmelz orange und macht ihn außerdem sehr hart. Das ist sehr wichtig für das Nagetier.

Biber Zähne - Schneidezähne und Mahlzähne Biber Zähne - Schneidezähne und Mahlzähne - Foto: Sylvain Haye (Schneidezähne) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons, photowind (Mahlzähne)/Shutterstock

Ernährung

Biber sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Baumrinde sowie von Wasser- und Uferpflanzen. Im Sommer essen sie vor allem Blätter, Gräser, Schilf, Wurzeln und Kräuter. Im Winter bevorzugen sie Rinde und holzige Pflanzen.

Verhalten

Biber sind Holzfäller

Biber sind beeindruckende Baumeister. Für ihre Dämme und Burgen fällen sie bis zu 1 m dicke Baumstämme. Sie schlagen ihre Vorderzähne in das Holz und hobeln mit dem Unterkiefer. Auf diese Weise nagen sie das untere Ende eines Baumes in der Form einer Sanduhr ab. Schließlich ist der Baum in seiner Mitte so dünn wie ein Zahnstocher und fällt krachend zur Seite.

Biber sind Bauarbeiter

Der Biber zerlegt einen gefällten Baum zunächst „fachmännisch“ in handliche Einzelteile. Er schleppt sie zur Biberburg, um die „Wohnung“ auszubessern oder verstärkt mit ihnen den Damm, um Wasser aufzustauen.

Biber sind Architekten

Ein Biberdamm kann bis zu 1,50 m hoch und 100 m lang werden. Der Biber baut jedoch nicht immer Staudämme. Wenn ihm der Wasserstand gefällt, so wie er ist, verzichtet er darauf. Auch an steil abfallenden Ufern errichtet er nicht immer einen Damm. Stattdessen legt er dann für seine Biberburg Tunnel in der Uferwand an.

Sind Biber gefährlich?

Biber sind friedliche und freundliche Tiere. Sie mögen es aber gar nicht, verfolgt und bedrängt zu werden – vor allem nicht, wenn sie gerade Nachwuchs haben. Dann können sie auch schon mal zubeißen.

Biberburg Biberburg - Foto: Shutterstock

Biberdamm und Biberburg

Die Biberburg

Biber bauen sogenannte Biberburgen. Der Eingang liegt zwar unter Wasser, aber die Kammern im Inneren liegen über der Wasseroberfläche. Er hat ein „Wohnzimmer“, um sich darin aufzuhalten, eine „Vorratskammer“, um Nahrung aufzubewahren, und eine kuschelige Höhle, die ihm als heimeliges Schlafplätzchen dient.

Die Biberröhren

Die Kammern im Inneren der Biberburg sind untereinander mit Biberröhren verbunden. Es gibt Fressröhren, Fluchtröhren und Spielröhren.

Der Biberdamm

Wozu bauen Biber Dämme? In ihrer Burg treffen sie natürlich nur ungern auf Luchse, Wölfe, Bären oder wildernde Hunde. Daher liegt der Eingang immer UNTER Wasser. Und damit das auch so bleibt, bauen sie einen Staudamm, der den Wasserpegel immer auf demselben Stand hält.

Der größte Biberdamm

Im Jahr 2007 wurde ein außergewöhnlich großer Biberdamm im Wood-Buffalo-Nationalpark in Alberta (Kanada) entdeckt. Er ist 850 m lang. Vermutlich arbeiten verschiedene Biber-Generationen schon seit 1970 daran.

Biberdamm Biberdamm - Foto: Shutterstock

Fähigkeiten und Sinne

Sinne

Der Geruchssinn ist für den Biber der wichtigste Sinn. Er hilft ihm, Nahrung zu finden, Familienmitglieder zu erkennen und Gefahren zu erkennen. Sein Revier markiert er mit einer öligen, nach Moschus riechenden Flüssigkeit aus seiner Analdrüse. Außerdem trägt er das Öl auf seinem Fell auf, um es wasserdicht zu machen.

Schwimmen

Biber sind ausgezeichnete Schwimmer und bewegen sich unter Wasser sehr geschickt. Der paddelförmige Schwanz ist wie Schiffsmotor und Steuerruder in einem. Auch die Schwimmhäute zwischen den Fingern und Zehen helfen ihm beim schwimmen.

Luft anhalten

Biber können bis zu 15 Minuten die Luft anhalten. Während sie unter Wasser sind, tauchen sie, schwimmen sie oder arbeiten sie an ihrem Damm.

Klettern

Biber lieben Bäume. Aber sie können nicht klettern.

Schwimmender Biber Schwimmender Biber - Foto: benny337/Shutterstock

Lebenserwartung

Biber werden 10-12 Jahre alt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde des Bibers sind Wölfe, Bären, Luchse, Kojoten, Pumas, Adler und wildernde Hunde.

Ungeliebter Biber

Biber sind beim Menschen nicht unbedingt beliebt. Sie verändern die Uferzonen und machen das angrenzende Land zu einem Feuchtgebiet, das für Landwirtschaft, Viehhaltung, Fabriken und Wohnraum nicht nutzbar ist. Außerdem können dadurch auch Straßen unterspült und zerstört werden. Trotzdem sind sie extrem wichtig für ein gesundes Ökosystem.

Jagd

Das Fell des Bibers ist einer der Gründe, warum er beinahe ausgerottet wurde. Eines dieser Tiere zu Gesicht zu bekommen, ist zwar immer noch ein seltenes Erlebnis, doch zum Glück nimmt die Zahl der Tiere in Europa wieder zu. In Nordamerika ist sie zumindest stabil.

Gefährdungsstatus

Der europäische und der nordamerikanische Biber sind laut der IUCN keine gefährdete Tierart. In Deutschland ist er jedoch eine besonders geschützte Tierart und darf nicht gejagt werden.

Von einem Biber sanduhrförmig abgenagter Baum Von einem Biber sanduhrförmig abgenagter Baum - Foto: Silke/tierchenwelt.de

Bedeutung für das Ökosystem

Warum sind Biberdämme wichtig? Biber sind außerordentlich wichtig für das Ökosystem. Sie schaffen mit ihren Dämmen einen wichtigen Lebensraum für Wasserpflanzen, Fische, Insekten und Vögel. Sie werden deshalb auch als „Schlüsselart“ bezeichnet – weil viele andere Tierarten von ihnen abhängig sind. Außerdem befestigen sie die Ufer, lassen Flüsse nicht so schnell versanden, erhöhen durch das aufgestaute Wasser den Grundwasserspiegel und mildern Überschwemmungen ab.

Fortpflanzung

Biber bleiben ihr Leben lang zusammen. Für gewöhnlich pflanzen sie sich zwischen Januar und April fort - und zwar unter Wasser. Sie haben in der Regel 2-3 Jungen. Sie werden nach einer Tragzeit von etwa 100 Tagen geboren und bleiben bis zu zwei Jahre bei ihren Eltern. Danach gehen sie ihre eigenen Wege.

Biberfamilie Biberfamilie - Foto: BMJ/Shutterstock

Fun Facts

Der Biber galt früher als Fisch

Im Mittelalter haben die Menschen gerne behauptet, dass der Biber ein Fisch sei, denn in der Fastenzeit war kein Fleisch erlaubt. So hat man ihn kurzerhand wegen seiner Schwimmhäute, seines Paddelschwanzes und seines Lebensraums als Fisch bezeichnet.

Der Biber ist verwandt mit:

  • Taschenratten
  • Taschenmäuse
  • Kängururatten
  • Kängurumäuse

Weitere Tiere im Lebensraum:


Quellen:

  • „Beaver dams overshadow climate extremes in controlling riparian hydrology and water quality“ (https://www.nature.com)

Video: 31 wissenswerte Fakten über Biber


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