Leopard
Steckbrief Leopard
Größe | 90-196 cm (Körperlänge) |
Geschwindigkeit | 58 km/h (Kurzstrecke) |
Gewicht | 37-60 kg (Weibchen), 40-90 kg (Männchen) |
Lebensdauer | 12-15 Jahre (in freier Wildbahn) |
Nahrung | Antilopen, Hirsche, Wildschweine |
Feinde | Tiger, Löwen |
Verbreitung | Afrika, Asien |
Lebensraum | Regenwald, Savanne, Halbwüste |
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Katzen |
Wissenschaftl. Name | Panthera pardus |
Merkmale | Viertgrößte Raubkatze, blumenförmiges Fellmuster |
Merkmale und Besonderheiten
Der Leopard ist die viertgrößte Raubkatze. Seine auffälligsten Merkmale sind die vielen kleinen Rosetten auf seinem Fell, der schlanke Körperbau und die langen Beine. Er kann sehr gut klettern und schwimmen.
Arten
Es gibt 27 Unterarten, z. B. den Amurleoparden, den afrikanischen, indischen oder persischen Leoparden. Der Schneeleopard (Panthera unica) ist mit dem Leopard (Panthera pardus) eng verwandt, gilt aber als eigenständige Art.
Verbreitung und Lebensraum
Leoparden leben in Afrika und Asien. In Afrika bewohnen sie Regenwälder, gebirgige Regionen, Savannen und Halbwüsten. In Asien sind Regen- sowie Nadelwälder ihr Lebensraum. Von allen Großkatzen sind sie am anpassungsfähigsten und haben das größte Verbreitungsgebiet.
Lebensweise
Der Leopard ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Einzelgänger. Tagsüber klettert er auf einen Baum und ruht sich auf einem Ast aus. Erst in der Nacht wird er aktiv. Dann legt er sich auf die Lauer und wartet, bis sich Beutetiere nähern.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Leoparden erreichen eine Körperlänge von 90-196 cm. Sie wiegen 38-90 kg. Der Schwanz wird 65-100 cm lang.
Fell
Der Leopard hat ringförmige, schwarze Flecken. Auch wenn es schwer zu erkennen ist, hat jeder ein einzigartiges Muster, das es kein zweites Mal gibt.
Schwanz
Der lange Schwanz hilft Leoparden, beim Klettern das Gleichgewicht zu halten.
Krallen
Leoparden können sich mit ihren Krallen mühelos an Bäumen hochziehen. Wenn sie auf dem Boden laufen, ziehen sie ihre Krallen ein, damit sie scharf bleiben.
Leopard oder Jaguar – Wo ist der Unterschied?
Der Leopard lässt sich vom Jaguar recht einfach unterscheiden. Beim Leoparden haben die kreisförmigen Flecken in der Mitte keine Punkte. Wir haben einen extra Artikel mit allen Unterschieden zwischen Jaguar und Leopard.
Ernährung
Leoparden ernähren sich von Antilopen, Hirschen und Wildschweinen. Am liebsten ist ihnen Beute, die zwischen 30-50 kg wiegt. Sie fressen aber auch kleine Mangusten, Schakale und Paviane sowie Reptilien und Vögel.
Verhalten
Jagdstrategie
Der Leopard ist ein Lauerjäger und ein Meister im Anschleichen. Er pirscht sich mit unglaublicher Geduld sich an seine Beutetiere heran. Oft liegt er aber auch bequem auf einem Ast, ein paar Meter über seiner Beute, und wartet auf seine Gelegenheit, zuzuschlagen.
Wie verteidigt ein Leopard seine Beute?
Der Leopard hat einen cleveren Trick, um seine Beute zu sichern: Er lagert sie auf Astgabeln. Dort wird sie ihm nicht von Löwen und Hyänen vor der Nase weggemopst und immer, wenn er Hunger hat, bedient er sich davon. Er kann sogar Beute, die viel größer und schwerer ist, als er selbst, in seinem Maul nach oben befördern.
Fähigkeiten und Sinne
Schwimmen
Können Leoparden schwimmen? Im Grunde können alle Katzen gut schwimmen. Aber die wenigsten tun es gerne. Ihr Fell wird durch das Wasser sehr schwer und sie können dann nicht mehr so schnell laufen. Tiger, Jaguare und Leoparden zählen jedoch zu den wenigen Raubkatzen, die gerne schwimmen. Das macht es für die Beutetiere allerdings nicht besser: Das Wasser ist keine Zuflucht.
Springen
Leoparden können bis zu 6 m weit und 3 m hoch springen. Sie könnten also ohne Probleme über ein großes Auto springen.
Klettern
Leoparden sind außerdem ausgezeichnete Kletterer. Mit ihren scharfen, ausfahrbaren Krallen finden sie in der Baumrinde sicheren Halt und erklimmen mühelos bis zu 15 m hohe Bäume. Keine andere Großkatze klettert so hoch. Beutetieren bleibt deshalb nur eine Chance: möglichst schnell wegzurennen.
Hörsinn
Leoparden können fünf Mal besser hören als Menschen.
Sehsinn
Leoparden können in der Nacht sieben Mal besser sehen als Menschen.
Wasserbedarf
Leoparden kommen bis zu 10 Tage ohne Wasser aus, vorausgesetzt, sie finden genügend zu fressen. Über ihre Nahrung erhalten sie ausreichend Flüssigkeit.
Anpassungsfähigkeit
Von allen Großkatzen ist der Leopard am anpassungsfähigsten, weil er in sehr unterschiedlichen Lebensräumen gut zurechtkommt und sein „Speiseplan“ sehr vielfältig ist.
Lebenserwartung
In freier Wildbahn werden Leoparden 10-15 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Leoparden haben nicht viele Feinde. In ihrem Lebensraum sind sie sogenannte Spitzenprädatoren, die ganz oben in der Nahrungskette stehen. Die einzigen Tiere, die ihnen gefährlich werden können, sind Löwen, Krokodile und andere Leoparden. Jungtiere werden manchmal von Hyänen, Schakalen, Tigern, Schlangen und Greifvögel erbeutet.
Der Mensch
• Jagd
Der Leopard hat ein wunderschönes, exotisches Fell. Genau das ist auch sein Verhängnis. Es erzielt im Verkauf hohe Preise. Außerdem gehört er für Großwildjäger zusammen mit Elefant, Nashorn, Büffel und Löwe zu den „Big Five“ (den „großen Fünf“). Sie sind besonders beliebte Jagdtrophäen.
• Viehbauern
Leoparden werden häufig von Viehbauern getötet, aus Angst davor, dass sie ihr Vieh erbeuten.
Wie viele gibt es noch?
Leoparden gelten laut IUCN als „gefährdet“. Einige Unterarten sind vom Aussterben bedroht. Das sind die Zahlen der IUCN aus den letzten Jahren.
Anzahl der Tiere:
- Amur-Leopard: 303-478 (Stand: 2023)
- Arabischer Leopard: 70-84 (Stand: 2023)
- Java-Leopard: 319 (Stand: 2021)
- Sri-Lanka-Leopard: 777 (Stand: 2020)
- Indischer Leopard: 15.000 (Stand 2023)
- Persischer Leopard: 750-1.044 (Stand 2023)
- Indochinesischer Leopard: 77-766 (Stand: 2019)
Sind Leoparden gefährlich?
Leoparden vermeiden Begegnungen mit uns Menschen. Sie greifen jedoch ohne zu zögern an, wenn sie sich bedrängt oder bedroht fühlen. Da wir immer weiter in ihren Lebensraum eindringen, werden immer häufiger Menschen lebensgefährlich verwundet. Es kommt auch vor, dass Menschen kranken oder verletzten Leoparden zum Opfer fallen, weil sie „einfache“ Beute sind.
Bedeutung für das Ökosystem
Leoparden haben eine wichtige Aufgabe in ihrem Lebensraum. Sie erbeuten alte, schwache und kranke Tiere. Auf diese Weise erhalten sie die Gesundheit innerhalb der Gemeinschaft anderer Tierarten. Ohne Leoparden würden sich außerdem die Pflanzenfresser zu stark vermehren. Das wiederum wäre schlecht für den Wald und seine Pflanzen.
Fortpflanzung
Leoparden treffen sich nur zur Paarung und bleiben etwa 8-9 Tage zusammen. Nach etwa 90-105 Tagen bringt das Weibchen 2-4 Jungen zur Welt. Sie wiegen bei der Geburt gerade einmal 500 g. Bereits nach 2-3 Monaten fressen sie Fleisch. Nach 13-18 Monaten sind sie unabhängig und mit drei Jahren erwachsen.
Fun Facts
Schwarze Panther
Es gibt auch schwarze Leoparden. Sie werden Panther genannt. Sie sind keine eigenständige Art, sondern haben einfach nur eine schwarze Fellfarbe. Es gibt auch schwarze Jaguare, die ebenfalls als Panther bezeichnet werden.
Baghira
Der Panther Baghira aus dem Dschungelbuch ist ein schwarzer Leopard.
Der Leopard ist verwandt mit:
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Afrikanischer Elefant
- Asiatischer Elefant
- Erdmännchen
- Flusspferd
- Gepard
- Giraffe
- Gnu
- Nashorn
- Orang-Utan
- Strauß
- Tapir
- Zebra
- Tapir
Video: 25 spannende Fakten über Leoparden
Quellen:
- "Leopard" (https://www.iucnredlist.org)
Verwandte Artikel:
- Besondere Merkmale von Raubtieren
- Jaguar, Leopard oder Panther - Wo ist der Unterschied?
- Vom Aussterben bedrohte Tierarten
Empfohlene Videos: