Zebra
Steckbrief Zebra
Größe | 110-160 cm (Schulterhöhe) |
Geschwindigkeit | Bis 40 km/h |
Gewicht | 180-450 kg |
Lebensdauer | 20-30 Jahre |
Nahrung | Pflanzen |
Feinde | Löwen, Hyänen, Leoparden |
Verbreitung | Afrika |
Lebensraum | Savanne, Grasland, Buschland |
Ordnung | Unpaarhufer |
Familie | Pferde |
Wissenschaftl. Name | Equus grevyi, zebra und quagga |
Merkmale | Gestreiftes Pferd |
Merkmale und Besonderheiten
Zebras gehören zur Familie der Pferde. Ihr auffälligstes Merkmal sind die schwarzen und weißen Streifen in ihrem Fell. Zebras bilden große Herden. Auf der Suche nach Gras und Wasser unternehmen sie weite Wanderungen durch die Savanne Afrikas. Im Gegensatz zu Pferden lassen sie sich nicht zähmen.
Name
Der Name Zebra geht auf das Wort Zebros zurück. Es stammt aus der portugiesischen, italienischen oder spanischen Sprache. Zebros war früher die Bezeichnung für schwarz gestreifte Wildpferde, die im Mittelalter im Süden Portugals und Spaniens lebten. Als der afrikanische Kontinent erstmals durch Seefahrer entdeckt und bereist wurde, gab man den gestreiften Pferden daher den Namen Zebra.
Arten
Es gibt drei verschiedene Arten: das Grevyzebra, das Bergzebra und das Steppenzebra. Bergzebras sind eng mit dem Afrikanischen Wildesel verwandt. Steppenzebras und Grevyzebras sind dagegen mit dem Asiatischen Esel verwandt. Die drei Arten unterscheiden sich in Größe, Gewicht, Streifen und Farbe.
• Grevyzebra
Das Grevyzebra ist das größte Zebra. Es hat sehr schmale und eng stehende Streifen.
• Bergzebra
Das Bergzebra ist mittelgroß und hat eher breite Streifen.
• Steppenzebra
Das Steppenzebra ist das kleinste der drei Arten. Im Gegensatz zu den anderen hat es unterschiedlich dicke Streifen – sie sind mal dicker und mal dünner. Außerdem hat es zwischen den schwarzen Streifen auch häufig dunkelbraune oder graue Streifen.
Verbreitung und Lebensraum
Zebras leben im Süden und Osten Afrikas: in Kenia, Tansania, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, Äthiopien und Südafrika. Ihr Lebensraum sind Savannen, offenes Grasland, Buschland, felsiges Hochland und offene Wälder.
Lebensweise
Zebras sind tagaktive Herdentiere. Sie verbringen etwa 60-80 % ihrer Zeit mit Grasen. Am aktivsten sind sie vormittags und nachmittags. Während der Mittagshitze ruhen sie sich aus. Auf der Suche nach frischem Gras und Wasserlöchern wandern sie weite Strecken.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Zebras haben eine Körperlänge von 210-300 cm, eine Schulterhöhe von 110-160 cm und ein Gewicht von 180-450 kg. Ihr Schweif ist etwa 40-60 cm lang.
Streifen
• Schwarze Streifen auf weißem Fell - oder umgekehrt?
Die meisten Zebras haben sehr viel weißes Fell und nur wenige schwarze Streifen. Einige sind dagegen vor allem schwarz und scheinen weiße Streifen zu haben. Die Frage ist also: Welche Grundfarbe hat das Fell und welche Farbe haben die Streifen? Forscher glauben, dass bei den Zebras alle Haarfollikel sogenannte Farbzellen enthalten. Aus den Haarfollikeln wachsen die Haare und sie können also grundsätzlich Farben entstehen lassen. Nur bei den weißen Haaren fehlen diese Zellen oder sie sind nicht aktiv. Deshalb ist das Zebra schwarz mit weißen Streifen. Die Haut unter ihrem Fell ist übrigens einheitlich schwarz, nicht gestreift.
• Jeder Streifen ist einzigartig
Auf den ersten Blick sehen Zebras alle gleich aus. Aber nicht, wenn man genauer hinsieht. Jedes Zebra hat ein einzigartiges Streifenmuster. Sie können ihre Familie und Freunde nicht nur am Geruch, sondern auch an ihren Streifen erkennen.
Zebra oder Pferd – Wo ist der Unterschied?
Abgesehen von den schwarz-weißen Streifen sehen Zebras und Pferde sehr ähnlich aus. Es gibt aber noch mehr Unterschiede zwischen den beiden Tierarten. Bei Zebras steht die Mähne immer aufrecht nach oben, weil die Haare sehr steif sind. Bei Pferden ist sie weich und fließend – außer beim Fjordpferd. Bei Zebras sind die Ohren viel größer und runder, bei Pferden sind sie schmaler und laufen oben spitz zu. Die Nase kann bei Pferden grau, braun, rot, weiß oder schwarz sein, aber bei Zebras ist sie immer schwarz. Auch die Hufe unterscheiden sich. Pferde haben viel größere Hufe. Bei Zebras sind sie kleiner, weil sie oft in unwegsamem Gelände mit Steinen und Felsen zurechtkommen müssen.
Ernährung
Zebras sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich zu über 90 % von Gras. Sie fressen aber auch Blätter und Rinde.
Verhalten
Sozialverhalten
Zebras sind sehr soziale Tiere. Sie haben enge Freundschaften und knabbern aneinander, wenn sie sich besonders gern haben. Auf ihren Wanderungen bilden die Tiere lose Gruppen von mehreren hundert Tieren. In einer Herde leben aber für gewöhnlich nur etwa zehn Tiere: die Stuten mit ihren Fohlen und ein Hengst, der die Herde beschützt. Männliche Zebras, die noch keine eigene Herde haben, bilden „Junggesellengruppen“ mit 2-6 Hengsten.
Verteidigung
Wenn sich ein Raubtier nähert, warnen sich die Zebras gegenseitig und fliehen gemeinsam, weil sie als Gruppe stärker sind. Da sie einen kräftigen, muskulösen Körper haben, sind sie sehr schnell und können vielen Raubtieren davonrennen. Aber: Das klappt nicht immer. Wenn sie nicht entkommen können, greifen sie an, indem sie treten und beißen.
Warum wandern Zebras und Gnus gemeinsam?
Zebras werden bei ihren Wanderungen häufig von Gnus „verfolgt“. Die Gnus laufen ihnen hinterher, weil die Zebras das hohe, nährstoffarme Gras essen. Die Gnus können dann mühelos das halbhohe, nährstoffreiche Gras abgrasen, das sie am liebsten mögen. Außerdem helfen sich die beiden Tierarten, indem sie sich gegenseitig vor Raubtieren warnen.
Fähigkeiten und Sinne
Wozu haben Zebras Streifen?
• Tarnung
Auf den ersten Blick scheint es, als hätten Zebras ihre Farben nicht gerade clever gewählt. Schließlich ist die Kombination von Schwarz und Weiß auf weite Entfernung sehr gut zu sehen. Die Streifen helfen jedoch dabei, Angreifer zu verwirren, die schon recht nahe sind. Durch die Hitze in der Savanne flimmert die Luft und die Umrisse der Zebras werden unklar. Die Raubtiere haben Schwierigkeiten, ein einzelnes Tier einer Herde genau zu erkennen.
• Schutz vor Insekten
Ein weiterer Grund für die auffälligen schwarzen und weißen Streifen könnte der Schutz vor Tsetsefliegen sein. Die berühmt-berüchtigten Überträger der Schlafkrankheit haben große Probleme damit, ein Zebra mit ihren Facettenaugen zu erkennen.
• Schutz vor Hitze
Wissenschaftler haben mittlerweile herausgefunden, dass die Streifen auch dazu beitragen, die Hitze erträglicher zu machen.
Lebenserwartung
In freier Wildbahn können Zebras 20-30 Jahre alt werden.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Zu ihren natürlichen Feinden gehören Löwen, Leoparden, Hyänen, afrikanische Wildhunde und Krokodile.
Mensch
Der Mensch ist der größte Feind der Zebras. Durch den Bau von Siedlungen und Straßen wird ihr Lebensraum zerstört und verkleinert. Deshalb haben sie immer weniger Platz zum Leben. Zäune für die Landwirtschaft und die Haltung von Nutztieren verhindern außerdem, dass sie an wichtige Wasserstellen gelangen.
Sind Zebras bedroht?
Das einzige Zebra, das nicht bedroht ist, ist das Steppenzebra. Das Grevyzebra gilt als stark gefährdet. Von ihm gibt es nur noch 2.000 Tiere. Das Bergzebra ist ebenfalls gefährdet. Von seiner Art leben in freier Wildbahn nur noch 35.000 Tiere.
Bedeutung für das Ökosystem
Zebras spielen eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht in der Natur. Da sie sich von Gras ernähren, finden pflanzenfressende Insekten weniger Nahrung und können sich nicht unkontrolliert vermehren. Außerdem verteilen sie durch ihren Kot Samen, aus denen neue Gräser, Sträucher und Bäume wachsen können. Bei ihren Wanderungen legen sie zudem Trampelpfade an, die zu Wasserlöchern führen. Diesen können andere durstige Tiere folgen.
Fortpflanzung
Weibliche Zebras pflanzen sich ab einem Alter von fünf Jahren fort. Die Tragzeit beträgt 10-12 Monate. Die neugeborenen Fohlen haben bei ihrer Geburt bereits die typischen Streifen und können schon wenige Minuten später mit der Herde mitlaufen. Nach einer Woche beginnen sie, Gras zu fressen. Sie werden aber insgesamt elf Monate gesäugt. Wenn die Hengstfohlen drei Jahre alt sind, verlassen sie die Herde und bilden eine „Junggesellengruppe“. Die Stutfohlen bleiben bei der Mutter.
Fun Facts
Es gibt Kreuzungen zwischen Zebra und Pferd, aber auch zwischen Zebra und Esel. Sie nennen sich Zorse (Zebra und Horse) und Zonkey (Zebra und Donkey). In unserem Artikel Maulesel, Maultier, Zebra und Zorse erfährst du mehr über die Kreuzungen zwischen den drei Pferdefamilien.
Das Zebra ist verwandt mit:
- Esel
- Pferd
Weitere Tiere im Lebensraum:
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