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Schaf

Steckbrief Schaf

Größe Bis 60-90 cm (Schulterhöhe), 90-140 cm (Körper)
Geschwindigkeit Bis 40 km/h
Gewicht 45-160 kg
Lebensdauer 10-12 Jahre
Nahrung Pflanzen
Feinde Wildhunde, Hunde, Raubkatzen, Bären, Greifvögel
Verbreitung Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien, Ozeanien
Lebensraum Grasland, Gebirge, Steppe, Halbwüste
Ordnung Paarhufer
Familie Hornträger
Unterfamilie Antilopinae
Wissenschaftl. Name Ovis gmelini aries
Merkmale hat weiche, wärmende Wolle als Fell

Merkmale und Besonderheiten

Schafe sind Huftiere, deren weiches Fell als Wolle bezeichnet wird.

Schafherde Foto: stockphoto mania/Shutterstock

Wildschafe

Es gibt 20 Wildschaf-Arten, z. B. Dickhornschaf, Schneeschaf, Gobi-Wildschaf, Nordchina-Wildschaf und Kasachstan-Wildschaf. Von einem dieser Wildschafe, dem armenischen Mufflon, stammt das Hausschaf ab, das in diesem Steckbrief genauer vorgestellt wird.


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Hausschafe

Das Hausschaf wurde schon vor rund 10.000 Jahren gehalten und gehört damit zu den ältesten Nutztierarten. Es gibt rund 100 Rassen. Je nach Geschlecht und Alter haben sie unterschiedliche Namen: Milchlamm (jünger als 6 Monate), Lamm (jünger als 1 Jahr), Schaf (weiblich), Hammel (männlich; kastriert) und Bock bzw. Widder (männlich; nicht kastriert).

Schaf Merkmale Schaf Merkmale - Foto: Gabor Tinz/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Augen

Die Pupillen der Schafe sind waagerecht und langgezogen, wodurch sie rechteckig aussehen. Sie erweitern das Sichtfeld der Tiere, weil dadurch mehr Licht von vorne und von der Seite in die Augen fallen kann. Also aus der Richtung, aus der sich im Zweifel Feinde nähern. Dafür kommt weniger Licht von oben in die Augen. Und das ist auch gut so, denn dadurch blendet die Sonne nicht so. Und von oben greifen auch selten Raubtiere an.

Lustige Schafe Foto: Baronb/Shutterstock


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Wahrnehmung und Sinne

Hörsinn und Geruchssinn

Schafe können sehr gut hören und riechen.

Sehsinn

Schafe haben ein großes Blickfeld von 270-320 Grad. Sie können beinahe alles um sich herum sehen, ohne den Kopf drehen zu müssen. So können sie Raubtiere frühzeitig  wahrnehmen. Mit dem räumlichen Sehen tun sich die Tiere jedoch nicht so leicht. Deshalb erschrecken sie auch schon mal vor einem Schatten oder Graben. Ihr Sehsinn ist vor allem darauf ausgelegt, weit und viel zu sehen, aber nicht besonders scharf. Außerdem können die Tiere nicht sehen, was genau vor ihrer Nase ist, weil ihre Augen sehr weit seitlich am Kopf sitzen.

Walliser Schwarznasenschaf Walliser Schwarznasenschaf - Foto: Sasin Paraksa/Shutterstock

Intelligenz

Wenn wir jemanden beleidigen wollen, bezeichnen wir ihn als „dummes Schaf“. Dabei besitzen Schafe eine hohe geistige, emotionale und soziale Intelligenz. Hier ein paar Beispiele:

• Schafe merken sich Gesichter

Sie können sich mehr als 50 verschiedene Gesichter ihrer Artgenossen merken, und zwar über zwei Jahre lang. Das wurde bei einer Studie des Babraham Institute in Cambridge (England) im Jahr 2004 herausgefunden. Aber es kommt noch besser:

• Schafe können Gesichter unterscheiden

Wenn man Schafen Fotos von Menschen zeigt, können sie diese auseinanderhalten. Das gelingt ihnen sogar, wenn die Gesichter aus unterschiedlichen Blickwinkeln fotografiert wurden, also z. B. nicht von vorne, sondern von der Seite. Für diese Fähigkeit/Leistung sind mehrere Bereiche des Gehirns notwendig. Schimpansen, Tauben und Raben sind dazu ebenfalls fähig, aber es gibt bestimmt noch mehr Tiere, die das können - wir wissen es nur noch nicht, weil es noch nicht erforscht wurde. Und es geht noch besser:

• Schafe deuten Gesichtsausdrücke

Schafe erkennen negative Gesichtsausdrücke, also wenn ein Artgenosse leidet oder aggressiv ist. Das fanden Biologen in einer Studie heraus, die 2017 im wissenschaftlichen Magazin „Frontiers in Veterinary Science“ veröffentlicht wurde.

• Schafe fressen sich gesund

Wenn sie krank sind, fressen sie Pflanzen, die sie gesund machen. Das Verhalten zeigen auch Schimpansen.

• Schafe pflegen Freundschaften

Sie können enge Freundschaften mit anderen Schafen, Tieren und Menschen haben.

• Schafe kennen ihren Namen.

Freches Schaf Freches Schaf - Foto: N-sky/Shutterstock

Fun Facts

Warum hält Wolle warm?

Wir erwärmen mit unserem Körper die Luft um uns herum. Das merken wir nur meist nicht, es sei denn, wir stehen z. B. dicht gedrängt in einer Menge. Wenn wir etwas aus Wolle anhaben, dann wird die erwärmte Luft in den gekräuselten Haaren der Schafe quasi „festgehalten.“

Müssen Schafe geschoren werden?

Was passiert, wenn man ein Schaf nicht schert? Wächst die Wolle dann endlos weiter? Im Jahr 2015 fand man in Canberra (Australien) ein entlaufenes Schaf namens Chris.

Es wurde fünf Jahre lang nicht geschoren und konnte sich deshalb kaum mehr bewegen. Normalerweise tragen Schafe kurz vor dem Scheren etwa 5 kg Wolle am Leib, aber bei Chris waren es 41,1 kg.

Daraus könnte man schließen, dass die Tiere geschoren werden müssen, weil sie sonst unter dem Gewicht zusammenbrechen würden. Das stimmt aber nur für Hausschafe, weil sie von uns Menschen speziell dafür gezüchtet worden sind, so viel Wolle wie möglich zu produzieren. Wildschafen wächst keine „überschüssige“ Wolle und sie überleben auch ohne uns ganz wunderbar.

Warum sollte man Schafe „schubsen“?

Seit einigen Jahren sieht man immer häufiger Schafe, die auf der Seite liegen und nicht mehr aufstehen können. Das passiert, wenn ihre Wolle durch Feuchtigkeit und Regen zu schwer geworden ist und die Tiere aus dem Gleichgewicht geraten. Das passiert wohlgemerkt nur bei Hausschafen, weil sie durch Zucht unnatürlich viel Wolle entwickeln.

Umgefallene Tiere können nicht lange so überleben, das heißt: Nimm dir ein Herz, stell das Tier vorsichtig wieder auf und halte oder beobachte es einige Minuten, bis es wieder sicher stehen und laufen kann.

Warum sagt man „schwarzes Schaf“?

Wenn sich jemand in einer Gruppe anders verhält, insbesondere auf negative Weise, bezeichnen wir ihn als „schwarzes Schaf“. Der Name geht darauf zurück, dass sich schwarze Wolle nicht so gut färben lässt wie weiße Wolle. In der Schafzucht sind schwarze Tiere daher weniger beliebt und auch weniger „wert“.

Schafe Foto: Heath Johnson/Shutterstock

Lebenserwartung

Schafe werden normalerweise 10-12 Jahre alt. Aber ein Schaf namens Lucky aus Australien hat das wohl nicht gewusst ;) Es wurde stolze 23 Jahre, 6 Monate und 28 Tage alt und steht sogar im Guinness Buch der Rekorde.

Fortpflanzung

Schafe haben eine Tragzeit von etwa 150 Tagen.

Das Schaf ist verwandt mit:
  • Ziege
  • Mufflon
Weitere Tiere im Lebensraum:
Video: 17 Fakten über Schafe

Video Schaf


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