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Huhn

Huhn Huhn - Foto: Jakkrit Phomwong/Shutterstock

Steckbrief Huhn

Größe 40-60 cm
Geschwindigkeit 15 km/h (beim Laufen)
Gewicht 4-5,5 kg
Lebensdauer 5-10 Jahre
Nahrung Körner, Samen, Gras, Würmer, Schnecken, Insekten
Feinde Krähen, Greifvögel, Füchse, Marder, Waschbären
Lebensraum Weltweit
Ordnung Hühnervögel
Familie Fasanenartige
Wissenschaftl. Name Gallus gallus domesticus
Merkmale Vögel mit Kamm und Kehllappen

Merkmale und Besonderheiten

Haushühner sind eine Unterart des Bankivahuhns. Ihre auffälligsten Merkmale sind der Kamm auf dem Kopf und die Kehllappen – vor allem beim Hahn. Die Hennen sind für ihr Gackern bekannt und die Hähne für ihr Krähen. Hühner sind sehr intelligente und empfindsame Tiere und unterscheiden sich darin kaum von unseren geliebten Haustieren. Sie werden jedoch als Nutztiere gehalten und müssen durch schlechten Haltungsbedingungen viel Leid und Schmerzen erfahren.

Name

Das männliche Huhn wird Hahn genannt. Das weibliche Huhn heißt Henne. Die Jungtiere heißen Küken. Eine Henne mit Küken ist eine Glucke.

Verbreitung und Lebensraum

In freier Wildbahn bevorzugen Hühner Waldränder und Lichtungen. In der Nähe von Bäumen, Sträuchern und Hecken fühlen sie sich wohl und sicher. Vor offenem Gelände haben sie Angst. Sie vermeiden freie Flächen, weil sie dort leicht von Greifvögeln erbeutet werden können.

Lebensweise

Hühner sind tagaktive Tiere. In freier Wildbahn bilden sie kleine Gruppen von 10-15 Tieren. Gemeinsam mit ihren Artgenossen scharren sie gerne mit ihren Füßen nach Nahrung – zum Beispiel Samen und Insekten. In der freien Natur schlafen sie auf Bäumen. Dort sind sie vor Greifvögeln und Mardern sicherer. In einer Gruppe Hühner lebt immer auch ein Hahn.

Henne Foto: bilanol/stock.adobe.com

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Die Urhühner in Asien sind 680 g bis 1,5 kg schwer. Durch Zucht und Mast wiegen Hühner heute 4-5,5 kg.

Kamm und Kehllappen

Der Kamm ist ein fleischiger Hautlappen, der sich auf dem Kopf befindet. Unter dem Schnabel befindet sich ein weiterer Hautlappen. Er wird Kehllappen genannt. Kamm und Kehllapen helfen Hühnern, sich abzukühlen, wenn es heiß ist. In wärmeren Gegenden sind sie daher oft größer und in kälteren Gebieten kleiner. Bei Hähnen ist der Kamm größer als bei den Hühnern und hat mehrere Spitzen. Wozu? Ein großer Kamm ist ein Zeichen dafür, dass der Hahn gesund und kräftig ist. Während der Paarungszeit schwillt er an und steht aufrecht. Das wirkt anziehend auf die Hühner.

Hahn Foto: jurra8/stock.adobe.com

Ernährung

Hühner sind Allesfresser. Am liebsten mögen sie Körner, Samen, Gras, Würmer, Schnecken und Insekten. Manchmal fressen sie auch Echsen, kleine Schlangen und Mäuse.

Verhalten

Auf der Stange sitzen

Warum sitzen Hühner auf der Stange? Dort fühlen sie sich sicherer vor Fressfeinden. In freier Wildbahn würden sie in einem Baum auf einem Ast sitzen.

Auf Misthaufen herumlaufen

Warum mögen Hühner Misthaufen? Sie können darin ausgiebig scharren und nach Regenwürmern oder anderen kleinen Tieren picken.

Sie lieben Sandbäder

Wenn es Hühnern zu heiß wird, nehmen sie gerne ein Sandbad. Sie suchen sich eine kleine Mulde im Sand und wälzen sich darin. Außerdem reinigen die feinen Körner das Gefieder. Nicht nur von Schmutz und Dreck, sondern auch von Parasiten wie Flöhen und Milben. Ein Sandbad kann bis zu einer halben Stunde dauern.

Viele verschiedene Laute

Hühner haben um die 30 verschiedene Laute. Sie gackern vor Aufregung. Sie habe Wehlaute, wenn ihnen etwas weh tut. Sie benutzen Lockrufe und Drohlaute, Die Hähne krähen, um ihr Revier zu verteidigen.

Krähender Hahn Foto: Bob/stock.adobe.com

Fähigkeiten und Sinne

Fliegen

Haushühner können keine weiten Entfernungen zurücklegen. Sie fliegen nur kurze Strecken, zum Beispiel hinauf in einen Baum, um sich auf einen Ast zu setzen. Oder über einen Zaun.

Laufen

Hühner werden am Boden bis zu 15 km/h schnell. Das mag nicht viel sein, aber sie können sehr schnell die Richtung wechseln. Das hilft ihnen, Raubtieren zu entkommen.

Magnetsinn

Hühner sind die ersten standorttreuen Vögel, bei denen eine Magnetsinn nachgewiesen wurde. Er hilft ihnen, sich am Boden zu orientieren.

Intelligenz

Hühner außerordentlich intelligente und empfindsame und liebevolle Tiere. Sie haben eigene Persönlichkeiten und sind sich ihrer Selbst bewusst. Sie haben auch ein Gefühl für Zeit und machen sich Gedanken um die Zukunft. Hühner gelten ähnlich schlau wie Menschenaffen. Hier ein kleine Liste mit Fakten rund um ihre Intelligenz:

Mathematische Fähigkeiten:

• Hühner können zählen und die Anzahl von Objekten in einer Menge bestimmen. Das gelingt ihnen bereits ab einem Alter von fünf Tagen.

• Hühner können der Flugbahn eines Gegenstandes folgen, auch wenn dieser aus ihrem Sichtfeld verschwindet. Es erfordert eine hohe Denkleistung, um Flugbahnen zu berechnen.

• Hühner haben ein Verständnis für Physik. Sie interessieren sich mehr für Objekte, die tatsächlich gebaut werden können, als für Objekte, die es nach den Gesetzen der Physik nicht geben kann.

• Hühner wissen, was Zeit ist und haben ein Gefühl für Zeitspannen. In einem Experiment sollten sie auf einen bestimmten Punkt picken. Aber erst nach einer Dauer von sechs Minuten bekamen sie eine Belohnung. Die Hühner lernten von selbst, dass sie nicht während der ganzen Zeit picken müssen und fingen erst damit an, als fast sechs Minuten vergangen waren.

Soziale Intelligenz:

• Hühner bilden mit ihren Artgenossen Gemeinschaften und haben eine komplexe Rangordnung.

• Hennen „sprechen“ mit ihren ungeborenen Küken.

• Hennen haben unterschiedliche Erziehungsstile. Sie erziehen ihre Küken nach ihren eigenen Persönlichkeitsmerkmalen.

• Hühner haben Freundschaften.

• Hühner spielen und albern herum.

• Hühner geben ihr Wissen an ihre Nachkommen weiter.

Logisches Denken und Bewusstsein

• Hühner haben Freude daran, Rätsel zu lösen. Sie verstehen den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung.

• Hühner können mehr als 100 Artgenossen unterscheiden – und sich an sie erinnern.

• Hühner verstehen, dass ein Gegenstand, der versteckt wurde, nicht weg ist, sondern nur nicht sichtbar. Kinder können das erst ab einem Alter von einem Jahr verstehen.

• Sie haben ein Ich-Bewusstsein und können sich bewusst für Selbstbeherrschung entscheiden. Bei Menschen entwickelt sich das erst mit etwa vier Jahren.

• Hühner träumen und verarbeiten im Schlaf Erlebnisse vom Tag. Sie erleben REM-Phasen – genau wie wir Menschen.

Hahn und Hühner Foto: monticellllo/stock.adobe.com

Lebenserwartung

In freier Wildbahn werden Hühner 5-10 Jahre alt. Das älteste Huhn erreicht laut Guinness World Records ein Alter von 16 Jahren. Legehennen werden nur 1,5 Jahre alt. Ein Masthuhn wird nur 40 Tage alt, bevor es geschlachtet wird.

Feinde und Bedrohungen

Ihre natürlichen Feinde sind Krähen, Greifvögel, Füchse, Marder und Waschbären. Der Mensch ist jedoch der größte Feind der Hühner.

Bedeutung für das Ökosystem

Hühner sind wichtig für das Gleichgewicht in der Natur, weil sie Pflanzenschädlinge aller Art fressen. Zum Beispiel Käfer und Larven. Sie sind wie ein natürliches „Insektizid“ und daher sehr beliebt in Blumen- und Gemüsegärten.

Huhn Foto: Bosko/Shutterstock

Hühner als Nutztiere

Massentierhaltung

Es gibt mehr als 25 Milliarden Hühner auf der Welt. Der einzige Zweck: Ihre Eier und ihr Fleisch zu essen. Leider werden 97 % der Hühner unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten. Die Legehennen entwickeln häufig Krankheiten oder verletzen sich. Sie sterben lange vor ihrer natürlichen Lebenserwartung.

Legehennen

Früher haben Hühner 20-30 Eier im Jahr gelegt. Heute müssen sie 250-300 Eier legen. Das ist sehr kräftezehrend. Außerdem macht es ihre Knochen brüchig, weil die Eier(schalen) dem Körper Kalzium entziehen. Das ist jedoch wichtig für die Stabilität der Knochen. 97 % der Legehennen haben daher ein gebrochenes Brustbein – was sehr schmerzhaft für sie ist. Wenn Legehennen nicht mehr genügend Eier legen oder krank sind, werden sie geschlachtet.

Masthühner

Den Tieren, die für die Schlachtung vorgesehen sind, geht es in der Massentierhaltung nicht besser. Sie müssen auf engstem Raum leben und innerhalb von 28-40 Tagen ein Gewicht von 1,5 kg bis 5,5 kg erreichen. Bei ihrer Schlachtung werden die Tiere nicht immer schmerzlos getötet. Zwischen 25 und 60 Millionen Hühner sterben qualvoll, weil dabei Fehler passieren.

Hennen Foto: monticellllo/stock.adobe.com

Hühnerleid vermeiden

Wie lässt sich das Leiden von Legehennen und Schlachthühnern vermeiden?

Eier

Wer auf Eier nicht verzichten möchte, sollte einen Bauern in der Nähe suchen, bei dem die Tiere gut gehalten werden. Eier aus dem Supermarkt oder in Fertigprodukten sollte man grundsätzlich meiden. Sie stammen zu 97 % aus Massentierhaltung. Selbst wenn auf dem Karton „Freilandhaltung“ steht, ist das in Wahrheit oft nicht der Fall.

Hühnerfleisch

Das Leid der Schlachthühner lässt sich am besten vermeiden, indem man darauf verzichtet, sie zu essen. 97 % der Tiere haben vor ihrer Schlachtung nie das Tageslicht gesehen. Sie werden unter furchtbaren Bedingungen gehalten und getötet. Es gibt leckere und gesunde Alternativen – und es kann sehr viel Spaß machen, rein pflanzlich zu kochen.

Wer mehr erfahren möchte, kann sich auf der Kinderseite der Tierschutzorganisation PETA informieren: https://www.petakids.de/tag/huehner

Wer die pflanzliche Ernährungsweise ausprobieren möchte, findet bei der Vegan Taste Week viele schmackhafte Rezepte: https://vegan-taste-week.de/

Huhn Foto: PCHT/Shutterstock

Fun Facts

Legen braune Hennen braune Eier?

Das klingt zuerst logisch, ist aber Unsinn. Dann würden schwarzweiße Hühner ja auch schwarzweiße Eier legen. Welche Farben die Eier haben, hängt von der Rasse und nicht von der Farbe ab.

Das Huhn ist verwandt mit:
  • Auerhuhn
  • Schneehuhn
  • Truthuhn
  • Rebhuhn
  • Fasan
  • Pfau
Weitere Tiere im Lebensraum:

Alle Hühnervögel im Überblick


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