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Lederschildkröte

Steckbrief Lederschildkröte

Größe 180-220 cm
Geschwindigkeit Bis 35 km/h (im Wasser)
Gewicht 250-700 kg
Lebensdauer 30-50 Jahre
Nahrung Quallen, Seeigel, Krebstiere
Feinde Vögel, Krabben, Waschbären (nur Jungtiere)
Verbreitung Atlantik, Pazifik
Lebensraum Offenes Meer, Hochsee
Klasse Reptilien
Ordnung Schildkröten
Familie Lederschildkröten
Wissenschaftl. Name Dermochelys coriacea
Merkmale Schidkröte mit lederartiger, weicher Haut; schnell, kann tief tauchen

Merkmale und Besonderheiten

Die Lederschildkröte ist die größte Meeresschildkröte der Welt. Ihr auffälligstes Merkmal ist der weiche Panzer, der mit einer ledrigen Haut überzogen ist. Er ist einer der größten Unterschiede zu den anderen Schildkröten, die im Meer leben. Lederschildkröten gehören zu den bedrohten Tierarten. Deshalb sind sie auch ein Symbol für den Natur- und Meeresschutz.

Foto: ACEgan/Shutterstock

Rekorde

Mit 35 km/h ist die Lederschildkröte ist das schnellste, schwimmende Reptil. Von allen Schildkröten kann sie am tiefsten tauchen: 1.280 m. Außerdem hält sie den Rekord für die längste Wanderung einer Schildkröte. Ein Tier legte 20.558 km von Papua (Indonesien) nach Oregon (USA) zurück. Von allen Schildkröten hat sie außerdem die längsten Flipper: 277 cm.


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Lebensraum

Die meisten Meeresschildkröten bevorzugen warme Meere und leben in der Nähe der Küste. Die Lederschildkröte ist anders: Sie durchstreift auch kältere Gewässer. Das ist möglich, weil sie im Gegensatz zu den anderen ihre Körpertemperatur halten kann.

Lebensweise

Lederschildkröten verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf hoher See. Sie schwimmen tausende Kilometer und folgen dabei Meeresströmungen. Sie sind Einzelgänger. Deshalb weiß man auch nur sehr wenig über ihre Lebensweise. Nur die weiblichen Tiere kommen zum Eier legen an den Strand. Die männlichen verbringen ihr gesamtes Leben im Wasser.

Foto: ACEgan/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Die Lederschildkröte ist die größte und schwerste Schildkröte der Erde. Sie wird 180-220 cm lang. Ihr Gewicht liegt bei 250-700 kg. Die größte Lederschildkröte wurde 1988 in Wales (England) gefunden. Laut Guinness World Records hatte sie eine Gesamtlänge von 291 cm, eine Spannweite von 277 cm und ein Gewicht von 961,1 kg.


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Panzer

• Lederhaut

Der Panzer einer Meeresschildkröte besteht normalerweise aus harten Hornschuppen. Bei der Lederschildkröte ist das anders. Ihr Panzer besteht aus kleinen, losen Knochenplättchen, die von einer Haut zusammengehalten werden. Sie ist sehr dünn, aber ledrig und zäh. Nach ihr wurde das Tier benannt.

• Längskiele

Ein weiteres auffälliges Merkmal auf dem Panzer der Lederschildkröte sind die sieben „Längskiele“. Sie bestehen verlaufen über den ganzen Rücken. Dadurch sieht das Tier so aus, als wäre es aus langen Lederstreifen zusammengenäht.

Flipper

Die Flossen der Lederschildkröte werden Flipper genannt. Sie können bis zu 270 cm lang werden. Im Vergleich zur Körpergröße haben die Tiere die längsten Flipper aller Schildkröten.

Foto: catalinaug/'Shutterstock

Ernährung

Lederschildkröten ernähren sich hauptsächlich von Quallen. Sie fressen aber auch Seeigel, Kalmare und Krebstiere. Sie haben zwar keine Zähne, aber trotzdem eine Art Gebiss. Es sieht aus wie der Schnabel eines Vogels. Er wird daher auch Hornschnabel genannt. Er ist sehr hart und hat scharfe Kanten. Mit ihm halten die Schildkröten ihre Beute fest und befördern sie in ihr Maul. In ihrem Rachen haben sie Stacheln, die ihnen helfen, die Beute weiter in den Magen zu transportieren.

Verhalten

Wanderungen

Weibliche Lederschildkröten kehren an ihren Geburtsort zurück, um zu nisten. Dazu legen sie eine Strecke von knapp 10.000 km zurück. Sie schwimmen quer durch den Pazifik von Indonesien nach Kalifornien und zurück. Im Jahr 2008 legte ein Tier ganze 20.558 km von Papua (Indonesien) nach Oregon (USA) zurück. Sie benötigte dafür 647 Tage. Damit hält sie den Rekord für die längste Wanderung eines Reptils.

Fähigkeiten und Sinne

Geschwindigkeit

Die Lederschildkröte bewegt sich normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 2-10 km/h. Wenn es nötig ist, kann sie aber blitzschnell werden. Laut Guinness World Records schafft sie bis zu 35 km/h. Das ist so schnell wie der schnellste Pinguin (der Eselspinguin). Nur, dass die Schildkröte viel größer und schwerer ist.

Tauchen

• Tiefe

Die meisten Meeresschildkröten tauchen 175-200 m tief. Die Lederschildkröte kann in viel größere Tiefen abtauchen. Sie hält sogar den Rekord für den tiefsten Tauchgang einer Schildkröte, die im Meer lebt: 1.280 m. Der Rekord wurde im Jahr 2006 bei den Kapverdischen Inseln aufgezeichnet.

• Weicher Panzer

Der weiche Panzer ermöglicht es der Lederschildkröte, sehr tief zu tauchen. Im Gegensatz zu einem harten Panzer kann er sich unter dem Wasserdruck zusammenziehen und ausdehnen.

• Herzschlag

Eine weitere Fähigkeit hilft der Lederschildkröte beim Tauchen: Sie kann ihren Herzschlag verlangsamen und dadurch Sauerstoff sparen. Zwischen zwei Herzschlägen vergehen bis zu neun Minuten. Auf diese Weise kann sie bis zu sieben Stunden unter Wasser bleiben.

Magnetsinn

Wie finden Lederschildkröten zurück zu dem Ort, an dem sie geboren sind? Forscher haben herausgefunden, dass die Tiere einen Magnetsinn besitzen. Sie haben eine Art Landkarte der Erdmagnetfelder im Kopf und orientieren sich daran. So finden sie zurück zu ihrem Geburtsort.

Gleichwarme Reptilien

Die meisten Reptilien sind wechselwarm und daher abhängig davon, wie warm oder kalt ihre Umgebung ist. Bei der Lederschildkröte ist das anders. Sie kann ihre Körpertemperatur aufrechterhalten – wie wir Menschen. Aus diesem Grund kann sie sich auch in kälteren Gewässern aufhalten. Hier erfährst du mehr über wechselwarme und gleichwarme Tiere.

Foto: IrinaK/Shutterstock

Lebenserwartung

Lederschildkröten werden 30-50 Jahre alt. Das glaubt man zumindest. Bislang ist noch zu wenig über ihre Lebensdauer bekannt.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Erwachsene Lederschildkröten haben keine natürlichen Feinde. Für Raubfische oder Meeressäuger sind sie zu groß und können zu tief tauchen. Die Eier und die frisch geschlüpften Babys sind für Waschbären, Krabben und Vögel jedoch ein gefundenes Fressen.

Der Mensch

Die größte Gefahr geht vom Menschen aus. Lederschildkröten werden gejagt, sterben als Beifang in Fischernetzen und ihre Eier werden als Delikatesse verkauft.

Fischernetze

Ein großes Problem sind vor allem die Netze der Fischer, in denen sich die Lederschildkröten verfangen und jämmerlich ertrinken, weil sie sich nicht befreien können.

Plastik

Etwa 44 % der Lederschildkröten haben Plastikmüll im Magen – weil sie ihn für Quallen halten und fressen. Sie können ihn auch nicht einfach ausspucken. Im Maul haben sie viele kleine Stacheln, deren Spitzen in Richtung Magen zeigen. Sie machen es unmöglich, etwas wieder loszuwerden, was einmal in ihrem Maul war.

Wie viele Lederschildkröten gibt es noch?

Lederschildkröten gelten als vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1980 gab es noch etwa 100.000 weibliche Tiere. Heute sind es noch etwa 2.500 bis 3.500. Die männlichen Tiere verbringen ihr gesamtes Leben im Wasser, weshalb man ihre Zahl nicht schätzen kann.

Wie du Meeresschildkröten helfen kannst

Meeresschildkröten zu schützen geht ganz einfach: durch weniger Fisch auf dem Teller. Du fragst dich jetzt sicher, was die Fische damit zu tun haben. Um sie zu fangen, werden Netze verwendet. Aber nicht nur Schildkröten verfangen sich darin. Auch Delfine und kleine Wale können sich nicht aus ihnen befreien und sterben. Wenn wir weniger Fisch essen, wird – über kurz oder lang – auch weniger gefischt und es gibt weniger Netze.

Bedeutung für das Ökosystem

Lederschildkröten ernähren sich von Quallen. Sie verhindern, dass sich die Tiere zu stark vermehren und halten dadurch die Natur im Gleichgewicht.

Foto: IrinaK/Shutterstock

Fortpflanzung

Niststrand

Zur Eiablage kehren weibliche Lederschildkröten zurück an den Strand, an dem sie selbst einmal das Licht der Welt erblickt haben.

Nest und Gelege

Um ihre Eier abzulegen, buddelt die weibliche Lederschildkröte mit ihren hinteren Flippern ein Loch in den Sand – etwa 40-50 cm tief. Dann legt sie 50-100 Eier hinein. Anschließend bedeckt das Nest wieder mit Sand. Die Eier werden 55-56 Tage lang durch die Wärme der Sonne ausgebrütet. Ob ein männliches oder weibliches Tier schlüpft, hängt von der Temperatur im Nest ab. Bei weniger als 28,7 °C werden sie männlich, bei 28,7 bis 29,7 ° C männlich oder weiblich und bei über 29,7 °C weiblich.

Babys

Baby-Lederschildkröten sind etwa 6 cm groß, wenn sie die Eierschale durchbrechen und Richtung Meer krabbeln. Dieser Weg ist der gefährlichste Weg ihres Lebens. Seevögel, Fische und Krabben warten nur darauf, dass sie ihnen vor die Füße laufen. Fast 60 % der Babys sterben.

Foto: IrinaK/Shutterstock

Die Lederschildkröte ist verwandt mit:

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