Hamster
Steckbrief Hamster
Größe | 5-15 cm (Zwerg- /Mittelhamster); bis 34 cm (Feldhamster) |
Geschwindigkeit | bis 6 km/h |
Gewicht | 24-650 g |
Lebensdauer | 2-3 Jahre |
Nahrung | Samen, Körner, Früchte |
Feinde | Wiesel, Eulen, Falken, Füchse, Schlangen |
Verbreitung | Syrien, Europa, Sibirien, Mongolei, China |
Lebensraum | Grasland, Steppe, Halbwüste, Wald, Gebirge |
Ordnung | Nagetiere |
Familie | Wühler |
Wissenschaftl. Name | Cricetinae |
Merkmale | kleiner Nager, kurzer Schwanz |
Merkmale und Besonderheiten
Hamster sind eng mit Wühlmäusen, Lemmingen und Mäusen verwandt. Es gibt rund 20 Arten, vom Zwerghamster über den Goldhamster bis hin zum Feldhamster.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Der Feldhamster ist mit bis zu 34 cm Länge und bis zu 650 g Körpergewicht der größte. Der kleinste ist der Kurzschwanz-Zwerghamster. Er wird nur 53-102 mm lang und 24-45 g schwer.
Backentaschen
Hamster haben dehnbare Backentaschen. Dort können sie alles hineinstopfen, was sie im Moment nicht essen wollen oder können. Die Backentaschen können doppelt bis dreifach so groß wie der Kopf des Hamsters werden!
Fell und Farbe
Der Feldhamster ist leicht zu erkennen. Er hat meistens einen gelbbraunen Rücken und einen dunklen Bauch. Im Gesicht, an den Vorderbeinen und an den Seiten hat er weiße Flecken. Haustier-Hamster sind anders gefärbt. Goldhamster haben am Hinterkopf schwarze Zeichnungen und einen weißen Bauch. Zwerghamster sind grau, braun, weiß, cremefarben, gescheckt und können auf dem Rücken einen Aalstrich haben.
Zähne
Wie bei vielen Nagetieren hören auch die Zähne von Hamstern nie auf zu wachsen. Sie nutzen sich beim Fressen ab.
Lebensraum
Wilde Hamster leben eher in trockenen oder halbtrockenen offenen Graslandschaften. Man findet sie aber auch in Wäldern, Steppen, Halbwüsten oder sogar im Gebirge. Der Feldhamster bevorzugt Löss- und Lehmböden.
Lebensweise
Hamster sind die meiste Zeit Einzelgänger. Tagsüber schlafen sie. In der Dämmerung und in der Nacht sind sie aktiv. Die meiste Zeit verbringen sie damit, nach Essensvorräten zu suchen und ihre Höhle zu bauen.
Ernährung
Hamster ernähren sich hauptsächlich von Samen. Sie fressen aber auch Sprossen, Wurzeln, Früchte und Blätter. Der Feldhamster bevorzugt Getreide, Klee, Kartoffeln und Mais. Die kleinen Nagetiere sind jedoch keine reinen Pflanzenfresser. Zu einem kleinen Teil ernähren sie sich auch von Tieren wie z. B. Insekten, Eidechsen, Fröschen.
Fähigkeiten und Sinne
Geruchssinn
Hamster haben einen ausgezeichneten Geruchssinn.
Sehsinn
Hamster sind quasi „blind wie ein Maulwurf“. Sie können gerade mal 15 cm weit sehen und nehmen nur Bewegungen sowie Unterschiede in der Helligkeit wahr. Außerdem sind die kleinen Tierchen auch noch farbenblind.
Hörsinn
Hamster können sehr gut hören. Die großen Ohren helfen, Geräusche in das Ohr zu leiten.
Tastsinn
Hamster haben lange Tasthaare an ihrem Maul. Sie helfen ihnen, ihre Umgebung wahrzunehmen und sich in der Dunkelheit zu orientieren.
Verhalten
Erkunden
Hamster sind neugierig. Wenn sie sich in unbekannte Gebiete wagen, reiben sie ihren Körper an den unterschiedlichsten Dingen. Das ist ähnlich wie bei Hänsel und Gretel – aber während die Märchenfiguren Brotkrümel als Spur zurücklassen, hinterlassen Hamster eine Duftspur. Dieser zu folgen ist ein Klacks für sie, denn sie haben ein feines Näschen.
Wühlen
Hamster wühlen und buddeln für ihr Leben gerne.
Markieren
Hamster lassen hier und da kleine Kotkügelchen liegen. Das hat nichts mit Unsauberkeit zu tun. Die Tiere markieren auf diese Weise ihr Revier. Das Reiben und Anschmiegen an Gegenständen dient ebenfalls dazu, ihr Revier „abzustecken“.
Was machen Hamster im Winter?
Die Tiere, die bei uns als Haustier in einer warmen Wohnung leben, halten weder Winterschlaf noch Winterruhe.
Beim Feldhamster, der draußen in der freien Natur lebt, ist das anders. Er hält Winterruhe. Wenn es im Herbst langsam kälter wird, klingeln bei ihm alle Alarmglocken. Er macht sich auf die Suche nach Futter für die kalte Jahreszeit und marschiert dafür bis zu 12 km in einer Nacht. Mit seinen Einkaufs- ... äh Backentaschen schleppt er bis zu 5 (!) kg Futter in seine Höhle.
Sobald die Schätze sicher verstaut sind, krabbelt er ein Stockwerk tiefer hinab, wo die Erde frostfrei bleibt. Dann begibt er sich in die wohlverdiente Winterruhe. Sein Puls fällt von 400 auf vier Schläge pro Minute. Auch seine Körpertemperatur sinkt: von 32 Grad Celsius auf 4 Grad Celsius. Alle paar Tage wacht er auf und stapft in seine Vorratskammer, um sich eine leckere Mahlzeit zu gönnen.
Höhle
Hamster legen zum Schutz vor Raubtieren und zum Ausruhen Höhlen an. Sie liegen zwischen 50 cm und 2 m tief unter der Erde.
Ein- und Ausgänge
Es gibt mehrere Ein- und Ausgänge. Dazu gehören auch steile Fallröhren. Durch diese gelangt er blitzschnell in seine Höhle, wenn er auf der Flucht ist. Der Ausgang ist eher flach.
Kammern
Hamster richten ihre Höhle gerne schön gemütlich ein. Sie hat eine kuschelige Schlafkammer, die sie mit Gras auspolstern. Außerdem gibt es eine Vorratskammer, die bis unter die Decke gefüllt ist. Sogar eine Toilette vergisst der Feldhamster beim Bau seiner Höhle nicht, denn er kann es gar nicht leiden, wenn es in seiner Bude stinkt!
Lebenserwartung
Hamster werden in freier Wildbahn 2-3 Jahre alt. Als Haustiere leben sie manchmal etwas länger. Sie können 2-4 Jahre alt werden. Der älteste wurde 4,5 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Die größten Feinde sind Wiesel, Greifvögel und Füchse.
Der Mensch
Der Feldhamster gilt seit dem Jahr 2020 als „vom Aussterben bedroht“ (Stand: November 2023; keine aktuelleren Daten verfügbar). Zu den Ursachen zählen der Verlust von Lebensraum, Klimawandel, Lichtverschmutzung, Landwirtschaft und Monokulturen (Landwirtschaft mit nur einer Nutzpflanzenart). All das wird durch den Menschen verursacht.
Fortpflanzung
Hamster paaren sich meistens zwischen April und Mai – je nachdem, wie warm es ist und wo sie leben. Die Tragzeit dauert 18-20 Tage. Die kleinen Babys werden nackt und blind geboren. Bei einem Wurf können 3-15 Babys zur Welt kommen.Sie werden drei Wochen gesäugt. Nach etwa vier Wochen sind sie erwachsen.
Herkunft
Alle Hamster stammen vom syrischen Goldhamster ab.
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Buntspecht
- Elster
- Dachs
- Eichelhäher
- Fledermaus
- Fuchs
- Luchs
- Igel
- Maus
- Rabe
- Schleiereule
- Waschbär
- Wolf
Der Hamster ist verwandt mit:
- Rennmaus
- Springmaus
- Wühlmaus
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