Flughund
Steckbrief Flughund
Größe | 60 mm bis 22 cm (kleinste/größte Art) |
Geschwindigkeit | bis 40 km/h |
Gewicht | 12 g bis 1,6 kg (kleinste/größte Art) |
Lebensdauer | 10-30 Jahre |
Nahrung | Früchte, Nektar, Pollen |
Feinde | Katzen, Schlangen, Ratten |
Verbreitung | Afrika, Asien, Australien, Ozeanien |
Lebensraum | tropische und subtropische Wälder |
Ordnung | Fledertiere |
Familie | Flughunde |
Wissenschaftl. Name | Pteropodoidea |
Merkmale | große Augen, verwenden Sehsinn |
Merkmale und Besonderheiten
Flughunde gehören zu den einzigen Säugetieren, die fliegen können: den Fledertieren. Wie die Fledermäuse sind auch Flughunde nachtaktive Tiere und bilden große Kolonien. Im Gegensatz zu den Fledermäusen fressen sie aber keine Insekten, sondern Nektar und Pollen. Statt der Echoortung setzen sie ihren sehr guten Sehsinn ein, um sich zu orientieren.
Arten
Flughunde sind nicht mit Hunden verwandt, genauso wie die Fledermäuse nicht mit den Mäusen ;) Es gibt rund 200 Flughundarten.
Verbreitung und Lebensraum
Ihr Lebensraum sind die tropischen Gebiete Afrikas, Asiens und Australiens. Der einzige europäische Flughund ist der Nilflughund auf Zypern.
Körperbau und Aussehen
Der größte
Als die größten Flughunde gelten der Kalong-Flughund, der Goldkronen-Flughund und der indische Riesenflughund. Der Kalong und der Riesenflughund haben eine sagenhafte Spannweite von bis zu 150 cm. Beim Goldkronen-Flughund sind es sogar bis zu 170 cm. Der schwerste Flughund ist der indische Riesenflughund mit einem Körpergewicht von 1,6 kg.
Der kleinste
Der kleinste Flughund ist der Zwerg-Langzungenflughund. Er ist gerade mal 60-85 mm lang (Körper) und wiegt 12-18 g. Also in etwa so groß wie eine Visitenkarte und so schwer wie ein kleiner Bonbon.
Die Unterschiede zwischen Fledermaus und Flughund
Flughund | Fledermaus |
---|---|
• große Augen | • kleine Augen |
• guter Sehsinn | • schlechter Sehsinn (Echoortung) |
• fressen Früchte, Nektar, Pollen | • fressen Insekten |
• sind eher groß | • sind eher klein |
Verhalten
Sind Flughunde gefährlich?
Flughunde ernähren sich nicht von Blut - falls das die Sorge sein sollte! Sie sind auch nicht angriffslustig und suchen nicht nach Menschen, um wild um sich zu beißen. Flughunde sind scheu und friedlich. Sollte sich ein Flughund aber bedroht fühlen, weil man ihn anfasst oder (unabsichtlich) zu nahe kommt und bedrängt, kann er zubeißen, um sich zu verteidigen und dabei gefährliche Viren übertragen.
Start und Landung
Wenn Flughunde nicht fliegen, hängen sie kopfüber, z. B. an Ästen oder Felsvorsprüngen. Genauso wie die Fledermäuse. Wie machen die Tiere das eigentlich mit dem Starten und Landen? Sie fliegen los, indem sie sich aus der hängenden Position fallen lassen und dann mit ihren Handschwingen anfangen schnell zu schlagen. Um zu landen, fliegen sie so langsam, dass sie beinahe in der Luft stehen und krallen sich dann an etwas fest. Manche machen dabei einen kleinen Salto.
Bedeutung für das Ökosystem
Flughunde sind sehr wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt in der Natur. Weil sie sich Nektar und Pollen ernähren, befruchten sie Blüten - ähnlich wie Bienen. Es gibt Pflanzen, die ausschließlich von Flughunden befruchtet werden können. Ohne diese würde es sie gar nicht geben. Außerdem fressen Flughunde Früchte und verteilen mit ihrem Kot deren Samen. Aus ihnen wachsen wieder neue Pflanzen.
Feinde und Bedrohungen
Gefährdete Tierart
Flughunde gelten im Allgemeinen nicht als gefährdete Tierart. Es gibt aber einige Arten, die bedroht sind, z. B. die Bulmer-Nacktrückenflughunde. Sie sind die seltenste Flughundart der Welt und vom Aussterben bedroht. Die Tiere leben in einer Höhle in Papua-Neuguinea und es gibt nur noch 137-160 Tiere (Stand 2016).
Rekorde
Die größte Kolonie
Flughunde leben oft in großen Gruppen. Auf den Philippinen gibt es eine kleine Insel namens Samal Island. Dort befindet sich die Monfort-Höhle. Sie ist die Heimat von 1,8 Millionen Flughunden. Dieser Rekord steht sogar im Guinness Buch der Rekorde (2010). Auf einen Quadratmeter drängen sich dort über 640 Tiere.
Fun Facts
Können Flughunde schwimmen?
Oder ertrinken sie? Es sieht merkwürdig aus, aber ja: Flughunde und Fledermäuse können sehr gut schwimmen! Sie liegen flach im Wasser und machen mit ihren Vorderarmen Bewegungen wie beim Brustschwimmen.
Gibt es noch mehr Säugetiere, die fliegen können?
Die einzigen Säugetiere, die sich ebenfalls über eine längere Strecke durch die Luft bewegen können, sind Gleithörnchen. Sie fliegen aber nicht wirklich, sondern gleiten Richtung Boden.
Der Flughund ist verwandt mit:
- Fledermaus
- Hufeisennase
- Großblattnase
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Asiatischer Elefant
- Binturong
- Braune Nachtbaumnatter
- Krokodil
- Leopard
- Nashornvogel
- Orang-Utan
- Pazifikwaran
- Skorpion
- Tapir
- Tiger
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