Skip to main content

tierchenwelt.de - Das Tierlexikon für Kinder

WERBUNG

Spiegeleiqualle

Steckbrief Spiegeleiqualle

Größe 17-35 cm (Schirm)
Geschwindigkeit Unbekannt
Gewicht Unbekannt
Lebensdauer Ein halbes Jahr
Nahrung Zooplankton, Quallen
Feinde Schildkröten
Verbreitung Warme und kalten Meere
Lebensraum Hochsee
Ordnung Wurzelmundquallen
Familie Cepheidae
Wissenschaftl. Name Cotylorhiza tuberculata, Phacellophora camtschatica
Merkmale Qualle, die aussieht, wie ein Spiegelei

Merkmale und Besonderheiten

Die Spiegeleiqualle ist eine Qualle, die im Mittelmeer sehr häufig ist. Ihre auffälligsten Merkmale sind die gelbe Kuppel und der große, weiße Schirm – was an das Eigelb und das Eiweiß eines gebratenen Spiegeleis erinnert.

Spiegeleiqualle - Foto: Vilainecrevette/Shutterstock

Arten

Es gibt zwei Arten, die als Spiegeleiquallen bezeichnet werden: Cotylorhiza tuberculata und Phacellophora camtschatica. Außer ihrem Aussehen haben sie wenig gemeinsam.


WERBUNG - ZUM WEITERLESEN NACH UNTEN SCROLLEN

Spiegeleiqualle Arten Spiegeleiqualle Arten - Foto: Emanuele Ferraro (links) [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons, Tom Thai from new york (rechts) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Verbreitung und Lebensraum

Spiegeleiquallen leben – je nach Art – in warmen oder kalten Gewässern. C. tuberculata lebt im warmen Mittelmeer, im Ägäischen und im Adriatischen Meer. P. camtschatica ist vor allem in kalten Meeren verbreitet. Beide bevorzugen die Hochsee als Lebensraum.

Lebensweise

Spiegeleiquallen treiben die meiste Zeit knapp unter der Wasseroberfläche durch das Meer. Sie bewegen sich selten, aber sie können aus eigener Kraft schwimmen.

Spiegeleiqualle Merkmale Spiegeleiqualle Merkmale - Foto: Esculapio [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons


WERBUNG - ZUM WEITERLESEN NACH UNTEN SCROLLEN

Körperbau und Aussehen

Größe und Gewicht

Spiegeleiquallen werden 17-35 cm groß – abhängig von der Art. Der Schirm von C. tuberculata hat einen Durchmesser von 17 cm und der von P. camtschatica hat einen Durchmesser von 35 cm.

Schirm

Spiegeleiquallen haben oben auf ihrem Schirm eine kleine gelbe bis orangefarbene Kuppel. Besonders bei C. tuberculata ist sie sehr gut zu sehen. Sie sieht aus wie das Eigelb eines Hühnereis. Ansonsten ist der Schirm weiß. Am Rand sieht er wie ein labbriger, etwas ungleichmäßig geformter Lappen. So macht er insgesamt den Eindruck, als wäre er das Eiweiß eines Hühnereis.

Tentakel

Ob Spiegeleiquallen Tentakel haben oder nicht, ist abhängig von der Art. C. tuberculata hat keine, sondern zahllose kleine Mundarme mit lilafarbenen, knopfartigen Fortsätzen. P. camtschatica hat dagegen sehr viele dünne Tentakel. Sie können bis zu 6 m lang werden.

Ernährung

Spiegeleiquallen sind Fleischfresser. Sie nehmen ihre Nahrung über ihre Mundarme auf. C. tuberculata ernährt sich hauptsächlich von Zooplankton (winzige Lebewesen), frisst aber auch Phytoplankton (winzige Pflanzen). Die Nahrung von P. camtschatica besteht ebenfalls aus Zooplankton. Sie frisst aber auch andere Quallen.

Fähigkeiten und Sinne

Gift

Sind Spiegeleiquallen giftig? Sie sehen lustig aus, aber sie verunsichern viele Menschen. Zu Recht. Schließlich gibt es viele Tiere, die durch ihr Aussehen vortäuschen, harmlos zu sein. Also könnte auch diese Qualle vielleicht gefährlich sein. Wenn man sie genauer betrachtet, sieht man zudem zahllose, gefährlich wirkende lila „Knöpfe“ an ihren Mundarmen. Und tatsächlich: Aus ihnen kommt ein Nesselgift. Es ist aber glücklicherweise sehr schwach. Für Menschen ist es im Allgemeinen harmlos und verursacht keine Schmerzen – es sei denn man ist allergisch. Dann kann sich die Haut röten und jucken. Am besten ist es, das Tier gar nicht erst zu berühren.

Fortbewegung

Spiegeleiquallen treiben zwar gerne bewegungslos im Wasser, sie können sich aber auch aktiv fortbewegen. Dadurch sind sie unabhängig von Meeresströmungen.

Spiegeleiqualle Fortbewegung Spiegeleiqualle Fortbewegung - Foto: Vassil [CCO], via Wikimedia Commons

Schutz für andere Meeresbewohner

Spiegeleiquallen sind bei anderen Meerestieren sehr beliebt - vor allem die Art C. tuberculata. Unter ihrem Schirm leben Flohkrebse und kleine Stachelmakrelen. Sie finden dort Schutz vor Raubfischen. Häufig sieht man auch kleine Krebstiere auf ihrem „Schirm“ reiten. Sie lassen sich herumtragen und stehlen Nahrung aus den Mundarmen.

Spiegeleiqualle Zusammenleben Spiegeleiqualle Zusammenleben - Foto: Vilainecrevette/Shutterstock

Symbiose

Spiegeleiquallen leben in Symbiose mit kleinen Algen, sogenannten Zooxanthellen. Sie wachsen in den lila „Knöpfen“, die an den Mundarmen sitzen. Die Algen finden bei der Qualle Schutz und Lebensraum. Im Gegenzug versorgen sie sie mit Energie. Die Algen sind sehr wichtig für die Qualle. Ohne sie kann sie sich nicht zu einem erwachsenen Tier entwickeln.

Lebenserwartung

Ausgewachsene Spiegeleiquallen leben nur etwa ein halbes Jahr, vom Sommer bis zum Winter.

Feinde und Bedrohungen

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden der Spiegeleiqualle zählen Meeresschildkröten. Außerdem schädigt der Wind und die Wellen ihren Schirm.

Der Mensch

Der größte Feind der Spiegeleiquallen ist der Mensch. Sie schwimmen knapp unter der Wasseroberfläche, weshalb sie oft von Motorbooten verletzt werden. Auch Fischernetze sind eine große Gefahr für sie. Im Sommer sind die Tiere häufig in Strandnähe zu sehen. Da viele Urlauber keine Quallen mögen und Angst vor ihnen haben, werden sie deshalb aus den Gewässern entfernt. Dabei sterben viele von ihnen.

Spiegeleiquallen sind ein Alarmsignal

Im Sommer werden immer häufiger Spiegeleiquallen gesichtet. Vor allem an den Küsten von Mallorca, Malta, Kroatien und Spanien. Woran liegt das und warum ist das ein Alarmsignal? Durch den Klimawandel werden die Meere wärmer. Für C. tuberculata sind höhere Temperaturen perfekt, um sich zu vermehren. Die Anzahl der Quallen ist als ein Hinweis für uns Menschen, dass das Klima heißer wird.

Spiegeleiqualle - Foto: boulham/stock.adobe.com

Bedeutung für das Ökosystem

Spiegeleiquallen sind sehr wichtig für das Ökosystem. Sie bieten anderen Meeresbewohnern Schutz und sind Nahrung für Meeresschildkröten.

Fortpflanzung

Spiegeleiquallen pflanzen sich auf dieselbe Weise fort wie fast alle Quallen. Sie starten zwischen August und November als kleine Larven. Wenn sie sich ausreichend entwickelt haben, sinken sie zu Boden und werden für einige Zeit „sesshaft“. In diesem Stadium heißen sie Polypen. Sie halten sich im Boden fest und bleiben dort so lange, bis sie groß genug sind. Dann lösen sie sich vom Boden und werden zu frei schwimmenden Jungtieren - und später zu erwachsenen Quallen.

Fun Facts

Kann man Spiegeleiquallen essen?

Spiegeleiquallen sind in Asien ein beliebter Snack. Sie werden mit einem Teigmantel überzogen und frittiert. Es fällt uns leicht, Tiere zu essen, die nicht als besonders intelligent oder empfindsam gelten. Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass Quallen sogar ohne Gehirn lernen können. Ist das nicht erstaunlich?

Die Spiegeleiqualle ist verwandt mit:

  • Kronenqualle
  • Ohrenqualle

Weitere Tiere im Lebensraum:

News zum Thema:


Quellen:

  • "Cotylorhiza tuberculata (Cnidaria: Scyphozoa) ‐ Life History of a Stationary Population" (https://www.researchgate.net)
  • "Ecological aspects of early life stages of Cotylorhiza tuberculata (Scyphozoa: Rhizostomae) affecting its pelagic population success" (https://link.springer.com)


Neue Artikel auf tierchenwelt.de


Aktuell beliebte Steckbriefe


Hunderassen - Das große Buch für Kinder

Alle Inhalte auf tierchenwelt.de: