Ameisenigel
Steckbrief Ameisenigel
Größe | 35-76 cm |
Geschwindigkeit | 30 km/h |
Gewicht | 2,5 bis 10 kg |
Lebensdauer | 14-18 Jahre (in freier Wildbahn) |
Nahrung | Ameisen, Termiten, Insekten |
Feinde | Dingos, Rotfüchse |
Verbreitung | Australien, Neu, Guinea, Tasmanien |
Lebensraum | Wald, Höhlen, Felsspalten |
Ordnung | Kloakentiere |
Familie | Ameisenigel |
Wissenschaftl. Name | Tachyglossidae |
Merkmale | Eierlegendes Säugetier, Stacheln |
Merkmale und Besonderheiten
Der Igel, der eigentlich gar keiner ist! Ameisenigel heißen und sehen zwar so aus wie Igel, sind aber so genannte Kloakentiere. Das sind Säugetiere, die keine lebenden Jungen gebären, sondern Eier legen. Ameisenigel bewohnen kalte Wälder in Australien, Tasmanien und Neuguinea. Es gibt zwei Arten: den Langschnabel- und den Kurzschnabel-Ameisenigel.
Körperbau und Aussehen
Stachel
Zur Verteidigung gegen Wildhunde, Füchse und Dingos. Ihre Stachel werden bis zu 6 cm lang.
Ohren
Ameisenigel haben keine sichtbaren Ohren - aber sie besitzen welche! Sie sehen aber eher wie Schlitze aus.
Niedrige Körpertemperatur
Ameisenigel haben eine Körpertemperatur von nur 30-32 Grad Celsius. Zum Vergleich: Bei Menschen liegt sie um die 37,4 Grad Celsius.
Lebensweise
Ameisenigel sind meist dämmerungsaktiv. In wärmeren Gegenden sind sie auch am Tag und in kälteren auch in der Nacht unterwegs. Sie verbringen die meiste Zeit damit, nach Ameisen und Termiten zu suchen und durchwühlen dazu Laub, graben in der Erde oder brechen mit ihren Krallen morsches Holz auf. Wenn sie schlafen oder sich ausruhen, verstecken sie sich häufig unter Pflanzen und Wurzeln oder halten sich in Baumhöhlen und Felsspalten auf.
Ernährung
Ameisenigel ernähren sich von Ameisen, Termiten und anderen Insekten. Sie stecken ihre Nase in die Erde und schleudern ihre Zunge in hohem Tempo heraus, um Ameisen und Termiten aus der Erde zu holen. Ihre Zunge wird 15-18 cm lang, was 30-50 % seiner Körperlänge entspricht.
Verhalten
Was machen Ameisenigel bei Gefahr?
Ameisenigel haben außergewöhnlich starke Arme und können mit ihren großen, schaufelartigen Krallen sehr, sehr schnell graben. Wenn sie sich in Sicherheit bringen müssen, graben sie einfach schnell eine Mulde. Nach wenigen Sekunden kann man nur noch ihren stachligen Rücken sehen - keine Chance für Angreifer! Wenn es keine Möglichkeit zum Graben gibt, rollen sich die Tiere zu einer Kugel zusammen oder versuchen, wegzulaufen. Sie können übrigens auch gut klettern und schwimmen.
Sinne und Fähigkeiten
Hörsinn
Auch wenn die Ohrmuschel fehlt, haben die Tiere einen ausgezeichneten Gehörsinn.
Geruchssinn
Ameisenigel besitzen einen sehr guten Geruchssinn. Sie haben eine besonders feinfühlige Nase, auf der sich sogenannte Elektrorezeptoren befinden. Rezeptoren sind besondere Zellen. Der Begriff geht auf der lateinische Wort „recipere“ für „aufnehmen“, „empfangen“ zurück. Mit diesen Rezeptoren nehmen sie - ebenso wie Schnabeltiere - elektrische Signale (z. B. Muskelbewegungen) anderer Tiere wahr.
Feinde und Bedrohungen
Sind Ameisenigel eine bedrohte Tierart?
Der Kurzschnabel-Ameisenigel ist keine gefährdete Tierart, aber die Unterarten des Langschnabel-Ameisenigel gelten als „stark gefährdet“ oder sogar „vom Aussterben bedroht“.
Bedeutung für das Ökosystem
Nicht immer lässt sich auf Anhieb erkennen, wieso ein bestimmtes Tier wichtig für das Gleichgewicht in der Natur sein sollte. Gerade, wenn es sich um ein so kleines, merkwürdig aussehendes Tier handelt. Forscher haben jedoch herausgefunden, dass Ameisenigel bei der Suche nach Futter pro Jahr rund 200 Kubikmeter Erde „umgraben“. Das sind über 1.300 Badewannen voller Erde. Beim Umgraben lockert das Tier die Erde auf und macht sie nährstoffreicher.
Fortpflanzung
Ameisenigel legen in der Regel nur ein Ei im Jahr. Es ist nicht größer als eine Weintraube und wird nach dem Legen in der Bauchfalte des Weibchens aufbewahrt. Nach etwa 10 Tagen schlüpft das Junge. Zu diesem Zeitpunkt ist es nur 12-15 mm groß und wiegt nur 1,5 bis 2 Gramm. Es bleibt rund 50 Tage in der Bauchfalte, um wohl beschützt heranzuwachsen. Dann muss es nach draußen, denn dann beginnen seine Stacheln zu wachsen.
Der Ameisenigel ist verwandt mit:
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