Bernhardiner
Steckbrief Bernhardiner
Größe | 65-90 cm |
Gewicht | 60-90 kg |
Herkunft | Schweiz |
Farbe | rot, weiß, braun; mehrfarbig |
Lebensdauer | 8-10 Jahre |
Geeignet als | Familienhund, Begleithund |
Charakter | freundlich, sorgsam, geduldig, liebevoll, ausgeglichen |
Auslauf | |
Sabbern | |
Haaren | |
Fellpflege |
Beschreibung der Hunderasse
Bernhardiner zählen zu den größten und schwersten Hunderassen der Welt. Sie sind treue Familienhunde, aber nicht für Anfänger geeignet. Ihre Erziehung braucht viel Erfahrung und einiges an Durchsetzungsvermögen. Bernhardiner sind keine „Sporthunde“, sondern eher ruhig. Sie sabbern und haaren sehr.
Charakter und Wesen
Bernhardiner sind tolle Begleiter, weil sie sehr sanftmütig und geduldig sind. Sie sollten allerdings schon von klein auf gut trainiert werden, damit sie auf das Wort von Herrchen oder Frauchen hören. Schließlich werden sie sehr groß und kräftig und können sich mühelos von der Leine losreißen. Sie sind in der Regel aber eher ruhig und genießen es zu faulenzen. Trotzdem braucht der Bernhardiner natürlich jeden Tag Auslauf. Früher wurde er als Rettungshund eingesetzt. Heute darf er ein gemütliches Plätzchen im Haus einnehmen. Der Sommer ist nicht seine Lieblingsjahreszeit, denn er schwitzt schnell und braucht daher immer jede Menge frisches Wasser und ein schattiges Plätzchen.
Sabbern Bernhardiner?
Wer sich einen Bernhardiner wünscht, sollte wissen, dass er überall im Haus und im Auto seine Haare und Spuren von seinem Sabber hinterlässt. Haaren und Sabbern gehören quasi zu seiner „Grundausstattung“. Das lässt sich auch nicht abstellen. Außerdem bringt ein Bernhardiner mehr Schmutz und Dreck von draußen herein als ein kleiner Chihuahua, der im Täschchen getragen wird. Das ist besonders dann so, wenn der Bernhardiner langes Fell hat. So viel Dreck der Bernhardiner aber macht, so viel Liebe und Herzensgüte hat er auch zu Verschenken!
Vorteile und Nachteile
Vorteile
- sanftmütiges, entspanntes Wesen
- sehr treu
- zurückhaltend gegenüber fremden Menschen
- mittleres Energielevel
Nachteile
- kein Anfängerhund
- etwas dickköpfig
- haaren und sabbern viel
- kommen nicht gut mit warmem Wetter zurecht
- brauchen viel Platz (Wohnung/Auto)
- brauchen gute Erziehung, weil sie groß und schwer werden
- aufwändige Fellpflege
Erziehung und Training
Bernhardiner sind intelligent und bemüht, aber manchmal etwas dickköpfig. Außerdem sind sie ihrem „Rudel“ sehr treu und verteidigen es beherzt – auch in Situationen, die wir Menschen nicht für bedrohlich halten. Er braucht daher einen starken, selbstbewussten Besitzer. Am besten man beginnt mit der Erziehung bereits im Welpenalter. Eine gute Portion Geduld und viel Lob erleichtern das Training und sorgen für eine harmonische Beziehung. Noch viel wichtiger ist es aber, nicht nachgiebig, sondern konsequent zu sein.
Bewegungsdrang und Auslauf
Der Bernhardiner ist zwar nicht besonders verspielt und lustig, aber wenn man es sich auf dem Sofa gemütlich macht, um einen Film anzusehen, ist er der perfekte Kuschelhund. Als Begleitung beim Joggen wäre er dagegen völlig ungeeignet. Das strengt einen so großen, schweren Hund viel zu sehr an. Etwas anders sieht es im Winter aus. Bei kalten Temperaturen scheint er einen regelrechten Energieschub zu bekommen und tobt begeistert im Schnee herum.
Sportarten und Aktivitäten
Spaziergänge, Obedience (Gehorsam), Tracking, Suchspiele
Aussehen
Gewicht und Größe
Der Bernhardiner wiegt zwischen 60 und 90 kg und wird 65 bis 90 cm groß.
Fell und Farben
Er hat dichtes, glatt anliegendes Fell mit reichlich Unterwolle. Das Deckhaar kann kurz oder lang sein, wobei heute eigentlich nur noch der Langhaar-Bernhardiner vorkommt. An den Vorderbeinen hat er sogenanntes Federhaar, an den Hinterbeinen sowie dem Schwanz ist sein Fell sehr buschig.
• Kurzhaar oder Langhaar?
Bei der Länge des Fells machen sich die meisten Menschen vor allem wegen der Fellpflege Gedanken. Kurzhaar Bernhardiner oder Langhaar? Klar, ein kurzes Fell ist leichter zu pflegen, weil weniger Schmutz darin hängen bleibt. Aber langes Fell finden viele hübscher. Den Bernhardiner gibt es jedenfalls in beiden Felllängen.
• Farbe
Auch wenn es nicht den Eindruck macht: Beim Bernhardiner hat das Fell die Grundfarbe Weiß. Zu sehen ist sie allerdings nur an der Brust, dem Nacken, der Nase, den Pfoten und der Schwanzspitze. Das restliche Fell ist mit braunen, roten, gelbbraunen, roten oder rotbraunen Platten übersät. Im Gesicht ist eine symmetrische dunkle „Maske“ besonders beliebt. Wer einen „Bernhardiner Schwarz“ sucht, meint wahrscheinlich einen Neufundländer. Beide Tiere sind sehr groß und massig, aber nur der Neufundländer kann einfarbig und schwarz sein.
Mischlinge
Einen Mix aus Bernhardiner und einer anderen Rasse sieht man eher selten, aber es gibt sie. Hier ist eine Liste:
- Saint Bernese – mit Berner Sennenhund (Bernese Mountain Dog)
- Saint Shephard – mit Schäferhund (German Shepherd)
- Golden Saint – mit Golden Retriever
- Labernard - mit Labrador Retriever
- Bernewfie – mit Neufundländer (Newfie als Abkürzung von Newfoundland)
Gesundheit und Pflege
Allgemeines
Bernhardiner haben leider eine geringe Lebenserwartung von 8-10 Jahren. Das liegt vor allem daran, dass er so groß und schwer gezüchtet wurde.
Krankheiten
Das hohe Gewicht führt häufig zu Problemen mit den Gelenken, z. B. Hüftdysplasie. Um diese nicht noch zu verschlimmern, sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten. Auch glatte Böden können die Gelenke belasten, denn die Tiere finden nur schwer auf ihnen Halt. Außerdem sollten sie nicht ständig Treppen steigen müssen. Vor allem nicht im Welpenalter, wenn sie noch im Wachstum sind.
Fellpflege
Das Fell des Bernhardiners sollte wenigstens alle zwei bis drei Tage gepflegt werden – vor allem wenn er langes Fell hat.
Geschichte und Herkunft
Der Bergpass, der dem Bernhardiner seinen Namen gab, war der „Große St. Bernhard“. Im Jahr 1050 wurde dort auf einer Höhe von 2.469 m eine Herberge errichtet, das „Hospiz auf dem Großen St. Bernhard“. An diesem Ort wurden vor allem ab dem 19. Jahrhundert die Bernhardiner gezüchtet.
Wir kennen die Hunde als große, schwere Tiere mit mittellangem Fell. Früher waren sie viel leichter und kleiner und damit viel besser an das schwierige Leben in den Bergen angepasst. Sie standen Reisenden in gefährlichen Situationen als Rettungshunde zur Seite. Durch Zucht sind die Hunde heutzutage sehr groß und schwer geworden. Als Rettungshunde können sie daher nicht mehr eingesetzt werden. Dafür werden sie jetzt friedvolle Haus- und Begleithunde geschätzt.
Kauf
Vor der Anschaffung
Hundebesitzern ist oft nicht bewusst, wie wichtig eine gute Erziehung und Sozialisierung ist. Vor allem bei Bernhardinern. Sie verteidigen ihr Zuhause und beschützen ihre Familie mit aller Kraft. Das kann dazu führen, dass er Freunde und Bekannte als Eindringlinge sieht und sie lautstark anbellt. Bei einem so großen Hund bekommen natürlich viele Angst und verzichten lieber auf einen Besuch. Eine Hundeschule ist ideal, um solche Verhaltensweisen im Welpenalter zu unterbinden. Bei einem erwachsenen Hund ist das nicht mehr so einfach.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass ein Bernhardiner kein Hund ist, den man schnell oder häufig ins Auto setzt. Er bleibt ohnehin lieber Zuhause und läuft mit Herrchen oder Frauchen nur kurze Entfernungen. Auf Urlaub mit dem Auto oder Flugreisen sollte man verzichten. Das wäre eine zu große Belastung für das Tier.
Kosten
Einen Bernhardiner Welpen bekommt man für 1.500 bis 2.000 Euro. Es geht aber auch günstiger. Gegen eine Schutzgebühr von 200-350 Euro kann man auch einen aus dem Tierheim holen – und rettet ein einsames Tier vor dem Alleinsein.
Fun Facts
Barry
Der berühmteste Bernhardiner ist wohl „Barry, der Lawinenhund“. Er soll 40 Menschen das Leben gerettet haben. Er wird oft mit einem Fass um den Hals dargestellt. Wir haben einen extra Artikel über seine Heldentaten!
Ein Hund namens Beethoven
Im Kinofilm von 1992 stellte ein Bernhardiner das Leben einer Familie auf den Kopf.
Heidi
Der gutmütige Hund in der Zeichentrickserie Heidi war ein Bernhardiner. Er hieß Joseph.
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