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Pfeilgiftfrosch

Steckbrief Pfeilgiftfrosch

Größe 1,5 bis 6 cm
Geschwindigkeit Bis 17 km/h
Gewicht 1-7 g
Lebensdauer 8-15 Jahre
Nahrung Termiten, Ameisen, Tausendfüßer
Feinde Schlangen
Lebensraum Mittel- und Südamerika
Klasse Amphibien
Ordnung Froschlurche
Familie Baumsteigerfrösche
Wissenschaftl. Name Dendrobatidae
Merkmale Kleiner, giftiger Frosch mit knalligen Farben

Merkmale und Besonderheiten

Rot, orange, gelb, blau, grün - allein die knallbunten Farben des Pfeilgiftfrosches scheinen zu sagen: „Ich bin alles andere als genießbar, nimm dich in Acht, ich bin giftig!“ Und er ist es in der Tat.

Pfeilgiftfrosch Foto: Dirk Ercken/Shutterstock

Bezeichnung

Pfeilgiftfrosch, Blattsteiger, Baumsteiger oder Farbfrosch?

Alle drei Namen bezeichnen dasselbe Tier. Korrekt heißt die Tierfamilie auf Deutsch Baumsteigerfrösche. Der Name wird aus seiner wissenschaftlichen Bezeichnung abgeleitet, die so viel bedeutet wie „Der in den Bäumen umher geht.“


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Herkunft

Woher kommt der Name?

Wer hätte das gedacht: Das Gift kann des Frosches kann auch nützlich sein. In Kolumbien benutzen es die Chocó-Indianer für die Jagd mit Blasrohren. Ein kleiner Tropfen reicht aus, um Vögel und kleine Säugetiere zu töten.

Lebensweise

Die meisten Frösche sind nachtaktiv. Pfeilgiftfrösche dagegen sind am Tag aktiv, wenn ihre knalligen Farben am besten zu sehen sind. Sie sind gesellig und bleiben in kleinen Gruppen zusammen.

Pfeilgiftfrosch Foto: Dirk Ercken/Shutterstock

Gift

Sein Krampfgift „Batrachotoxin“ lähmt Muskeln und Atmung. Beim Menschen kann eine Vergiftung mit 0,002 mg pro kg Körpergewicht innerhalb von 20 Minuten zum Tod führen. Der Pfeilgiftfrosch jagt damit aber nicht etwa andere Tiere, sondern er benutzt es zur Verteidigung - um von Raubtieren nicht gefressen zu werden.


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Stirbt man, wenn man einen Pfeilgiftfrosch berührt?

Es kommt darauf, welchen Frosch man gerade vor sich hat. Nur drei der über 250 Arten sind wirklich lebensgefährlich. Von diesen drei solltest du auf jeden Fall die Finger lassen:

  • Schrecklicher Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis)
  • Zweifarbiger Blattsteiger (Phyllobates bicolor)
  • Goldstreifen-Blattsteiger (Phyllobates aurotaenia)

Wer sich nicht zufällig gerade in Kolumbien aufhält, braucht aber auch keine Angst vor diesen drei Fröschen zu haben, denn sie kommen nur dort vor. Die anderen Arten sind zwar nicht lebensgefährlich, bescheren einem aber Fieber, Übelkeit und Magen-Darm-Vergiftungen, wenn das Gift in eine offene Wunde gelangt oder über die Schleimhäute (z. B. Augen, Mund) aufgenommen wird.

Wie verwendet man das Gift, ohne sich selbst zu vergiften?

Die Chocó-Indianer heben die Frösche auf, indem sie Blätter um sie herum wickeln, spießen sie mit einem Stab auf und „erwärmen“ sie über dem Feuer. Darunter wird eine Schale aufgestellt, in die ihre Ausscheidungen bzw. das Gift tropft.

Dann tränken die Indianer ihre Pfeile in der Flüssigkeit. Aber wieso sterben sie eigentlich nicht, wenn sie etwas essen, das zuvor mit Pfeilgift getötet wurde? Sie braten das erbeutete Fleisch gut durch. Ab einer bestimmten Hitze wird das Gift unschädlich.

Das Gift eines einzigen Pfeilgiftfrosches der Art Phyllobates terribilis reicht aus, um 30-50 Pfeile darin zu tränken. Das Gift bleibt bis zu einem Jahr lang aktiv.

Wieso sind Pfeilgiftfrösche giftig?

„Du bist, was du isst!“ Pfeilgiftfrösche verspeisen mit Vorliebe Ameisen, Termiten, Tausendfüßer und Käfer. Deren biochemischen Stoffe werden in speziellen Drüsen gesammelt und ergeben das Gift. Sammelt man „wilde“ Pfeilgiftfrösche ein und gibt man ihnen anderes Futter, so verlieren sie ihre Giftigkeit.

Warum vergiftet sich der Pfeilgiftfrosch nicht selbst?

Wieso sterben Pfeilgiftfrösche nicht an ihrem eigenen Gift? Bis vor kurzem dachten Wissenschaftler, eine veränderte Aminosäure würde die Tiere unempfindlich gegen das Gift machen. Aminosäuren sind übrigens die Bausteine von Proteinen, aber keine Säuren im Sinne einer ätzenden Säure.

Im Jahr 2021 fand man jedoch heraus, dass die Vermutung falsch war. Im Moment wird angenommen, dass die Tiere das Gift innerhalb ihres Körpers wie mit einem Schwamm aufsaugen und neutralisieren.

Pfeilgiftfrosch Foto: Brandon Alms/Shutterstock

Feinde und Bedrohungen

Der einzige natürliche Feind des Pfeilgiftfrosches ist eine Goldbauchnatter namens Leimadophis epinephelus. Sie ist gegen sein Gift zwar nicht immun (= unempfindlich), hat aber eine Resistenz (= Widerstandskraft) dagegen entwickelt.

Fun Facts

Auf Madagaskar?

Pfeilgiftfrösche werden oft mit Madagaskarfröschen verwechselt, die ebenso klein und bunt sind, aber weniger giftig und nur in Madagaskar leben.

In der Medizin

Wissenschaftler erforschen das Gift des Dreistreifen-Baumsteigers für medizinische Zwecke und haben eine neue Art von Schmerzmittel daraus entwickelt. Es ist 200 Mal stärker als das Schmerzmittel Morphin, hat aber nicht dessen Nebenwirkungen. Außerdem wird untersucht, ob es bei Muskel-Entkrampfungsmitteln und Herz-Medikamenten eingesetzt werden kann.

Video: 25 erstaunliche Fakten über Pfeilgiftfrösche

Video Pfeilgiftfrosch


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