Hornisse
Steckbrief Hornisse
Größe | 18-35 mm |
Geschwindigkeit | 20-24 km/h |
Gewicht | 60 mg |
Lebensdauer | 3-5 Wochen (Arbeiter, Drohnen); 1 Jahr (Königin) |
Nahrung | Insekten, Baumsaft, Blütennektar |
Feinde | Wespenbussard, Bienenfresser, Schwalbe |
Verbreitung | Europa, Asien, Nordamerika |
Lebensraum | Wälder, Büsche, Wiesen, Parks, Gärten |
Ordnung | Hautflügler |
Familie | Faltenwespen |
Unterfamilie | Echte Wespen |
Wissenschaftl. Name | Vespa crabro |
Merkmale | Große Wespe mit gelb-schwarz-rotbrauner Färbung |
Merkmale und Besonderheiten
Hornissen sind große Fluginsekten aus der Familie der Wespen. Ihr auffälligstes Merkmal ist die orange bis rotbraune Färbung an Kopf, Oberleib und Flügeln. Außerdem besitzen sie einen Stachel ohne Widerhaken und können schmerzhaft stechen. Sie lassen sich von anderen Wespen leicht durch ihre Körpergröße und ihre Farbe unterscheiden.
Arten
Es gibt 22 Arten von Hornissen. Am bekanntesten sind die Europäische Hornisse, die Asiatische Riesenhornisse und die Orientalische Hornisse. Die Europäische Hornisse ist in Mitteleuropa die größte „Faltenwespe“. So wird die Familie von Wespen bezeichnet, die ihre Flügel im Ruhezustand faltet. Zu ihr gehören auch die Deutsche und die Gemeine Wespe.
Verbreitung und Lebensraum
Hornissen leben in tropischen und gemäßigten Regionen der Welt. Sie sind vor allem in Asien sehr häufig, aber sie sind auch in Europa weit verbreitet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Tiere von Europa nach Nordamerika gebracht, weshalb sie mittlerweile auch dort heimisch sind. Ihr Lebensraum sind Wälder, Büsche, Wiesen, Parks und Gärten.
Lebensweise
Hornissen sind sehr sozial. Sie bilden Völker mit mehreren hundert Tieren – manchmal bis zu 1.000. Ein Volk besteht aus einer Königin, den männlichen Drohnen und den weiblichen Arbeitern. Sie bauen Nester, um sich darin vor Angreifern zu schützen und um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Die Europäische Hornisse ist tag- und nachtaktiv. Die Asiatische Riesenhornisse und die Orientalische Hornisse sind tagsüber aktiv.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Hornissen sind sehr große Insekten. Die europäische wird 18-35 mm groß und wiegt bis zu 60 mg. Die größte Hornisse lebt in Asien. Sie hat eine Körperlänge von bis zu 55 mm. Es handelt sich um die Asiatische Riesenhornisse. Ihre Spannweite beträgt 76 mm und ihr Stachel ist 6 mm lang.
Augen
Hornissen haben zwei Facettenaugen in der Form des Buchstabens C. Mit ihnen können sie besonders gut Bewegungen, Farben und Bilder sehen. Außerdem besitzen sie drei winzige Punktaugen, die genau zwischen den Facettenaugen sitzen. Sie helfen ihnen, Dunkel und Hell zu unterscheiden und wahrzunehmen, welche Tageszeit gerade ist.
Stachel
Nur weibliche Hornissen haben eine Stachel. Wie bei allen Wespen hat er keinen Widerhaken. Er bleibt nicht in der Haut stecken. Deshalb können die Insekten auch mehrmals stechen.
Hornisse oder Wespe – Wo ist der Unterschied?
Die Hornisse ist eine von 22 Wespenarten. Die Frage ist eher: Wie unterscheidet sie sich von der Deutschen Wespe oder der Gemeinen Wespe? So heißen die beiden Wespen, die uns am häufigsten begegnen, weil sie mit Vorliebe süße Speisen fressen. Hornissen haben im Gegensatz zu diesen beiden Arten eine andere Färbung. Sie sind nicht nur gelb und schwarz, sondern auch rotbraun: vor allem am Kopf, am Oberleib und an den Flügeln. Außerdem sind sie insgesamt größer. Ihr Kopf und ihr Oberkörper sind breiter.
Ernährung
Hornissen sind Allesfresser, aber sie ernähren sich hauptsächlich von anderen Insekten wie Käfern, Fliegen, Libellen, Zecken, Blattläuse, Raupen und Grashüpfern. Außerdem trinken sie gerne Baumsäfte und Blütennektar. Ein Volk mit 300-400 Hornissen erbeutet am Tag etwa ein halbes Kilogramm Insekten.
Verhalten
Volk
Hornissen bilden Völker aus mehreren hundert Tieren. Es ist wie bei den Bienen: Es gibt eine Königin, die Eier legt. Die anderen weiblichen Tiere sind Arbeiterinnen. Sie besorgen die Nahrung. Die männlichen Tiere heißen Drohnen. Sie befruchten die Eier der Königin.
Nest
Hornissennester sehen aus wie aus Papier. Und so ganz falsch ist das nicht. Sie bestehen tatsächlich aus Holz – genauso wie Papier. Die Tiere fressen winzige Holzstückchen und zerkauen sie zusammen mit dem Speichel zu einer klebrigen Masse. Diese wird ausgespuckt und in die gewünschte Form gebracht. Nach dem Trocknen ist die Masse sehr hart und fest. Meistens suchen sich die Tiere einen hohlen Baum oder andere geschützte Orte für ihr Nest.
Wann sieht man Hornissen?
Die ersten Hornissen sind – je nach Lebensraum und Temperatur - bereits ab Mai oder Juni zu sehen. Ab da schwärmen die Arbeiterinnen aus, um Nahrung für ihr Volk zu beschaffen. Die letzten Hornissen sieht man etwa zwischen September und Oktober. Zu diesem Zeitpunkt sterben sie, was ihrem normalen Lebenszyklus entspricht. Nur die Jungköniginnen überleben und überwintern 6-8 Monate in einer Art Kältestarre.
Verteidigung
Wenn Hornissen angegriffen werden, halten sie zusammen und verteidigen ihr Nest gemeinsam. Sie scheuen sich nicht, ihren Stachel einzusetzen, um Angreifer in die Flucht zu schlagen.
Fähigkeiten und Sinne
Geruchssinn
Hornissen haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Er ist sogar ihr wichtigster Sinn.
Geschwindigkeit
Europäische Hornissen sind 20-24 km/h schnell. Asiatische Riesenhornisse legen sogar noch einen Zahn zu. Sie fliegen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h.
Mensch und Hornisse
Hornissen können stechen
Hornissen haben im Hinterleib einen Stachel, den sie benutzen, um Beute zu erlegen oder um sich zu verteidigen. Normalerweise setzen sie ihn gegen Insekten ein. Aber wenn sie sich bedroht fühlen, stechen sie auch Menschen.
Sind Hornissen gefährlich?
Hornissen sind weniger angriffslustig als andere Wespen. Man braucht auch keine Angst haben, dass sie sich über Kuchen und andere Süßspeisen hermachen, weil sie keine süßen Lebensmittel fressen. Es ist eher ein Glücksfall, eine Hornisse zu sehen – meistens ist sie innerhalb weniger Sekunden schon wieder weitergeflogen. Wenn sich ein Nest in der Nähe befindet, ist das jedoch etwas anderes. Hornissen werden sehr aggressiv, wenn ihr Nest in Gefahr ist. Sie alarmieren sich gegenseitig und schwärmen gemeinsam aus, um sich zu verteidigen.
Was tun, wenn man eine Hornisse sieht?
Es kann passieren, dass eine Hornisse auf dem eigenen Arm landet, weil sie sich für den Schweiß auf der Haut interessiert. Er enthält wichtige Mineralien. Es kann auch passieren, dass eine Hornisse aufgeregt um einen herum fliegt, weil ihr Nest in der Nähe ist und sie sich bedroht fühlt. Was tut man, wenn man Hornissen begegnet? Es gibt ein paar einfache Regeln, und wer sie beachtet, hat meistens nichts zu befürchten:
- Nicht anpusten
- Nicht hektisch bewegen
- Nicht anfassen
- Ruhig bleiben
- Langsam weggehen
- Keinen Lärm machen
- Vom Nest fernhalten
Wie wird man Hornissen los?
Wenn ein Hornissenvolk im eigenen Garten oder am eigenen Haus ein Nest baut, ist guter Rat teuer. Vor allem, wenn man allergisch auf ihre Stiche reagiert. Es ist keine gute Idee, ein Nest mit einem Stock zu zerschlagen oder anzuzünden. Die Tiere verteidigen ihr Nest. Sie schwärmen gemeinsam aus und greifen im Umkreis von etwa 6 m jeden an, der sie bedroht. Außerdem sind sie in Deutschland eine besonders geschützte Tierart. Am besten ist es, sich professionelle Hilfe zu holen.
Gift
Wirksamkeit
Das Gift der Europäischen Hornisse ist schwächer als das einer Biene. Aber: Es enthält einen bestimmten Stoff namens Acetylcholin. Er macht einen Stich deutlich schmerzhafter. Es heißt, dass 300 Stiche notwendig wären, um einen Menschen zu töten. Aber selbst wenn ein Schwarm angreift, ist es eher unwahrscheinlich, so oft gestochen zu werden.
Allergie
Ein Stich verursacht Schmerzen und eine geschwollene Einstichstelle, ist aber normalerweise eher harmlos. Viel gefährlicher ist eine Allergie auf das Gift. Ein Stich kann dadurch lebensbedrohlich werden und in ganz unglücklichen Fällen tödlich sein. Bei den geringsten Anzeichen sollte daher sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Lebenserwartung
Die Königinnen werden bis zu einem Jahr alt. Die Arbeiterinnen leben etwa 3-4 Wochen und die Drohnen 40-50 Tage.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Zu den natürlichen Feinden der Hornisse zählen vor allem Vögel wie der Bienenfresser, der Wespenbussard und die Schwalbe.
Bedeutung für das Ökosystem
Hornissen sind sehr nützlich. Sie jagen Insekten und sorgen dafür, dass sie sich nicht zu stark vermehren. Auch für uns Menschen hat das einen Vorteil, denn sie ernähren sich von ungeliebten Insekten wie Fliegen, Stechmücken und Zecken. Außerdem bestäuben sie Blütenpflanzen.
Fortpflanzung
Mitte Mai erwachen die Königinnen aus ihrer Winterstarre und suchen einen Ort für ihr Nest. Sie beginnen, im Nest kleine Zellen zu bauen, in die sie ihre Eier legen. Nach 30-50 Tagen, also etwa im Juni, schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Ab August schlüpfen die Jungköniginnen. Sie werden vor dem Herbst von männlichen Tieren begattet und verfallen bis zum Frühjahr in Winterstarre.
Fun Facts
Schwarze Hornisse
Häufig erschrecken sich Wanderer, wenn sie große, schwarze Fluginsekten sehen. Aufgrund ihrer Größe werden sie für Hornissen gehalten und „Schwarze Hornissen“ genannt. In Wahrheit handelt es sich um die Große Holzbiene.
Insekten, die wie Hornissen aussehen
Viele Tiere, die sich nicht gut verteidigen können, setzen auf eine gute Tarnung. Manche haben im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte das Aussehen anderer Tiere angenommen, um gefährlich zu wirken. Deshalb gibt es einige Insekten, die der Hornisse täuschend ähnlich sehen. Zum Beispiel Hornissenschwärmer, Gelbe Pappel-Keulhornblattwespen und Hornissenschwebfliegen. Sie sind vollkommen harmlos und wehrlos. Diese Form der Tarnung nennt man Mimikry und du erfährst mehr darüber in unserem Video Tarnung im Tierreich.
Die Hornisse ist verwandt mit:
- Feldwespe
- Honigwespe
- Kuckuckswespe
- Waldwespe
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Bär
- Bienenfresser
- Buntspecht
- Dachs
- Elster
- Feldhase
- Fledermaus
- Fliege
- Fuchs
- Gartenkreuzspinne
- Glühwürmchen
- Grashüpfer
- Grille
- Igel
- Käfer
- Kaninchen
- Libelle
- Marienkäfer
- Maulwurf
- Maus
- Raupe
- Schwalbe
- Spitzmaus
- Stechmücke
- Stinktier
- Waschbär
- Wespenbussard
- Wiesel
- Zecke
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