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Vogelspinne

Steckbrief Vogelspinne

Größe bis 12 cm (Körper), bis 28 cm (Spannweite)
Geschwindigkeit 50-100 cm pro Sekunde
Gewicht 28-100 g
Lebensdauer 5-7 Jahre (in freier Wildbahn)
Nahrung Grillen, Schaben, Heuschrecken, Tausendfüßer, Skorpione
Feinde Wespen, Skorpione, Hundertfüßer,, Wanderameisen, Mangusten
Verbreitung Afrika, Asien, Europa, Australien, Amerika
Lebensraum Savanne, Grasland, Regenwald, Wüste, Buschland, Gebirge
Ordnung Webspinnen
Familie Vogelspinnen
Wissenschaftl. Name Theraphosidae
Merkmale roße, giftige Spinne, die häufig behaart ist

Merkmale und Besonderheiten

Vogelspinnen sind (oft) große Spinnen mit einem sehr auffälligen Merkmal: Sie sind sehr haarig. Die Tiere jagen vielen Menschen Angst ein, aber die meisten Arten sind sehr friedlich. Sie spinnen zwar Netze, aber sie benutzen diese nicht zum Jagen, denn sie sind Lauerjäger. Sie verwenden sie zu ihrem eigenen Schutz. Die Familie der Vogelspinnen ist groß: Es gibt 979 Arten!

Rotknie-Vogelspinne Foto: Alex Stemmers/stock.adobe.com

Name

Woher hat die Vogelspinne ihren Namen?

Die Naturforscherin Maria Sibylla Merian, die das Tier entdeckte, fertigte eine Zeichnung an, auf der das Tier einen Kolibri verspeiste. Heute weiß man heute, dass Vogelspinnen nur selten Vögel erbeuten, der Name ist aber geblieben.


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Warum sagt man Tarantel?

Vogelspinnen werden häufig als Taranteln bezeichnet. Der Begriff steht für große Spinnen, wobei aber eigentlich eher Wolfspinnen gemeint sind. Ihr Name geht zurück auf die italienische Stadt Tarent, in deren Umgebung erstmals eine Wolfspinne beschrieben wurde und den Namen Apulische Tarantel erhielt.

Brasilianische Riesenvogelspinne Foto: torook/Shutterstock

Körperbau und Aussehen

Vogelspinnen sind häufig behaart und haben im Vergleich zu ihren Beinen einen großen und langen Körper. Sie sind oft dunkelbraun, braun oder grau-braun, aber es gibt auch rote, orange, gelbe, grüne und sogar blaue Arten. Vogelspinnen besitzen Beißklauen, die leicht zu erkennen sind. Sie zeigen nach unten und sind bis zu 2,5 cm lang.

Gibt es blaue Vogelspinnen?

Ja, es gibt Vogelspinnen, die in einem kräftigen, metallischen Blau leuchten – das sieht faszinierend aus! Als Tarnfarbe scheint Blau ja eigentlich ungeeignet zu sein, schließlich leben die Tiere nicht im Wasser und kein anderer Untergrund hat diese Farbe. Forscher glauben, dass die blaue Farbe bei der Partnersuche hilft. Mehr dazu in unserer News „Warum gibt es blaue Vogelspinnen?“. Blaue Arten sind zum Beispiel die Burma-Vogelspinne, Ornament-Vogelspinne, Venezuela-Vogelspinne, Jemen-Vogelspinne und Malaysia-Vogelspinne.


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Sind blaue Vogelspinnen giftig?

Ja, auch blaue Vogelspinnen sind giftig und bei einer Allergie ist ihr Biss nicht ungefährlich.

Die größte Spinne der Welt

Es gibt zwei Spinnenarten, die als größte Spinnen der Welt gehandelt werden: Die Goliath-Riesenvogelspinne und die Laotische Riesenkrabbenspinne. Die Goliath-Riesenvogelspinne hat eine Spannweite von 27,9 cm, die Laotische Riesenkrabbenspinne kommt sogar auf 30 cm. Allerdings hat die Goliath-Riesenvogelspinne einen deutlich größeren Körper von bis zu 11 cm und ist mit bis zu 170 g deutlich schwerer. Der Körper der Laotische Riesenkrabbenspinne wird nur etwa 4-5 cm lang.

Die kleinste Vogelspinne

Unter den vielen Arten gibt es auch besonders kleine Vogelspinnen. Die Aphonopelma marxi wird beispielsweise nur 19-20 mm lang.

Vogelspinne Foto: xtotha/Shutterstock

Verhalten

Vogelspinnen sind nachtaktiv. Sie verbringen die meiste Zeit am Boden, in kleinen Kuhlen, Mulden oder Erdlöchern. Um ihre „vier Wände“ stabiler zu machen und vor dem Einstürzen zu bewahren, kleidet sie sie mit Seide aus. Den Eingang verschließt sie ebenfalls mit einem feinen Netz. Auf diese Weise bleiben Erde, Sand und Schmutz draußen. Außerdem wird sie dadurch rechtzeitig vor Feinden gewarnt.

Wie jagen Vogelspinnen?

Vogelspinnen sind Lauerjäger. Das heißt, dass sie sich verstecken und darauf warten, dass ein Beutetier vorbeikommt. Sie haben einen sehr feinen Tastsinn und fühlen mit ihren Beinen winzige Erschütterungen, die ihre Beute beim Laufen über den Boden verursacht. Die Vogelspinnen schnappen sich das Tier mit ihren Beißklauen und injizieren (spritzen) dann Gift. Das Gift verflüssigt die Beute, damit die Spinne eine Art „Nahrungsbrei“ einsaugen kann – denn sie kann keine feste Nahrung fressen.

Goliath-Vogelspinne Foto: saad/stock.adobe.com

Fähigkeiten und Sinne

Sind Vogelspinnen giftig?

Ja, Vogelspinnen sind giftig. Aber ihr Gift ist nicht ausreichend, einen Menschen zu töten.

Können Vogelspinnen Menschen beißen?

Ja, Vogelspinnen können Menschen beißen, aber in freier Natur sind die meisten Arten nicht angriffslustig oder aggressiv. Zu einem Biss kommt es dann, wenn man eine Vogelspinne sehr stark bedrängt. Er ist aber nicht schmerzhafter als der Stich einer Biene und nur gefährlich, wenn eine Allergie gegen das Gift besteht. Was weniger bekannt ist: Vogelspinnen haben Brennhaare an ihrem Hinterleib, die sie bei Gefahr „abfeuern“. Die Haare können die Haut reizen, ähnlich wie Brennnesseln.

Können Vogelspinnen springen?

Auch wenn Kinofilme gruselige Szenen zeigen: Die Wahrheit ist, dass Vogelspinnen keine „großen Sprünge“ machen. Je höher sie springen, desto größer wäre die Gefahr, sich dabei zu verletzen. Wenn sie sich auf ihre Beute stürzen, können sie aber etwa 2-4 cm weit springen.

Sehsinn

Können Vogelspinnen gut sehen? Nein, der Sehsinn der Vogelspinne ist nur schwach ausgebildet. Ihre Hauptaugen sehen Bilder und Farben, die Nebenaugen erkennen vor allem Bewegungen.

Tastsinn

Der Tastsinn ist für die Vogelspinne der wichtigste Sinn. An ihren Beinen hat sie ganz spezielle Tasthaare, die sich „Setae“ nennen. Über diese feinen Haare nimmt sie selbst kleinste Vibrationen wahr, z. B. von Beutetieren, die über den Boden laufen. Mit ihnen können sie auch die Windrichtung bestimmen und möglicherweise auch Geräusche erfassen.

Vogelspinne Hapalopus triseriatus Foto: Marius Karlsson/Shutterstock

Lebensraum

Gibt es in Deutschland Vogelspinnen?

Nein, in Deutschland gibt es in der freien Natur keine Vogelspinnen.

Nahrung

Vogelspinnen fressen alles, was sie erlegen können. Zu ihrer Nahrung gehören Grillen, Schaben, Heuschrecken, Tausendfüßer und Skorpione. Sie machen aber auch Jagd auf kleine Echsen, Nager, Schlangen, Vögel und auf Fledermäuse.

Feinde

Auch Vogelspinnen haben Feinde. Sie werden von großen Wespen wie dem Tarantulafalken gejagt, aber auch von Skorpionen, Hundertfüßern, Wanderameisen, Mangusten, Honigdachse, Nasenbären und Wickelbären.

Cyanblaue Venezuela-Vogelspinne Foto: tempisch/Shutterstock

Fortpflanzung

Um auf sich aufmerksam zu machen, trommeln männliche Vogelspinnen mit ihren Beinen auf den Boden. Wenn die weibliche Vogelspinne zur Paarung bereit ist, trommelt sie ebenfalls. Dann legt sie ihre Eier in eine Art „Teppich“ aus gesponnener Seide und formt ihn zu einem Kokon. Je nach Art sind es 75 bis 1.000 Eier. Die Larven schlüpfen innerhalb des Kokons und häuten sich nach einiger Zeit zu Nymphen. Diese häuten sich erneut einige Male, bis sie sich zu einem erwachsenen Tier entwickelt haben.

Entwicklung

Vogelspinnen lebten schon vor 350 Millionen Jahren auf der Erde.

Fun Facts

Fortbewegung

Je wärmer es ist, desto schneller können Vogelspinnen laufen. Bei 38 Grad Celsius sind sie 2,5 Mal schneller als bei 17 Grad Celsius.

Vogelspinne als Haustier

Vogelspinnen können auch als Haustiere in einem Terrarium gehalten werden. Sehr beliebt ist die mexikanische Rotknie-Vogelspinne, weil sie sehr hübsch aussieht. Sie hat leuchtende, rote Ringe um ihre Knie. Daher auch der Name „Rotknie“.

Die Vogelspinne ist verwandt mit:

Weitere Tiere im Lebensraum:

  • Echsen
  • Fledermaus
  • Frösche
  • Grashüpfer
  • Grillen
  • Käfer
  • Kakerlake
  • Kröten
  • Mehlwürmer
  • Nagetiere
  • Raupen
  • Schlangen
  • Tausendfüßer
  • Vögel
  • Zikade

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