Schwarze Witwe
Steckbrief Schwarze Witwe
Größe | 7,5-16 mm |
Geschwindigkeit | Nicht bekannt |
Gewicht | Nicht bekannt |
Lebensdauer | Bis zu 3 Jahre |
Nahrung | Gliederfüßer, Insekten |
Feinde | Wespen, Vögel, kleine Nagetiere, Reptilien |
Verbreitung | Europa, Amerika, Asien, Afrika, Australien |
Lebensraum | Trockene, warme, offene Flächen |
Ordnung | Webspinnen |
Familie | Kugelspinnen |
Wissenschaftl. Name | Latrodectus tredecimguttatus |
Merkmale | Giftige, schwarze Kugelspinne mit roten Flecken/td> |
Merkmale und Besonderheiten
Die Schwarze Witwe ist eine Kugelspinne, die ihre Beute mit Gift tötet. Ein Biss ist auch für Menschen nicht ganz ungefährlich. Ihre auffälligsten Merkmale sind der schwarze, kugelförmige Körper, auf dem sich rote Markierungen befinden. Sie ist berühmt dafür, das Männchen nach der Paarung zu fressen.
Arten
Es gibt über 20 Arten von Witwen-Spinnen. Die meisten haben eine rote Markierung in Form einer Sanduhr. Viele haben aber auch große rote Flecken. In Amerika sind die Südliche, Westliche und die Nördliche Schwarze Witwe am häufigsten. In Europa und Afrika ist die Europäische Schwarze Witwe am häufigsten. Auch in Deutschland kommt sie mittlerweile gelegentlich vor.
Verbreitung und Lebensraum
Die Europäische Schwarze Witwe bevorzugt trockene, warme und offene Flächen mit wenig Pflanzen – also zum Beispiel karge Graslandschaften, Dünen, Sand- und Geröllstrände. Am häufigsten kommt sie im Mittelmeerraum vor, aber auch in der Ukraine, Kaukasien, Russland, Kasachstan, Iran, Zentralasien und China. In Amerika besiedelt die Nördliche, Südliche und Westliche Schwarze Witwe entsprechend ihrem Namen nach Gebiete in ganz Nordamerika. Sie leben ebenfalls in kargen, öden Landschaften, wobei die Südliche Schwarze Witwe auch in Regenwäldern zu finden ist. Es gibt auch einige Arten in Australien und Südamerika.
Lebensweise
Die Schwarze Witwe ist ein nachtaktiver Einzelgänger. Sie hält sich die meiste Zeit am Boden auf und spinnt ihr Netz im halbhohen Gras oder an überhängenden Felsen. Am häufigsten sieht man sie zwischen Mai und November.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Die Weibchen der Schwarzen Witwe haben eine Körperlänge von 7,5-16 mm und eine Spannweite von 25-35 mm. Die Männchen sind nicht mal halb so groß. Sie werden nur 2,5-6,5 mm lang.
Körper
Die Weibchen der Schwarzen Witwe haben einen kugeligen Hinterleib, die Männchen dagegen einen eher länglichen Körper. Beide haben lange Beine, wobei die Beine der Männchen im Vergleich zum Körper deutlich länger sind.
Farbe
Alle Arten der Schwarzen Witwen haben zwei Dinge gemeinsam: Die Weibchen sind schwarz und haben eine rote Markierung auf ihrem Körper, die meistens die Form einer Sanduhr hat. Bei manchen Arten kann die rote Markierung aber auch fehlen. Die Männchen sind eher dunkelbraun.
Ernährung
Schwarze Witwen sind Fleischfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gliederfüßern, Käfern, Grillen, Zikaden, Heuschrecken und anderen Spinnen. Die Südliche und die Westliche Schwarze Witwe schaffen es sogar, kleine Mäuse zu erlegen.
Verhalten
Netz
Schwarze Witwen weben aus Spinnenseide Netze, die sehr unregelmäßig und chaotisch aussehen. Tatsächlich ist aber jeder einzelne Faden genau so geplant und kein Zufall. Es gibt klebrige Fangfäden, Stützfäden und Wirrfäden. Die Netze befinden sich fast immer in Bodennähe, vorzugsweise an dunklen Orten. Der Durchmesser liegt bei 15-60 cm.
Jagd
Schwarze Witwen sind Lauerjäger. Sie spinnen ein Netz und warten kopfüber hängend darauf, dass sich ein Beutetier in den klebrigen Fäden verfängt. Dann nähert sich die Spinne schnell, lähmt ihre Beute mit Gift und wickelt sie in Seide ein.
Sind Schwarze Witwen aggressiv?
Schwarze Witwen sehen angriffslustig aus, sind aber eher friedlich und scheu. Bei Gefahr fliehen sie in eine dunkle Ecke. Wenn sie aber bedrängt werden und keinen Ausweg sehen, dann beißen sie.
Wie gefährlich sind Schwarze Witwen?
Für Menschen
Schwarze Witwen haben es auf kleine Insekten und Gliederfüßer abgesehen, aber sie können auch uns Menschen gefährlich werden. Vor allem die Weibchen. Sie besitzen das meiste Gift. Zum Glück sind Todesfälle bei Menschen aber sehr selten und stehen meistens in Verbindung mit einer Allergie auf das Gift. Trotzdem sollte man sofort einen Arzt aufsuchen, wenn man vermutet, von einer Schwarzen Witwe gebissen worden zu sein.
Für Haustiere
Für Haustiere wie Hunde und Katzen kann ein Biss tödlich enden, weil sie viel kleiner sind und weniger wiegen. Bei uns Menschen verteilt sich das Gift auf eine größere Körpermasse.
Wie vertreibt man Schwarze Witwen?
Schwarze Witwen mögen den Geruch von Limone, Eukalyptus, Pfefferminz und Teebaumöl nicht. Wer diese Düfte versprüht, oder mit Putzmitteln arbeitet, die diese Duftstoffe enthalten, kann die Spinnen auf natürliche Weise fernhalten.
Gift
Die Schwarzen Witwe besitzt ein starkes Gift namens Latrotoxin. Es kann starke Schmerzen, Muskelkrämpfe, Erbrechen, Bluthochdruck und Schweißausbrüche hervorrufen. Die Beschwerden treten 20 Minuten bis 2 Stunden nach dem Biss auf und können bis zu eine Woche anhalten.
Fähigkeiten und Sinne
Sinne
Schwarze Witwen haben einen sehr schlechten Sehsinn. Dafür ist ihr Tastsinn ausgezeichnet. Sie nehmen Beutetiere und Feinde hauptsächlich über Vibrationen an ihrem Netz oder am Boden wahr. Außerdem haben sie einen guten Geruchssinn.
Lebenserwartung
Weibliche Europäische Schwarze Witwen werden bis zu 300 Tage alt. Die männlichen leben etwa 180 Tage. Die Weibchen der Südlichen Schwarzen Witwe können sogar bis zu drei Jahre alt werden.
Feinde
Die natürlichen Feinde der Schwarzen Witwe sind vor allem Wespen, Vögel, kleine Nagetiere und Reptilien.
Bedeutung für das Ökosystem
Schwarze Witwen sind sehr wichtig für das Gleichgewicht in der Natur. Sie haben einen schlechten Ruf, weil sie giftig sind, aber sie gelten als Nützlinge. Sie halten die Anzahl von Schädlingen in Schach, die sich an Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen zu schaffen machen.
Fortpflanzung
Nach der Paarung legen Schwarze Witwen bis zu 100-250 Eier in einem weißen bis gelblichen Eikokon ab. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 30-50 Tagen. Sobald sie den Kokon verlassen haben, sind sie auf sich alleine gestellt. Es heißt, dass das Weibchen das Männchen nach der Paarung auffrisst, in Wahrheit passiert das jedoch nur sehr selten.
Fun Facts
Farbe
Es gibt auch Braune Witwen und Weiße Witwen.
Verwechslung mit der Falschen Schwarzen Witwe
Die Europäische Schwarze Witwe wird häufig mit anderen Spinnen verwechselt, die ihr ähnlich sehen. Zum Beispiel mit der Falschen Schwarzen Witwe – deren Gift sehr viel schwächer ist.
Die Schwarze Witwe ist verwandt mit:
- Braune Kugelspinne
- Fettspinne
- Gewächshausspinne
- Mondspinne
- Rote Hauskugelspinne
- Zwerg-Kugelspinne
Weitere Tiere im Lebensraum:
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