Waldfrosch
Steckbrief Waldfrosch
Größe | 5-8 cm |
Geschwindigkeit | Nicht bekannt |
Gewicht | Bis 8 g |
Lebensdauer | 2-3 Jahre |
Nahrung | Kleine wirbellose Tiere |
Feinde | Schlangen, Reiher, Eulen, Waschbären |
Lebensraum | Nordamerika, Alaska, Kanada |
Klasse | Amphibien |
Ordnung | Forschlurche |
Familie | Echte Frösche |
Wissenschaftl. Name | Rana sylvatica |
Merkmale | Frosch, der am weitesten nördlich lebt; übersteht „einfrieren“ |
Merkmale und Besonderheiten
Der Waldfrosch ist ein kleiner Frosch mit einer besonderen Fähigkeit: Er überlebt eine Körpertemperatur von -6 Grad Celsius. Das heißt, er kann gefrieren und wieder auftauen, ohne zu sterben. Von allen Fröschen lebt er am weitesten nördlich. Er ist sogar der einzige, der nördlich des Polarkreises überleben kann. Deshalb wird er auch Eisfrosch genannt. Sein Trick gegen die eisige Kälte: Er schützt sich durch Glukose und Harnstoff. Wie genau das funktioniert, erklären wir dir weiter unten!
Verbreitung und Lebensraum
Der Waldfrosch lebt in Alaska und Kanada. Sein Lebensraum sind Teiche, Feuchtgebiete und Wälder.
Lebensweise
Waldfrösche sind tagaktive Einzelgänger. Sie kehren jedes Jahr an denselben Teich zurück, um sich fortzupflanzen.
Körperbau und Aussehen
Größe und Gewicht
Waldfrösche werden 5-8 cm lang und wiegen etwa 8 g.
Farbe
Waldfrösche sind gelbbraun, grau, orange, rosa-braun oder graugrün. Viele haben eine weiße Linie auf dem Rücken.
Schwarze Maske
Es gibt 260 „Echte Frösche“ unter den 5.800 Froschlurchen. Sie auf Anhieb voneinander zu unterscheiden, ist nicht immer einfach. Insbesondere, wenn sie schnell vorbeihüpfen. Ob du einen Waldfrosch vor dir hast, lässt sich jedoch sehr leicht feststellen. Er hat quer über sein Gesicht einen unverwechselbaren dicken schwarzen Streifen – sie sieht aus wie die schwarze Maske eines Bankräubers.
Ernährung
Waldfrösche sind Fleischfresser. Sie ernähren sich von Spinnen, Schnecken, Würmern und Insekten. Die Kaulquappen fressen Pflanzen, Algen, Larven und Eier anderer Amphibien.
Verhalten
Verteidigung
Waldfrösche haben viele Feinde. Aber sie sind nicht ganz wehrlos. Wenn sich ein Feind nähert, stoßen sie schrille Laute aus und sondern eine giftige Flüssigkeit aus ihren Drüsen ab.
Fähigkeiten und Sinne
Kältestarre
Keine Atmung, kein Herzschlag
Gibt es Tiere, die erfrieren und wieder zum Leben erwachen können? Ja, den Waldfrosch! Er wird aufgrund dieser Fähigkeit auch Eisfrosch genannt. Wenn über einen längeren Zeitraum Minusgrade herrschen, gefriert nicht nur der Boden, sondern auch er. Er atmet nicht, sein Herz schlägt nicht und er verharrt auf diese Weise bis zum Frühjahr. Wie macht er das?
Glukose und Harnstoff sind der geheime Trick
Damit der Waldfrosch während der Kältestarre nicht sprichwörtlich ins Gras beißt, pumpt er vorher jede Menge Glukose (= Zucker) und Harnstoff in seinen Körper. Diese beiden Stoffe verhindern, dass sich lebensgefährliche Eiskristalle in den Körperzellen bilden und diese zerstören.
Bis zu -6 Grad Celsius
Dieser Trick hat natürlich seine Grenzen. Wenn über 65 % der Körperflüssigkeiten einfrieren, kann auch der Waldfrosch nicht überleben. Außerdem darf seine Körpertemperatur nicht unter -6 Grad Celsius sinken. Meistens findet er aber einen geschützten Ort, der ihm das Überleben ermöglicht.
Geruchssinn
Waldfrösche lernen bereits, wie ihre Feinde riechen, während sie sich im Ei in eine Kaulquappe entwickeln.
Farbwechsel
Waldfrösche können ihre Farbe ändern: Sie wechseln von hell zu dunkel und umgekehrt. Sie machen das aber nicht, um sich zu tarnen, sondern um ihre Körpertemperatur zu ändern. Wenn es kalt ist, werden sie dunkel, um möglichst viel warmes Sonnenlicht aufzunehmen. Wenn es warm ist, werden sie hell, um das Sonnenlicht zu reflektieren.
Lebenserwartung
Der Waldfrosch hat nicht viel Zeit, sich zu vermehren. Er wird für gewöhnlich nur 2-3 Jahre alt.
Feinde und Bedrohungen
Natürliche Feinde
Waldfrösche werden von Strumpfbandnattern, Wasserschlangen, Bändernattern, größeren Fröschen, Reihern, Eulen, Stinktieren, Nerzen und Waschbären erbeutet. Die Kaulquappen sind ein beliebter Snack für Schwimmkäfer, Tigersalamander und Wasserkäfer.
Der Mensch
Der Waldfrosch ist keine gefährdete Tierart. Trotzdem verschwindet er aus vielen Gegenden, weil Teiche trocken gelegt und Wälder gerodet werden.
Bedeutung für das Ökosystem
Waldfrösche halten durch ihren gesunden Appetit die Anzahl der Insekten und Spinnen im Gleichgewicht. Gleichzeitig sind sie eine wichtige Beute für Raubtiere.
Fortpflanzung
Waldfrösche paaren sich im Frühjahr. Bei der Paarung hält sich ein Männchen auf dem Rücken des Weibchens fest. Nach der Befruchtung werden die Eier knapp unter der Wasseroberfläche abgelegt. Ein Gelege umfasst 2.000-3.000 Eier. Nach 9-30 Tagen schlüpfen die Kaulquappen. Sie entwickeln sich innerhalb eines Jahres zu Fröschen.
Der Waldfrosch ist verwandt mit:
- Afrikanischer Ochsenfrosch
- Goliathfrosch
- Nordamerikanischer Ochsenfrosch
Weitere Tiere im Lebensraum:
Quellen:
- „Wood Frog“ (https://ontarionature.org)
- „Urea hydrolysis by gut bacteria in a hibernating frog: evidence for urea-nitrogen recycling in Amphibia“ (https://royalsocietypublishing.org)
- „The ghost of predation future: threat-sensitive and temporal assessment of risk by embryonic woodfrogs“ (https://link.springer.com)
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