Mistkäfer
Steckbrief Mistkäfer
Größe | 16-25 mm |
Geschwindigkeit | nicht bekannt |
Gewicht | nicht bekannt |
Lebensdauer | 2-3 Jahre |
Nahrung | Dung |
Feinde | Vögel, Schlangen |
Verbreitung | Europa, Nordafrika |
Lebensraum | Wald |
Ordnung | Käfer |
Unterordnung | Polyphaga |
Familie | Mistkäfer |
Wissenschaftl. Name | Geotrupes stercorarius |
Merkmale | seitlich punktförmige Dellen |
Merkmale und Besonderheiten
Es gibt rund 150 Arten von Mistkäfern, von denen 59 in Europa leben. Sie bevorzugen Wälder, Feldern und Steppen, sind tag- und nachtaktiv und können fliegen. Wobei die kleinen Dickerchen dabei eher schwerfällig unterwegs sind.
Herkunft
Woher kommt der Name?
Der Mistkäfer heißt wissenschaftlich Geotrupes stercorarius. Geotrupes steht für „Erdbohrer“ (Geo = Erde; trupes = bohren). Stercorarius heißt übersetzt „der, der ausmistet“.
Verhalten
Was fressen Mistkäfer?
Genau das, was wir gerne so schnell wie möglich loswerden: Kot. Genauer gesagt: Dung (= Kot von Pflanzenfressern). Er ist in den meisten Fällen nicht vollständig verdaut und enthält neben dem Gras, das Pferde, Kühe, Kaninchen etc. fressen, auch eine Flüssigkeit. In dieser Flüssigkeit tummeln sich kleine Organismen, die die Käfer besonders mögen. Der Mistkäfer findet vor allem den Kot von Kühen und Pferden unwiderstehlich. Er fliegt meist abends in Kreisen um diese Tiere herum und wartet darauf, dass etwas für ihn „abfällt“. Manche Mistkäfer fressen aber auch Pilze oder Humus.
Mistkäfer mögen nur frischen Dung
Wenn Dung schon etwas länger herumliegt, kann der Mistkäfer nichts mehr damit anfangen, denn die „leckere“ Flüssigkeit darin, ist dann bereits vertrocknet.
Fortpflanzung
Mistkäfer-Männchen und -Weibchen paaren sich im Frühjahr und legen danach unter der Erde einen Bau mit Tunneln und Kammern an. Wenn alles vorbereitet ist, und die Kammern mit Kot-Kugeln befüllt sind (yam!), legt das Weibchen ein Ei in die Kammer. Diese wird mit noch mehr Kot aufgefüllt und danach mit Lehm verschlossen. Nach einem Jahr sind die kleinen Larven ausgewachsen und verpuppen sich.
Mistkäfer betreiben Brutpflege
Im Gegensatz zu den Säugetieren sind Insekten nicht besonders bekannt für Brutpflege. Mistkäfer gehören zu den wenigen Ausnahmen. Männchen und Weibchen bleiben sogar zusammen, um für den idealen Start ins Leben zu sorgen.
Mistkäfer mögen Teamwork
Männchen und Weibchen bilden ein gutes Team: Während das Weibchen meist unter der Erde die Gänge gräbt und alles für die Eiablage vorbereitet, ist das Männchen dafür zuständig, Erde nach oben, aus dem Bau heraus zu transportieren. Super Arbeitsteilung!
Bedeutung für das Ökosystem
Weil Mistkäfer Dung unter die Erde transportieren (um ihren Nachwuchs zu füttern), versorgen sie die Erde mit Nährstoffen und machen sie dadurch fruchtbarer.
Fun Facts
Mistkäfer spielen Taxi für Milben
Der Mistkäfer ist im englischen Sprachraum auch als „Lousy watchman“ bekannt. Auf Deutsch heißt das so viel wie „miserabler Wachmann“. Warum? Auf seiner Unterseite reisen oft „blinde Passagiere“ mit: kleine, goldgelbe Milben. Die Meinungen der Wissenschaftler gehen dabei ein wenig auseinander. Die einen glauben, dass die Milben wie Parasiten sind, sich also z. B. von den Körperflüssigkeiten des Mistkäfers ernähren. Die anderen denken, dass die Milben den Mistkäfer als Taxi benutzen, um von trockenem Kot zu neuem, frischen Kot zu kommen.
Ist der gemeine Mistkäfer wirklich gemein?
Nein, obwohl der „gemeine“ Mistkäfer so heißt, ist er nicht „böse“ oder „fies“. In der Biologie steht das Wort für „allgemein“.
Weitere Tiere im Lebensraum:
- Buntspecht
- Dachs
- Eichelhäher
- Eichhörnchen
- Feldhase
- Feuersalamander
- Honigbiene
- Hummel
- Igel
- Maus
- Siebenschläfer
- Uhu
- Wespe