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Das kann kein anderes Tier: Ameisenköniginnen zeugen Nachkommen zweier verschiedener Arten

  • Normalerweise kann eine Tierart nur Nachkommen der eigenen Tierart zeugen.
  • Bei den Ameisen der Iberischen Ernteameise Messor ibericus ist das anders.
  • Ihre Nachkommen können von der Art Messor ibericus oder Messor structor sein.

Messor ibericus und Messor structor Messor ibericus und Messor structor - Foto: © Juvé, Y., Lutrat, C., Ha, A. et al. via via Nature.com

Kreuzungen verschiedener Tierarten

Es gibt einige Tierarten, die sich untereinander kreuzen können. Zum Beispiel Esel und Pferd zeugen Maulesel oder Muli. Es gibt auch Zorsen und Zonkeys – das sind Zebras, die mit Esel und Pferden Nachwuchs zeugen. Aus Löwen und Tigern werden Töwen und Liger. Aus Eisbär und Grizzly ein Pizzly. Auch Wolf und Hund können sich fortpflanzen. Was sizilianische Ameisen machen, geht aber darüber hinaus.

Die Iberische Ernteameise

Ameisenköniginnen haben für gewöhnlich drei Nachkommen: weibliche Arbeiterinnen, männliche Ameisen zur Fortpflanzung und neue Königinnen. Es gibt aber eine Art, die keine Arbeiterinnen hervorbringen kann: die Iberische Messor ibericus. Um die Kolonie am Leben zu halten, paart sich die Königin mit den männlichen Ameisen einer anderen Ameisenart: Messor structor. Das ist schon ungewöhnlich genug, aber es kommt noch besser.

Männchen einer völlig anderen Art

Die Messor ibericus „klont“ Messor structor. Das ergab eine Untersuchung des Erbguts. Sie bringt also Nachwuchs einer völlig anderen Art hervor. Die Nachkommen innerhalb der Kolonie setzen sich daher aus zwei verschiedenen Arten bestehen – obwohl sie dieselbe Mutter haben. Es ist, als würde eine Bienenkönigin Eier legen, aus denen manchmal weibliche Wespen und manchmal männliche Bienen schlüpfen.

Wozu?

Man könnte nun denken, dass die beiden Ameisenarten sehr nahe beieinander leben und es daher zu Kreuzungen kommt. Die Forscher haben jedoch herausgefunden, dass die Messor structor weit entfernt lebt und die Ameisenkönigin einen kräftezehrenden Weg zurücklegen müsste. Durch das „Klonen“ kann sie im Bau bleiben.

Über die Studie

Die Studie der Universität Montpellier (Frankreich) wurde im September 2025 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.


Quellen:


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