Rätsel gelöst: Was Millionen Tiere dazu bringt, gemeinsam durch die Serengeti zu wandern
- Jedes Jahr ziehen Millionen von Tieren durch die Serengeti.
- Gnus, Zebras und Gazellen wandern gemeinsam.
- Forscher wissen jetzt, warum sie das tun.
Die Wanderungen sind von der Regenzeit abhängig
Die Serengeti ist eine Savanne im Nordosten Tansanias. Es gibt zwei Regenzeiten: von Februar bis Mai und von Oktober bis November. Die Tiere, die dort leben, wandern dem Regen quasi hinterher – denn er sorgt dafür, dass frisches, saftiges Gras wächst. Sie haben daher alle dieselbe Wanderroute.
Tierarten wandern „von groß nach klein“
Auffällig ist, dass die Herden in Reihenfolge ihrer Körpergröße wandern: Zuerst die großen Zebras, dann die mittelgroßen Gnus und dann die kleinen Gazellen. Das hat Forschern lange Zeit Rätsel aufgegeben. Schließlich ist die Frage: Wenn Millionen von Tieren gleichzeitig durch die Savanne ziehen, wie werden sie dann alle satt? Forscher haben die Wanderungen jahrelang mit Kameras und GPS verfolgt und nun folgendes herausgefunden:
Es kommt darauf an, wer welches Gras frisst
Die großen Zebras bevorzugen das hohe, nährstoffarme Gras. Wenn die Gnus ankommen, finden sie genau das, was sie am liebsten mögen: mittelhohes, nährstoffreiches Gras. Und was ist mit der Gazelle? Dadurch, dass die Gnus das Gras ganz kurz „mähen“, fördern sie wiederum das Wachstum von neuem Gras. Die zarten Pflänzchen sind für die Gazelle perfekt.
Die Tiere sind aufeinander angewiesen
Die Forscher nennen das „Push and Pull“-Prinzip (= „Schieben und Ziehen“). Im Fall der Serengeti soll das ausdrücken, dass die Tiere gegenseitig aufeinander angewiesen sind und außerdem voneinander profitieren. Gleichzeitig bleibt das Ökosystem im Gleichgewicht.
Über die Studie
Die Studie der Wake Forest University (USA) erschien im Februar 2024 in der Fachzeitschrift Science.
Quelle: https://www.earth.com, https://www.science.org
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