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Fledermäuse können die Zukunft vorhersehen

  • Fledermäuse nutzen Echoortung, um Insekten aufzuspüren.
  • Die Insekten bewegen sich aber während der Ortung.
  • Fledermäuse berechnen daher, wo sie sich im nächsten Moment befinden werden.

Bechsteinfledermaus Bechsteinfledermaus - Foto: COULANGES/Shutterstock

Fledermäuse sind ständig in Bewegung. Ihre Beutetiere auch. Und sie verschwinden manchmal hinter einer Mauer oder einem Baum. Wie schaffen die Tiere es, Insekten zu erbeuten?


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Es ist wie bei einem Fußballspiel. Es reicht nicht zu wissen, wo sich der Ball im aktuellen Moment befindet, sondern wohin er beim nächsten Pass gespielt wird. Die Spieler müssen überlegen, zu welchem Zeitpunkt der Ball an welchem Ort sein wird. Nur so haben sie eine Chance, ihn anzunehmen bzw. abzufangen.

Genau so muss auch die Fledermaus wissen, wann und wo sie das Insekt, das sie fressen möchte, sein wird, um es zu schnappen. Beim Fußballspiel bleiben die Spieler aber nicht wie einzementiert an einem Ort stehen, sondern sind ständig in Bewegung. Auch die Insekten verändern beim Fliegen in Sekundenschnelle ihre Position, ebenso wie die Fledermaus. Ohne Vorhersage wäre das Insekt bereits weg, bevor die Fledermaus eintrifft, weil die „Daten“ längst veraltet wären.

Was für die Berechnungen noch erschwerend hinzukommt: Manchmal bewegt sich ein Insekt hinter einen größeren Gegenstand. Dann ist die Echoortung nicht möglich. Das Insekt ist „weg vom Radar“. Trotzdem schafft es die Fledermaus vorauszusagen, wo das Insekt wieder auftauchen wird. Das ist ein bisschen so, wie wenn wir Menschen durch einen Tunnel fahren und uns das GPS des Navigationsgeräts nicht mehr orten kann, aber aufgrund des Kartenmaterials, der Geschwindigkeit beim hineinfahren und einer Wahrscheinlichkeitsrechnung vorhersagt, wo und wann wir den Tunnel wieder verlassen werden.

Wissenschaftler der Johns Hopkins University (USA) haben folgendes herausgefunden: Die Fledermäuse müssen zwei Informationen über das Insekt haben, um vorherzusagen, wohin es fliegt. Zuerst senden sie Echosignale aus, um zu erfahren, in welcher Entfernung es sich gerade befindet. Dann drehen sie den Kopf etwas, um zu vergleichen, wie sich die Stärke der Echos verändert. So bestimmen sie die Richtung des Beutetiers.


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Quelle: https://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.2011719117


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