Korallen bewegen sich hüpfend über den Meeresboden – es hat bisher nur nie jemand gesehen
- Korallen sind sogenannte sesshafte Tiere.
- Die meisten sind an Felsen festgewachsen.
- Forscher beobachteten, dass sich eine Art selbstständig fortbewegen kann – nur eben sehr langsam.
Am Untergrund festgewachsen
Korallen sind Tiere, die am Untergrund festgewachsen sind und sich nicht fortbewegen können. Zumindest glaubt man das bislang. Pilzkorallen sind im Gegensatz zu ihren Verwandten nur als Jungtiere fest mit dem Boden verwachsen. Ihre Verbindung zum Boden bricht nach einiger Zeit ab und die Tiere leben frei auf sandigem Meeresboden. Sie werden hauptsächlich von Wellen und Strömung bewegt. Wissenschaftler konnten jetzt jedoch nachweisen, dass sich die Pilzkoralle Cycloseris cyclolites selbstständig bewegen kann.
So langsam, dass wir es nicht sehen können
Zeitraffer-Videos von der Pilzkoralle konnten zeigen, dass sie sich in 24 Stunden um 43,73 mm bewegen konnte. Das ist so langsam, dass es ein menschliches Auge nicht wahrnehmen kann.
Wie bewegt sich die Koralle?
Die Pilzkoralle bewegte sich ganz ähnlich wie eine Qualle. Über einen Zeitraum von 1-2 Stunden wurde sie erst größer und blähte sich auf. Dadurch erhielt sie mehr Auftrieb und konnte sich ein Stück vom Boden lösen. Dann zog sich das Gewebe wieder zusammen und setzte wieder auf dem Boden auf. Auch der „Fuß“ der Koralle half bei der Bewegung.
Wozu?
Korallen sind ihrem Lebensraum ausgeliefert. Wenn er sich verändert, haben sie geringe Chancen zu überleben. Die Fähigkeit, sich fortzubewegen, kann ihnen das Leben retten.
Über die Studie
Die Studie der University of Queensland (Australien) wurde im Januar 2025 in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlicht.
Quelle:
- Sonnencreme macht das Sonnenlicht für Korallen giftig
- Delfine heilen ihre Haut mit Korallenschleim
- 10 m breite Riesen-Koralle im Great Barrier Reef entdeckt
- Schleimige Mikroben könnten Korallenriffe gesund machen
- Königskrabben können Korallen mit ihrem großen Appetit helfen
- „Fitness-Programm“ für bedrohte Korallen gestartet