Sonnencreme macht das Sonnenlicht für Korallen giftig
- Sonnencreme enthält Stoffe, die für Meereslebewesen gefährlich sind.
- Sie schädigen Korallen, Seeigel, Fische, Säugetiere und Algen.
- Auch die Stoffe in mineralischen Sonnencremes könnten Tiere gefährden.
Sonnenschutzmittel waschen sich beim Baden und Schwimmen von der Haut ab und gelangen auf diese Weise ins Meer. Laut der Umweltschutzorganisation The Ocean Foundation (USA) landen jedes Jahr 14.000 Tonnen Sonnencreme in den Ozeanen.
Sonnencremes enthalten nicht nur chemische und physikalische Stoffe, die uns vor Sonnenbrand bewahren, sondern auch Konservierungsmittel und antibakterielle Mittel, damit sie länger halten.
Die meisten Inhaltsstoffe sind für Meereslebewesen jedoch giftig. Das hat dazu geführt, dass bereits einige Länder bestimmte Stoffe verboten haben. Zum Beispiel Oxybenzon. In einem Experiment setzte man Seeanemonen diesem Stoff aus und stellte fest, dass die Tiere bei gleichzeitiger Einwirkung von Sonnenlicht innerhalb von 17 Tagen starben. Für die Tiere bewirkt Oxbenzon genau das Gegenteil: das Sonnenlicht wird für sie tödlich.
Korallen, die mit Algen bewachsen sind, haben „Glück“: Die Algen nehmen das Oxybenzon auf, um die Korallen zu schützen. Wenn das Meer aber zu warm wird (vor allem durch den Klimawandel), vertreiben die Korallen die Algen und sind folglich ungeschützt.
Obwohl man mittlerweile weiß, dass Oxybenzon schädlich ist, ist die genaue Wirkweise noch nicht ausreichend erforscht. Deshalb könnten Hersteller von Sonnencremes das Oxybenzon unwissentlich durch Stoffe ersetzen, die ähnlich giftig für die Tiere sind. Auch bei den derzeit beliebten mineralischen Sonnencremes (mit Zinkoxid oder Titandioxid) sind die Folgen für das Meer und seine Tiere bislang unbekannt. Um das herauszufinden, sind weitere Studien geplant.
Die Studie der Stanford University (USA) erschien im Mai 2022 im Magazin Science.
- Delfine heilen ihre Haut mit Korallenschleim
- 10 m breite Riesen-Koralle im Great Barrier Reef entdeckt
- Schleimige Mikroben könnten Korallenriffe gesund machen
- Königskrabben können Korallen mit ihrem großen Appetit helfen
- „Fitness-Programm“ für bedrohte Korallen gestartet
Quelle: https://www.earth.com