Welche Hunderassen empfinden am meisten Schmerzen? Forscher haben es herausgefunden
- Hunde können Schmerzen haben – wie wir Menschen.
- Es gibt Rassen, die empfindlicher sind als andere.
- Ein Test zeigt, dass die Einschätzung durch den Menschen aber nicht immer richtig ist.
Über 90 % der Menschen glauben fest daran, dass manche Hunderassen besonders schmerzempfindlich sind und andere nicht. Wissenschaftliche Belege gab es dafür nicht. Bis jetzt. Forscher haben 149 männliche und weibliche erwachsene Hunde aus zehn verschiedenen Rassen einem Test unterzogen. Dabei wurden den Tieren aber keine echten Schmerzen zugefügt. Es war vielmehr ein Reiztest. Dabei wurde ein spezieller Gegenstand zur Messung von Druck gegen eine Pfote gedrückt. Spitz, flächig, warm oder kalt. Sobald der Hund eine Reaktion zeigte, wurde der Gegenstand sofort wieder entfernt.
Zuvor stuften Tierärzte die Rassen ihrer Meinung nach wie folgt ein:
- Sehr schmerzempfindlich: Chihuahua, Deutscher Schäferhund, Malteser, Husky
- Mittel schmerzempfindlich: Border Collie, Boston Terrier, Jack Russell Terrier
- Wenig schmerzempfindlich: Golden Retriever, Pitbull, Labrador Retriever
Die Ergebnisse der Tests überraschten die Forscher, weil sie nicht immer mit der Einschätzung der Tierärzte übereinstimmten. Möglicherweise hat das Verhalten eines Hundes und die Gefühle, die sie dadurch bei uns Menschen auslösen, einen Einfluss auf uns. So stuften die Tierärzte Huskys als sehr schmerzempfindlich ein, dabei lagen sie aber eher im Mittelfeld. Das heißt: Ein nervöser oder zurückhaltender Hund hat nicht unbedingt mehr Schmerzen. Und ein selbstbewusster Hund nicht automatisch weniger Schmerzen.
Sehr schmerzempfindlich waren laut Studie:
- Bei Druck: Malteser, Chihuahua, Border Collie, Boston Terrier
- Bei Hitze/Kälte: Malteser, Pitbull, Husky, Border Collie, Boston Terrier
Wenig schmerzempfindlich waren laut Studie:
- Bei Druck: Golden Retriever, Deutscher Schäferhund, Labrador Retriever
- Bei Hitze/Kälte: Golden Retriever, Labrador Retriever, Jack Russell Terrier
Die Studie soll helfen, während einer tierärztlichen Behandlung besser auf die unterschiedlichen Rassen eingehen zu können.
Die Studie der North Carolina State University (USA) erschien im Juni 2023 im Magazin Frontiers in Pain Research.
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