Hauskatzen gehören laut Forschern zu den problematischsten invasiven Arten
- Obwohl wir unsere Hauskatzen füttern, erbeuten sie auch zahllose Wildtiere.
- Das stellt eine große Bedrohung für die Artenvielfalt dar.
- Denn: Die Zahl der Hauskatzen ist riesig und nimmt immer weiter zu.
Katzen erlegen Millionen von Wildtieren
Eine Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass Katzen alleine in Großbritannien jedes Jahr bis zu 270 Millionen Wildtiere erlegen.
Eine neue Studie aus den USA beschäftigte sich nun mit den Auswirkungen dieser Tatsache. Die Forscher verarbeiteten Informationen und Videomaterial aus 533 Studien, die weltweit bis zum Jahr 2021 veröffentlicht wurden. Sie kommen zu dem Ergebnis: Die große Anzahl der freilaufenden Hauskatzen stellt ein großes Umweltproblem dar.
Welche Auswirkungen hat das?
Etwa 47 % der Nahrung besteht aus Vögeln, 22 % aus Reptilien und 20 % aus Säugetieren sowie Insekten, Amphibien und anderen Beutetieren. Insgesamt ernähren sich Katzen von über 2.000 verschiedenen Arten – 347 davon stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten (IUCN). Außerdem verbreiten sie Krankheiten wie Parasiten, in manchen Ländern auch Tollwut und sogar die Pest.
Und wie war das früher?
Früher war die Anzahl der Katzen im Gleichgewicht. Doch seit der Mensch vor 9.000 Jahren anfing, Katzen als Haustiere zu halten und zu züchten, hat ihre Zahl stark zugenommen. Wir haben sie gezielt vermehrt und gleichzeitig ihre natürlichen Feinde vertrieben (z. B. Luchse und Wölfe). Allein in Deutschland gibt es über 15 Millionen Hauskatzen.
Die Katzen sind trotzdem nicht schuld
Dass Katzen als invasive Art gelten, liegt also weniger an den Katzen, sondern vielmehr an uns Menschen und unserem großen Bedürfnis, sie als Haustiere zu besitzen.
Die Studie der Auburn University (USA) wurde im Dezember 2023 in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.