Könnte Katzenfutter aus pflanzlichen Proteinen gesund sein? Besitzer berichten: Ja
- In Deutschland gibt es über 15 Millionen Hauskatzen.
- Im Gegensatz zu Hunden sind sie eigentlich reine Fleischfresser.
- Eine Ernährung mit pflanzlichen Proteinen könnte aber möglicherweise gesund sein und die Ressourcen unserer Erde schonen.
Frühere Studien haben bereits gezeigt: Eine vegane Ernährung kann für Hunde sehr gesund sein. Sie sind Allesfresser und können ihre Ernährung anpassen. Genauso wie ihre Vorfahren: die Wölfe. Sie fressen auch Früchte, Beeren, Gras und junge Pflanzentriebe. Wie ist das bei unseren Hauskatzen? Sie sind eigentlich reine Fleischfresser. Auch ihre Vorfahren haben sich nicht von Pflanzen ernährt. Aber: Auch Pflanzen enthalten wertvolle Proteine. Sie könnten Fleischproteine ersetzen.
Im Rahmen einer Studie wurden deshalb die Besitzer von 1.369 Katzen befragt. 91 % der Besitzer gaben ihren Tieren Fleisch und 9 % ernährten sie vegan (mindestens ein Jahr oder länger).
Es gab Zweifel daran, ob die vegane Ernährung gesund für die Tiere sei. Die Besitzer der veganen Katzen berichteten aber erfreulicherweise, dass ihr Tier weniger Medikamente brauchte, seltener zum Tierarzt musste und, dass der Tierarzt die Gesundheit der Tiere positiv bewertet hatte. Bei der Auswertung wurden auch weitere Einflüsse berücksichtigt. Zum Beispiel das Alter oder, ob die Katze kastriert war.
Statistisch gesehen gab es letztlich keinen deutlichen Unterschied zwischen dem Gesundheitszustand beider Ernährungsformen. In der Umfrage standen 22 mögliche Erkrankungen zur Auswahl. 42 % der Besitzer mit fleischfressenden Katzen berichteten über mindestens eine Erkrankung. Bei den Besitzern der veganen Katzen waren es nur 37 %. Das zeigt jedoch auch, dass eine vegane Ernährung eher gesund sein könnte.
Warum wird eine solche Umfrage überhaupt durchgeführt?
Allein in Deutschland leben 15 Millionen Hauskatzen. Sie benötigen sehr viel Fleisch. Bei 200-300 g Nassfutter pro Tag sind das 3 bis 4,5 Millionen Kilogramm Fleisch pro Tag. Die Nutztiere dafür stammen zu fast 100 % aus Massentierhaltung mit unwürdigen Bedingungen. Außerdem bedeutet Katzenfutter eine große Umweltbelastung. Die Nutztiere werden mit Soja gefüttert. Dafür werden im Amazonas-Gebiet riesige Flächen abgebrannt oder gerodet. Unser Planet leidet sehr darunter – und letzten Endes wir selbst.
Die Idee, Katzen zumindest teilweise mit hochwertigen pflanzlichen Proteinen zu ernähren, könnte dazu beitragen, die Ressourcen unserer Erde zu schonen. Ebenso natürlich veganes Hundefutter.
Um die Ergebnisse nun mit wissenschaftlichen Fakten zu vergleichen, braucht es weitere Studien. Zum Beispiel auch zum Nährstoffgehalt. Möglicherweise ist nicht jedes vegane Futter für jede Katze geeignet.
Die Studie der University of Winchester (England) erschien im September 2023 im Magazin PLOS ONE.
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