Forscher entdecken, dass Zecken doch fliegen können – dank statischer Elektrizität
- Zecken bewegen sich fort, indem sie krabbeln.
- Sie können jedoch durch statische Aufladung kurze Strecken fliegen.
- Sie werden dadurch sogar regelrecht von „aufgeladenen“ Tieren oder Menschen angezogen.
Zecken sind äußerst unbeliebte Tiere. Sie stechen zu und saugen kleine Mengen Blut. Oft bleiben sie unbemerkt für drei bis sieben Tage in der Haut. Dabei übertragen sie auch gefährliche Krankheiten wie die Lyme-Borreliose.
Es ist beruhigend zu wissen, dass Zecken nicht springen können und sich auch nicht von Bäumen herunterfallen lassen. Aber Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie fliegen können! Nur für kurze Strecken und auch nicht aktiv, aber dennoch: sie bewegen sich durch die Luft fort.
Wie funktioniert das? Alles in unserer Umgebung hat eine bestimmte elektrische Ladung. Das bekommen wir zu spüren, wenn wir über einen Teppich aus Kunstfasern laufen und dann einen anderen Menschen berühren. Oder wenn wir einen Luftballon an unseren Haaren reiben. Auch Menschen und Tiere haben also eine Ladung. Je nachdem, ob diese positiv oder negativ ist, wirkt sie anziehend oder abstoßend.
Forscher konnten nun am Beispiel eines aufgeladenen Kaninchenfells nachweisen, dass Zecken regelrecht „angesogen“ wurden. Sie bewegten sich durch die Luft. Und zwar mehrere Millimeter bis Zentimeter.
Sie vermuten außerdem, dass Milben, Flöhe und Läuse ebenfalls statische Aufladung für sich nutzen, um zu ihren Wirten zu gelangen.
Dank dieser Entdeckung könnten antistatische Sprays entwickelt werden, um Zeckenstiche bei Menschen und Tieren zu vermeiden.
Die Studie der University of Bristol (England) erschien im Juni 2023 im Magazin Current Biology.
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Quelle: https://www.bristol.ac.uk