Die tödlichste Spinne der Welt „mixt“ ihr Gift je nach Stimmung
- Der Biss einer Trichternetzspinne kann tödlich sein.
- Sie injiziert dabei einen gefährlichen Gift-“Cocktail“.
- Seine Zusammensetzung hängt von ihrer Stimmung ab.
Die Sydney-Trichternetzspinne und die Brasilianische Wanderspinne gelten als die gefährlichsten Spinnen der Welt. Ihr Gift ist sogar für Menschen tödlich. Es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Muskelzucken, Verwirrung, Taubheit und Herzrhythmusstörungen. Im schlimmsten Fall erleiden gebissene Personen Kreislaufversagen oder einen Herzinfarkt.
Forscher haben das Gift mehrerer Trichternetzspinnen nun genauer untersucht und festgestellt: Die Giftmischung ist nicht immer gleich. Die Herzfrequenz und das Verteidigungsverhalten haben einen Einfluss auf die chemische Zusammensetzung des Gifts.
Sie sammelten vier Arten der Australischen Trichternetzspinne: die Border Ranges-Spinne (Hadronyche valida), die Darling Downs-Spinne (Hadronyche infensa), die südliche Baumspinne (Hadronyche cerberea) und die Sydney-Trichternetzspinne (Atrax robustus).
Dann führten sie drei Tests durch: Beim ersten durften die Tiere ein neues Territorium erkunden. Beim zweiten wurden sie zusammen in eine Box gesetzt. Beim dritten wurden sie „geärgert“, indem sie mit einer Pinzette angestupst wurden oder ein Luftstrahl auf sie gerichtet wurde. Während der Tests wurde die Herzfrequenz der Tiere mit einem Laser gemessen. Außerdem wurde das Verteidigungs-, Kletter- und Sozialverhalten beobachtet. Anschließend wurde das Gift untersucht.
Bei drei Arten gab es keine Schwankungen in der Zusammensetzung des Gifts. Doch bei der Border-Ranges-Spinne schon. Herzfrequenz und Verteidigungsverhalten veränderten die chemische Struktur des Gifts. Weil diese Veränderung nur bei dieser einen Art nachgewiesen wurde, glauben die Forscher, es könnte eine spezielle Fähigkeit dieser Tierart sein.
Warum analysieren Forscher das Gift von Spinnen? In erster Linie, um ein Gegengift herstellen zu können. Im Fall der Sydney-Trichternetzspinne musste daher seit 1981 auch glücklicherweise kein Mensch mehr gestorben. Aber es gibt noch mehr Anwendungsmöglichkeiten. Forscher untersuchen, ob sie das Gift in veränderter Form als natürliche Pestizide oder in Medikamenten einsetzen können.
Die Studie der James Cook University (Australien) erschien im Mai 2023 im Magazin PLOS ONE.
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Quelle: https://www.sciencealert.com, https://journals.plos.org