Neue Studie beweist: Fische können sich im Spiegel selbst erkennen
- Nur wenige Tiere können sich selbst im Spiegel erkennen.
- Das erfordert eine hohe Intelligenz.
- Erstmals wurde bewiesen, dass der Putzerfisch auch dazu fähig ist.
Anfang letzten Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, dass sich Fische im Spiegel erkennen können. Die Ergebnisse waren damals noch nicht gesichert. Doch jetzt haben Forscher haben durch den Spiegeltest erstmals den Beweis erbracht, dass Fische ein Selbstbewusstsein haben. Für das Erkennen des eigenen Spiegelbildes war vor allem das Gesicht entscheidend.
In einem Experiment wurden Putzerfischen zwei „normale“ Bilder gezeigt: ein Foto von sich selbst und eines von einem unbekannten Artgenossen. Es gab auch zwei „manipulierte“ Bilder, die für etwas Verwirrung stiften sollten: ein Foto mit dem eigenen Gesicht auf dem Körper des Artgenossen. Und ein Foto mit dem Gesicht des Artgenossen auf dem eigenen Körper.
Für gewöhnlich sind Putzerfische gegenüber unbekannten Fischen aggressiv. Die Fotos mit ihrem eigenen Gesicht griffen sie aber nicht an. Wieso sollte man sich schließlich selbst angreifen? Bei den Fotos mit fremdem Gesicht und eigenem Körper reagierten sie jedoch angriffslustig. Vermutlich weil sie sich mehr auf das Gesicht konzentrierten.
Die Forscher veränderten die Fotos für einen weiteren Test: Sie fügten auf der Haut der Fische Markierungen hinzu, die wie Parasiten aussahen. Sechs von acht Fischen fingen an, sich zu reiben und zu reinigen, wenn sie sich selbst mit den „Parasiten“ sahen.
Vermutlich haben noch viel mehr Tiere ein solches Bewusstsein über sich selbst. Wir testen nur zu wenige Tierarten und verwenden nicht immer die richtige Methode. Fakt ist: Tiere sind viel sozialer und intelligenter als wir denken und verdienen daher unsere Wertschätzung.
Die Studie der Osaka Metropolitan University (Japan) ist im Februar 2023 in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen.