Gähnen ist ansteckend – das finden auch Orang-Utans
- Tiere, die einzelgängerisch leben, zeigen selten soziale Verhaltensweisen.
- Zum ersten Mal wurde bei so einem Tier „ansteckendes Gähnen“ beobachtet.
- Es handelt sich dabei um Orang-Utans.
Wenn unser Gegenüber gähnt, gähnt man oft selbst mit. Deshalb sagt man auch: Gähnen ist ansteckend. Häufig nehmen wir auch die gleiche Körperhaltung ein wie jemand, der vor uns steht oder sitzt. Aber: Das tun wir nur, wenn wir den anderen auch mögen. Bei Menschen, gegen die wir eine Abneigung haben, grenzen wir uns auch über unsere Körpersprache ab.
Tiere, die in sozialen Gruppen leben, verhalten sich ähnlich, z. B. Hunde, Wölfe, Schimpansen und Bonobos. Von Tieren, die als Einzelgänger ihr Leben verbringen, ist dieses Verhalten dagegen bislang nicht bekannt gewesen.
In einem Experiment wurden Orang-Utans Videos von Artgenossen vorgespielt, die entweder einen neutralen Gesichtsausdruck hatten oder gähnten. Und siehe da: Die Tiere gähnten mit! Die Forscher vermuten deshalb, dass ansteckendes Gähnen doch keine typisch soziale Verhaltensweise sein könnte. Um das genauer herauszufinden, müssten aber noch weitere Tiere untersucht werden, z. B. Pandas, Schildkröten und Füchse.