Wasserflöhe können Wasser von Schadstoffen wie Chemikalien reinigen
- Die Verschmutzung von Wasser ist ein großes Problem.
- Wasserflöhe könnten die Lösung dafür sein.
- Sie reinigen das Wasser von giftigen Stoffen wie Industriechemikalien.
Schmutziges Abwasser wird in Kläranlagen gereinigt und danach wieder in Bäche und Flüsse geleitet. Es ist aber dennoch verschmutzt und enthält Keime sowie Rückstände von Medikamenten, Schwermetallen, Pestiziden und Industriechemikalien. Dieses Wasser nehmen auch Fische und andere Tiere auf, die in Flüssen oder am Flussufer leben. Und das ist auch einer der Gründe für das Fischsterben in unseren heimischen Gewässern.
Forscher haben entdeckt, dass Wasserflöhe das giftige Wasser wieder nutzbar machen könnten – für die Landwirtschaft, die Industrie und Haushalte. Und das ist gar nicht so unwichtig. Denn durch die immer weiter wachsende Bevölkerung und den Klimawandel wird sauberes Wasser bald wertvoller als Gold sein. Und laut ihrer Studie gefährden die Schadstoffe im Wasser bereits jährlich die Gesundheit von 92 Millionen Menschen.
Winzige Tiere könnten die Lösung für das Problem sein: Daphnien. Das sind kleine Krebstiere, die häufig als Wasserflöhe bezeichnet werden. In ihrer Studie konnten die Forscher Arzneimittel, Schädlingsbekämpfungsmittel und Industriechemikalien entfernen – ohne schädliche Nebenprodukte zu erzeugen. Sie reinigten das Wasser zu 90 % von Diclofenac (Schmerzmittel), zu 59 % von Atrazin (Herbizid), zu 60 % von Arsen (giftiges Halbmetall) und zu 50 % von PFOS (Perfluoroctansulfonsäure).
Es handelte sich jedoch nicht um irgendwelche Wasserflöhe, sondern um besondere Stämme, die „wiederbelebt“ wurden. Sie waren in der Vergangenheit verschiedenen Verschmutzungen ausgesetzt und haben eine Widerstandsfähigkeit gegen sie entwickelt. Und zwar einige Jahrhunderte. Die Tiere besitzen nämlich die erstaunliche Fähigkeit, über einen so langen Zeitraum zu „schlafen“.
Die Studie der University of Birmingham (England) erschien im September 2023 im Magazin Science of the Total Environment.
Quelle: https://www.earth.com, https://www.sciencedirect.com