Mandrille sind knallbunt – trotzdem können sie Farben nicht besser unterscheiden als andere Primaten
- Der Mandrill ist das bunteste Säugetier.
- Auch andere Primaten haben kräftige Farben.
- Überraschenderweise ist ihr Farbsehen jedoch nicht besser als das von weniger „bunten“ Primaten.
Der Mandrill hat eine knallrote Nase, blaue und lila Backen und gelb-goldenes Fell. Er gilt als das bunteste Säugetier der Welt. Lange Zeit gingen Forscher davon aus, dass Primaten wie der Mandrill besonders gut darin sind, Farben wahrzunehmen und zu unterscheiden – sonst wären sie ja nicht so bunt.
Im Rahmen einer Studie untersuchten Forscher nun genauer, wie gut das Farbsehen von solcher Primaten. Sie beschäftigten sich nicht nur mit den Fähigkeiten des Mandrills, sondern auch mit anderen Arten. Zum Beispiel mit dem Rotgesichtsklammeraffen und seinem knallroten Gesicht und dem Kronenmaki mit seiner orangenen „Fellkrone“. Berücksichtigt wurde auch die Lebensweise der Tiere. Also, ob sie tag- oder nachtaktiv sind. Oder ob sie in kleinen oder großen Gruppen leben.
Trotz der bisherigen Annahme konnten die Forscher jedoch überraschenderweise keinen Zusammenhang zwischen kräftigen Fell- und Hautfarben und dem Farbsehen feststellen. „Bunte“ Primaten können Farben nicht besser oder schlechter sehen als andere Arten.
Trotzdem spielen die Farben eine große Rolle. Zum Beispiel, um die Rangordnung in der Gruppe zu bestimmen oder bessere Chancen bei der Partnersuche zu haben.
Die Studie der Universität Bristol (England) erschien im September 2023 im Magazin Oxford Biological Journal.