Neue Erkenntnisse: Warum sind Vögel trotz ihres kleinen Gehirns so intelligent?
- Vögel besitzen ein sehr kleines Gehirn.
- Trotzdem sind sie sehr intelligent.
- Entscheidend dafür ist die Anzahl der Nervenzellen und, wie sie im Gehirn vernetzt sind.
Vögel besitzen eine bemerkenswerte Intelligenz. Sie lösen Rätsel, die sonst nur hochintelligente Säugetiere wie Primaten meistern. Aber wie funktioniert das? Schließlich haben Vögel ein sehr kleines Gehirn. Forscher hatten bislang zwei Erklärungsversuche: Entweder geht es bei der Intelligenz um die Anzahl der Nervenzellen (absolut) oder um die Anzahl der Nervenzellen im Verhältnis zur Gehirn- bzw. Körpergröße (relativ).
Einer neuen Studie nach liefert keiner der beiden Erklärungsversuche die passende Antwort. Stattdessen wird angenommen, dass es ausschlaggebend ist, wie und wo sich die Nervenzellen befinden. Also in welchen Bereichen des Gehirns wie viele Nervenzellen vorhanden sind.
Die Forscher untersuchten 111 Vogelarten und fanden heraus, dass sich bei intelligenten Vögeln eine höhere Anzahl von Nervenzellen im Vorderhirn befinden. Das Vorderhirn spielt eine große Rolle in Bezug auf das Gedächtnis, das Lernen und das Lösen von Problemen. In anderen Bereichen des Gehirns gibt es dafür weniger Nervenzellen.
Fazit: Die Intelligenz von Vögeln hängt sowohl von der Gesamtzahl der Nervenzellen als auch von der richtigen Verteilung im Gehirn ab. Das erklärt auch, warum große Tiere mit großen Gehirnen nicht immer intelligenter sind.
Die Studie des Centre for Ecological Research and Applied Forestries (Spanien), der Charles University Prague (Tschechien), des University College London (England), Universität Duisburg-Essen, Universitat de Barcelona (Spanien), University of Montana (USA) und McGill University (Kanada) erschien im Juli 2022 im Magazin Nature Ecology and Evolution.
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Quelle: https://www.sciencealert.com