Wie frisst eine Boa Constrictor ihre Beute, ohne dabei zu ersticken?
- Die Boa Constrictor ist eine Würgeschlange.
- Während sie ihre Beute erwürgt oder frisst, muss sie trotzdem atmen.
- Forscher haben jetzt herausgefunden, wie sie das macht.
Die meisten kennen die Königsboa eher unter ihren wissenschaftlichen Namen Boa Constrictor. Sie zählt zu den Würgeschlagen und ist dafür bekannt, sich immer enger und enger um den Körper ihrer Beute zu wickeln. Lange glaubte man, dass die Tiere durch den immer größer werdenden Druck nicht mehr atmen könnten und ersticken würden. Tatsächlich hat es aber mit der Atmung nichts zu tun: Der Kreislauf bricht zusammen, weil die Schlange den Blutfluss zu Herz und Gehirn „abschnürt“.
Es kann bis zu 45 Minuten dauern, bis die Beute erlegt ist und die Schlange benötigt dafür sieben Mal mehr Sauerstoff als beim Ausruhen. Um ein Beutetier zu verdauen, braucht sie sogar 17 mal so viel Sauerstoff.
Dieselben Rippenmuskeln, die sie zum Quetschen braucht, braucht sie aber auch zum Atmen. Denn: Wie alle Schlangen hat die Boa Constrictor kein Zwerchfell, um die Luft in die Lunge hinein und heraus zu bewegen. Das übernehmen die Rippenmuskeln. Wie kann die Boa Constrictor also gleichzeitig stark zudrücken UND atmen? Wie frisst sie ihre Beute, ohne dabei zu ersticken?
Da die Schlange in ihrem länglichen Körper auch eine sehr „lange“ Lunge hat, haben Forscher folgendes ausprobiert: Sie haben ihr an verschiedenen Stellen eine Blutdruckmanschette angelegt. Diese haben sie dann aufgepumpt und stellten fest: Wenn die Manschette weiter oben in der Nähe des Kopfes saß, bewegten sich die Rippenmuskeln im hinteren Teil des Körpers. Saß die Manschette weiter hinten, bewegten sich die Rippenmuskeln weiter vorne.
Die Boa Constrictor kann also ganz gezielt mit einem Teil ihres Körpers Beute zerquetschen oder sie herunterschlucken - und den anderen, „freien“ Teil zum Atmen nutzen.
Die Studie der Brown University (USA) wurde im März 2022 im Magazin Journal of Experimental Biology veröffentlicht.
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Quelle: https://www.sciencealert.com