Wie stellen Muscheln „Unterwasserkleber“ her?
- Miesmuscheln „befestigen“ sich an Felsen.
- Sie benutzen dazu eine Art Kleber, der auch unter Wasser hält.
- Wissenschaftler haben herausgefunden, wie sie ihn herstellen.
Muscheln „kleben“ sich häufig an Felsen. Auf die Weise haben sie bei Ebbe und Flut guten Halt und werden nicht weggespült. Wissenschaftler haben anhand von Miesmuscheln erforscht, wie die Tiere den „Kleber“ herstellen, der einerseits stark genug ist und andererseits nicht im Wasser auflöst.
Sie untersuchten die Füße der Muscheln und fanden winzige Kanäle – nur wenige Mikrometer im Durchmesser. Zum Vergleich: Sie sind gerade mal so dick wie ein menschliches Haar, manchmal sogar ein Vielfaches dünner. Durch diese Kanäle werden vom Inneren der Muschel bestimmte Stoffe nach außen befördert. Darunter sind Proteine (Eiweiße) und Ionen (elektrisch geladene Atome/Moleküle). Die Ionen stammen von Metallen wie Eisen und Vanadium und werden über das Meerwasser aufgenommen.
Um einen Unterwasserklebstoff herzustellen, mischen die Muscheln die Proteine mit den Metallionen – nach 2-3 Minuten ist er fertig!
Etwas ähnliches kennen wir aus unserem Alltag und zwar den 2-Komponenten-Kleber, den man im Baumarkt kaufen kann. Er besteht aus zwei zähflüssigen Stoffen in zwei getrennten Tuben. Zusammengemischt entwickeln sie eine extrem starke Klebkraft.
Die Studie der McGill University (Kanada) erschien im Oktober 2021 im Magazin Science.
Quelle: https://www.earth.com