Klapperschlangen tricksen beim Rasseln unser Gehirn aus
- Klapperschlangen rasseln, wenn sie sich bedroht fühlen.
- Die Frequenz ist aber nicht immer gleich, sondern verändert sich.
- Sie hängt davon ab, wie nahe die Bedrohung ist.
Klapperschlangen rasseln, um andere vor sich zu warnen. Jahrelang hielt man es für nichts besonderes, bis einige Forscher entdeckten, dass die Tiere ihr Rasseln verändern – und zwar je nachdem, in welcher Entfernung sich die Bedrohung aufhält. Es ist ähnlich wie beim Abstandswarner eines Autos - der immer schneller piepst, je näher man einem Hindernis kommt.
Bei einem Experiment bewegte man den Umriss eines Menschen und den einer schwarzen Scheibe (als Vergleichsgegenstand) auf die Schlangen zu. Sie rasselten anfangs bei einer Frequenz (= Schwingung, Häufigkeit) von 40 Hz (= Hertz; Einheit für die Frequenz). Doch dann wechselten sie plötzlich auf eine höhere Frequenz zwischen 60 und 100 Hz.
Durch die ansteigende, immer höher werdende Frequenz entsteht beim „Angreifer“ der Eindruck, die Schlange wäre viel näher, als sie in Wirklichkeit ist – und damit natürlich auch ihren Giftzähnen. Das hat einen großen Vorteil: Die Tiere verschaffen sich dadurch einen „Sicherheitspuffer“, denn die Warnung ist dadurch noch „eindringlicher“.
Beim Experiment spielte die Größe der Gegenstände überraschenderweise keine Rolle. Die Schlangen reagierten auf die Geschwindigkeit, mit sie auf sie zukamen. In einer echten Situation in freier Wildbahn würden sie zusätzlich noch die Erschütterung des Erdbodens und die Wärme wahrnehmen.
Die Studie der Karl-Franzens-Universität (Österreich) der erschien im August 2021 im Magazin Current Biology.
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Quelle: https://phys.org