Welche Wildtiere passen sich am erfolgreichsten an die Nähe des Menschen an?
- Säugetiere wie Pumas, Luchse und Wölfe meiden die Nähe des Menschen.
- Andere arrangieren sich mit Störungen durch den Menschen.
- Dazu zählen Rotfüchse, Waschbären und Hirsche.
In manchen Städten kann man nachts vereinzelt Rotfüchse beobachten. In anderen scheinen Tiere durch ihre große Anzahl quasi die Stadt zu übernehmen – z. B. Waschbären. Es gibt aber auch viele Tiere, die lieber auf andere Gebiete ausweichen, wenn sie sich von Menschen gestört fühlen.
Welche Tierarten können sich am besten auf das Zusammenleben mit Menschen einstellen? Ein Forscherteam hat die Fotos aus 3.212 Kamerafallen ausgewertet und mit den Daten anderer Forscher in den USA, Kanada und Mexiko zusammengeführt. So konnten sie Aussagen über 24 Tierarten in 61 sehr unterschiedlichen Gebieten treffen. Die Forscher unterschieden bei ihrer Analyse auch in der Art der menschlichen Störung. Sind es Gebäude, Straßen, Autos, Landwirtschaft? Oder einfach nur die Anwesenheit des Menschen in der Natur, z. B. zur Erholung oder zur Jagd.
Pumas, Rotluchse, Braunbären, Wölfe, Vielfraße und Elche waren weniger häufig und weniger aktiv in Gebieten, in denen Menschen leben, also Städte und Dörfer. Stinktiere und Kojoten waren in Gegenden, in denen sich der Mensch nur zeitweise aufhält, zwar aktiver, aber nicht häufiger. Waschbären und Hirsche waren dagegen mutiger. Sie waren häufiger dort anzutreffen, wo Menschen wohnen – und auch aktiver. Laut den Daten konnte sich der Rotfuchs am stärksten auf das Zusammenleben mit dem Menschen einstellen.
Insgesamt reagierten 33 % der Säugetierarten negativ auf Menschen, während sich 58 % mit seiner Anwesenheit „zurecht“ kamen. Sie bleiben lieber in ihrem Lebensraum und sind dann eher nachts aktiv, wenn die Menschen schlafen. Es gibt aber auch Tierarten, die keine andere Wahl hatten. Sie waren nur deshalb so häufig auf den Kameras, weil es keinen anderen Lebensraum gab, in den sie ausweichen konnten.
Die Studie der University of California Santa Cruz (USA) wurde im April 2021 im Magazin Global Change Biology veröffentlicht.
Quelle: https://www.phys.org