Können Fische Schmerzen empfinden? Wahrscheinlich ja – sagen Forscher
- In den Gehirnen von Fischen fehlen bestimmte Bereiche.
- In diesen befindet sich die Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden.
- Laut Forschern können Fische sie aber vermutlich trotzdem fühlen.
Im menschlichen Gehirn gibt es ganz bestimmte Regionen, die für die Verarbeitung von Schmerzen zuständig sind. Diese fehlen bei Fischen und deshalb nimmt man bislang an, dass sie Wunden und Verletzungen wie z. B. durch Raubtiere, aber insbesondere auch durch Fischernetze und Angelhaken nicht spüren würden.
Es konnte jedoch bereits nachgewiesen werden, dass Fische Schmerzrezeptoren (vom lateinischen „recipere“ = „empfangen“) besitzen. Sie werden Nozizeptoren (vom lateinischen „nocere“ = „schaden“) genannt. Es handelt sich dabei um Nervenenden, die z. B. Quetschungen oder Verletzungen erfassen. Einigen Forschern reicht das aber noch nicht als Beweis, dass Fische leiden können.
Forscher haben sich nun deshalb mit Menschen beschäftigt, bei denen durch Hirnverletzungen genau die Regionen, die den Schmerz verarbeiten, beschädigt oder zerstört wurden. Sie fanden heraus, dass diese Menschen trotzdem Schmerz empfinden. Daher stellt sich die Frage, ob eine spezielle Gehirnregion dafür überhaupt notwendig ist. Die Erkenntnis ist nicht nur wichtig für medizinische Zwecke. Es schafft ein größeres Bewusstsein für die Lebewesen auf unserem Planeten.
Die Studie der University of Texas at Arlington (USA) wurde im April 2021 im Magazin Philosophical Psychology veröffentlicht.
Quelle: https://www.phys.org